Die bunte Seite des Black Metal

 Die Band Dead MaKabés sagt euch nichts? Kein Wunder! Sie ist nicht nur in ihrer Heimat in Frankreich ziemlich unbekannt und erfolglos. Die Mitglieder der Black-Metal-Band (Sänger Alex, Bassist JP, Gitarrist Pascal und Schlagzeuger Erik) steuern stark auf die 30 zu, was Alex nicht davon abhält, in euphorischer Begeisterung und mit Leib und Seele Black Metaller zu sein. Ganz im Gegensatz zu den anderen Bandmitgliedern, die mittlerweile bodenständiger werden und Kinder, ein eigenes Geschäft und Ehefrauen haben, oder von einer richtigen Karriere mit Glamour, Geld und Frauen träumen, möchte Alex, der weiterhin zu Hause wohnt und dort seine schwerkranke Großmutter pflegt, seinen Traum leben und auf den großen Bühnen der Szene stehen, wie sein Vorbild Dozzy Cooper.

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Was wäre wenn?

Rick Grimes, Polizist aus der fiktiven Stadt King County im US-Bundesstaat Georgia, erwacht aus dem Koma. Die Welt, die er vorfindet, ist nicht mehr die, die sie einmal war. Das Krankenhaus ist verwüstet, weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Rick traut seinen Augen nicht und erkundet unbedarft das Krankenhaus und die nähere Umgebung. Man sieht hierbei schon die ersten Anzeichen für die Existenz Untoter und auch erste Zombies selbst. Die Verwirrung, die mit diesen abnormalen Gegebenheiten einhergeht, stellt Schauspieler Andrew Lincoln glaubwürdig dar.

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Nichts ist, wie es scheint.

 

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Benjamin (Tom Schilling – „Oh Boy“), ein unscheinbares, fast unsichtbares Kerlchen im Alltag, ist Hacker und wird erwischt, als er versucht, vom Uni-Server Prüfungsfragen abzurufen. Und weil er sich bislang noch nie etwas zuschulden kommen ließ, bekommt er lediglich 50 Stunden Sozialarbeit aufgebrummt. Beim Dreck-aufspießen-und-in-einen-Müllsack-entsorgen lernt er den charismatischen Max (Elyas M’Barek, großartig damals in der Vorabendserie „Türkisch für Anfänger“, zum Superstar avanciert seit „Fack ju Göhte“) kennen. Dem wird schnell klar, dass er einen wahren Schatz gefunden hat, einen Schatz, der „Maschinensprache“ beherrscht.

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Metalhead

metalhead-filmplakatHauptcharakter im Film ist die heranwachsende Hera Karlsdottir. Sie ist 12, als sie mit ansehen muss, wie ihr Bruder Baldur bei einem Unfall ums Leben kommt. Baldur ist 16, Metalfan durch und durch und als großer Bruder auch Heras Vorbild und Leitfigur.

Metalhead beschreibt Heras jahrelange Trauerarbeit, ihren Umgang mit dem für sie zunächst unüberwindbaren Verlust. Sie beschließt, Baldurs Rolle zu übernehmen, trägt nur noch seine Kleidung, hört nur noch seine Musik, schlüpft ganz in seine Rolle und wird selbst zum „Metalhead“. Hera klinkt sich weitgehend aus ihrem Umfeld aus, sucht konsequent ihren völlig eigenständigen Weg, mit dem Verlust klarzukommen. Weiterlesen

Ob ein Lied ein Leben retten kann?

Oh ja, zumindest in diesem Film.

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Dan (Mark Ruffolo), ein zur Zeit erfolgloser und dem Alkohol ergebener Musikproduzent erwacht in einem seelenlos eingerichteten Zimmer. Er schlittert durch den Tag, und dieser wird von Minute zu Minute übler. Am Ende dieses Tages landet er betrunken in einer Bar und hört ein Lied.

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Das Tier in ihr

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Die 16-jährige Marie lebt mit ihrem Vater und der an den Rollstuhl gefesselten Mutter in einem Fischerdorf auf einer kleinen Insel an der abgelegenen Nordküste Dänemarks.
Marie ist ein braves Mädchen. Sie fährt ihre Mutter an die frische Luft und füttert sie zu den Mahlzeiten. Gerade hat sie ihren ersten Tag in der Fischfabrik überstanden; die Arbeit dort ist hart, das Aufnahmeritual für Neuzugänge noch härter. Die Leute in der Fabrik sind fast alle sehr roh zu ihr, einzig Daniel, der täglich frischen Fisch zum Ausnehmen bringt, ist Marie sympathisch, was auf Gegenseitigkeit beruht.
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Affe versus Mensch

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Planet der Affen, grob basierend auf dem Roman La Planète des Singes von Pierre Boulle, wurde 1968 das erste Mal verfilmt, prominent besetzt mit Charlton Heston. Danach gab es eine Reihe von Fortsetzungen in den 70er Jahren und einen Film von Tim Burton im Jahr 2001. 2011 kam die Vorgeschichte zu diesem Film heraus: Planet der Affen – Prevolution – dessen Fortsetzung Revolution, die derzeit in den Kinos zu sehen ist, unmittelbar darauf aufbaut.

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Wie im Mittelalter …

Rotz. Scheiße. Kadaver. Schleim. Pisse. Regen. Schlamm. Vor allem Schlamm. Das sind die ersten, zugegeben ziemlich unappetitlichen Eindrücke, die man in Hard to be a God (orig.: Трудно быть богом) des 2013 verstorbenen russischen Regisseurs Aleksei German präsentiert bekommt und die den Zuschauer in den kommenden 177 Minuten stets begleiten. Diesen Film im tristen, nasskalten November anzusehen würde bedeuten, für einige Zeit von Antidepressiva abhängig zu werden. Machart, Bildaufbau, Kameraführung und ein gewisser Mangel an erzähltechnischer Kohärenz machen den Film nicht gerade erträglicher, das verraten auch die Fragezeichen in den Augen der Kinobesucher, die Hard to be a God 2014 im Rahmen der Münchner Filmfestspiele gesehen haben. German, der bereits kurz nach dem Erscheinen des gleichnamigen Romans der Gebrüder Strugatzki aus dem Jahr 1964 daran interessiert war, ihn zu verfilmen, schrieb den ersten Entwurf zu einem Drehbuch bereits 1968 und verbrachte beinahe sein gesamtes Leben mit diesem Projekt. Drehbeginn war schließlich im Jahr 2000; 2006 wurden die Dreharbeiten beendet; die Postproduktion zog sich bis zu Germans Tod hin und wurde von seiner Frau Svetlana Karmalita und seinem Sohn, Aleksei Jr., fortgesetzt. Das Ergebnis ist ein Film, der tagelang quer im Magen liegt. Weiterlesen

Bin ich langsamer geworden, oder ist jetzt alles schneller?

 

Die etwa sechzigjährige Anne soll aus der Wohnung ihrer Schwester ausziehen, weil deren Tochter in München studieren will und natürlich eine Unterkunft braucht.
Schon die ersten Sätze des Films sind witzig und bringen mich zum Schmunzeln:
„Ja, kannst denn du nicht in Berlin studieren? Berlin ist die Hauptstadt! Jeder will nach Berlin!“

Aber nein, die Nichte will nach München, und Anne muss wohl oder übel ausziehen. Während ihres Berufslebens war sie Biologin und hat sich für Schleiereulen und dergleichen eingesetzt, was nicht gerade profitabel war, denn nun kann sie sich keine annähernd adäquate Wohnung in München mehr leisten. Und aufs Land? Kommt gar nicht in Frage. Sie hat immer schon in der Stadt gewohnt, und sie bleibt auch hier.

Was tun?

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Das Leben ist schön, Hazel Grace

schicksalHazel ist ein 16-jähriges Mädchen mit Krebs. Sie muss durch eine Sauerstoffflasche beatmet werden, die ihr ständiger Begleiter ist, und hat einen Schlauch im Gesicht. Ihre Eltern wollen, dass sie ein wenig aus sich rausgeht, unter Leute kommt, sich normal fühlt.
„Und in der Krebs-Selbsthilfegruppe soll ich mich normal fühlen?“ Weiterlesen