Depressive Subcore at its best

K640_731_END OF GREEN_VOID ESTATE_CMYKEine der von mir am meisten geschätzten Bands veröffentlicht heute ihr nunmehr neuntes Studioalbum namens Void Estate. Seit ihrem ersten Album Infinity aus dem Jahre 1996 verfolge ich die musikalischen Schritte von End of Green. Der damals gespielte Doom / Alternative Metal hat sich im Laufe der Releases hin zu einer Melange aus Gothic / Doom Metal / Alternative Metal / Depressive Roch entwickelt. Besonders die gewaltigen Riffwände sind mir gut in Erinnerung geblieben. Da ich mich auf jede neue Veröffentlichung von End of Green freue, lag es nahe das neue Werk kurz vorzustellen.

Das erste was mir nach dem CD-Einlegen auffällt, ist der sehr druckvoll produzierte Sound, in dem die Gitarren wieder sehr mächtig zu hören sind. Sehr gefühlvoll wird das Album eingeleitet. Der Song „Send in the clowns“ ist der Beweis dafür, dass der Depressive Rock lebt, eine Halbballade, die direkt ins Ohr geht und ob des Refrains noch eine Zeit dort bleibt. „Darkside oft he sun“ groovt mit einem derart genialen Doom-Metal-Riff der Marke Black Sabbath aus den Boxen, dass man sich nicht satt hören kann. „The door“ beginnt recht langsam und von der Stimmung her gedrückt, entwickelt sich im Laufe des Tracks zu einer astreinen Rock Nummer. Melodiös und sehr eingängig hätte dieses Stück Beachtung durch ein größeres Medium verdient. „Head down“ ist dem Titel behaftet. Beim Hören kann man sich bildlich vorstellen, wie jemand über einen endlos, spärlich beleuchteten Parkplatz läuft ohne Ziel, gedankenleer. „The crossroad“ und „The Unssen“ fallen ein wenig ab im Vergleich zum bisher Gehörten, nette Songs, aber ein wenig poppig und plätschernd. „Dressed in black again“ überrascht mit seiner fesselnden Art. Eine sehr dunkle Ballade (man lausche dem Text andächtig), die sich gegen Ende zu einem mitreißenden Rocksong entwickelt. Eine Mischung aus Sentenced und dunklem Grunge. „Mollodrome“ besticht durch seine nicht geradlinig gespielte Line, ein anderer Rhythmus durchzieht den Song. Sehr feiner Dark Rock mit unnachahmlichen Melodien und Solis der Gitarren. „Worn and torn“ ist eine in Musik verpackte Abrechnung, Depressed Subcore in Reinform. Ich fühle mich an die oben angesprochenen tonnenschweren Riffwände erinnert. Erdrücken, einfach nur erdrückend! „City of broken thoughts“ würde ich in eine Riege mit den Großen der Rockballaden aufnehmen. Mir fällt keine Band ein, die so ähnlich klingt, aber es ist der Hammer. „Like a stranger“ beschließt das mehr als gelungene Album, es ist auch gleichzeitig mein Anspieltipp für Euch: wahnsinnig emotional, vor allem der Gesang. Einer der besten und schönsten End of Green-Songs ever!

Fazit: Ich komme aus dem Schwelgen gar nicht mehr heraus. Bei manchen Bands weiß man, was man auf einem neuen Album erwarten kann, End of Green gehören zu einer dieser Bands. Jedoch ist es immer wieder erstaunlich, wie sie den Sound ein wenig variieren und dadurch etwas Neues, Gutes entsteht. Ich werde diese Band noch die nächsten hoffentlich sehr zahlreichen Jahre hören und kann sie einem jeden, der mit Depressive Subcore etwas anfangen kann, empfehlen. Allen Neugierigen sage ich: Hört ruhig rein! Ich prophezeie euch, dass ihr diese Band lieben lernt. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!

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End of Green: Void Estate
Napalm Records, Vö. 18. August 2017
16,99 €
EMP http://www.emp.de/art_360704/
Band: http://www.endofgreen.de/
Facebook: https://www.facebook.com/endofgreenofficial/

Tracklist
01. Send in the clowns
02. Dark side of the sun
03. The door
04. Head down
05. Crossroads
06. The Unseen
07. Dressed in black again
08. Mollodrome
09. Worn and torn
10. City of broken thoughts
11. Like a stranger
12. Leave this town (Bonus Track)

 

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