Ein Sound mächtig wie eine Mauer

downfall-of-gaia-atrophyManchmal gibt es Veröffentlichungen, die ob ihrer musikalischen Macht den geneigten Hörer in den Bann ziehen. Das vierte Full Length Release der aus Hamburg und Hannover stammenden Formation Downfall of Gaia namens Atrophy ist eines jener Alben. Seit 2008 beackern Anton Lisovoj (Vocals, Bass), Dominik Concaves dos Reis (Guitar, Vocals), Michael Kadnar (Drums) und Marco Mazzola das Post Apocalyptische Black Metal Universum. Wie ihr sicher an den Namen gemerkt haben werdet, ist alleine die Zusammenstellung der Nationalitäten äußerst interessant. Mir lag glücklicherweise ihr neues Album Atrophy zum Review bereit, so das ich euch meinen Höreindruck schildern kann.

Das über Metal Blade Records (einem altgedienten Metal Label) erschienene und rund 41-minütige Album beginnt mit einem Drone, der genauso gut aus einer Dark Ambient Platte hätte sein können. Es führt langsam zum Black Metal Teil des Tracks „Brood“. Mein Eindruck war wow! Black Metal mit Anleihen des Post Metal / Rock. Die Wechsel im Tempo variieren recht häufig, was den Eindruck „wow“ verstärkt. „Woe“ ist eindeutig eines der stärksten Stücke des Albums. Rasende Drums gepaart mit fast typisch nordischen Gitarrenläufen (zwei bis drei Akkorde und dann immer wiederholt). Ich liebe ja Emperor, Enslaved, Satyricon und Konsorten und eben an diese Bands habe ich mich erinnert gefühlt. Misanthropie in Reinkultur! Das Ende ist fast schon ritualistisch progressiv. „Ephemerol“ walzt einfach alles nieder. Absolut gewaltig und mitreißend. Die Melodien zum Träumen und Double Bass bis zum Abwinken. Das Stück „Ephemerol II“ wirkt wie eine kleine Verschnaufpause. Pagan Folk Gitarren treffen auf verträumte Anathema Gitarren. Definitiv gut! Das Titelgebende „Atrophy“ ist mein Tipp für Euch. Wer den Black Metal nordisch und mit ordentlichem Tempo mag, der ist hier genau richtig. Ein alles vernichtender Orkan mit viel Melodie und Progressivität. Vorsicht Suchtgefahr! Den Abschluss macht „Petrichor“, ein psychedelischer Post Black Metal Track, der Neoklassik mit einbindet und hypnotisiert. Kann mir vorstellen, dass es den ein oder anderen Hörer nicht mehr ruhig hält.

Fazit: Die Band hatte ich schon seit längerem auf den Schirm, da sie mir gefällt. Der hier gespielte Sound ist für jeden empfehlenswert, der wie oben erwähnt gerne die alte Norwegen Schiene mag und gleichzeitig offen für Post Black Metal ist. Ich kann der Band nur ein Kompliment machen und hoffe innigst, dass noch mehr Musiker beschließen, diese Art von Musik zu spielen. Bleibt abzuwarten, wie sich Downfall of Gaia weiterentwickeln. Unbedingte Kaufempfehlung!

Downfall of Gaia: Atrophy
Metal Blade, Vö.: 11.11.2016
CD 13,99 €
Amazon

Tracklist
1 Brood
2 Woe
3 Ephemerol
4 Ephemerol II
5 Atrophy
6 Petrichor

Band http://downfallofgaia.com/
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