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Lehrstunde in brachialen Emotionen

Wir, Lichtgoettin und torshammare, haben gerade einen richtig guten Lauf an Konzerten mit fantastischen Frontfrauen. Im Februar waren wir bei Wucan, vor einer guten Woche bei Pristine, und heute Abend freuen wir uns ganz besonders auf Avatarium mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Doom, 70ies Rock und ein paar Blues- und Americana-Einsprengseln. Die Schweden sind gerade mit Swallow the Sun und Shores of Null auf Tour, ein beeindruckendes Package, das wir uns nicht entgehen lassen wollen. Doch bevor wir das Backstage-Gelände betreten, sehen wir eine sehr, sehr lange Schlange am Einlass und fürchten schon, zu spät in die Halle zu kommen. Zum Glück wollen die Menschenmassen alle nach nebenan zu Subway to Sally, und nach einer moderaten Wartezeit vor unserem Eingang haben wir es geschafft. Dem finnisch-schwedisch-italischen Düster-Doom-Metal-Abend steht nichts mehr im Weg! Weiterlesen

Brachial durchdacht

Aus dem wunderschönen Wien kommt nicht nur gutes Gebäck und der zugegebenermaßen liebevolle Akzent (Schmäh), sondern auch eine der besten, wenn nicht die beste Post-Black-Metal-Band Harakiri for the Sky. Seit dem Gründungsjahr 2011 beglücken sie die Hörerschaft im zweijährigen Rhythmus mit Meisterwerken ihres Fachs. Dabei ist jedes Album homogen und in seiner Grundstimmung konstant lebensverneinend, jedoch immer gespickt mit neuen Nuancen. Das 2016 veröffentlichte Album III: Trauma ist eines meiner All Time Favourits und hatte damals die Hürde ziemlich weit nach oben geschraubt. Voller Erwartung erschien am 19. Februar das bereits fünfte Album Mӕre über das absolut hervorragende Label AOP Records. Wurde meine hohe Erwartung erfüllt? Weiterlesen

Ein Licht am Ende des Tunnels … und es ist kein Zug

Gimme daggers coverFünf Jahre sind seit dem letzten Album Mandrills vergangen, die sicher für jeden von uns ereignisreich waren, für Henric de la Cour aber ganz besonders. Der seit seiner Kindheit an Mukoviszidose erkrankte Musiker musste sich mit der Entdeckung eines Medikaments, das seine Lungenfunktion dramatisch verbessert, auseinandersetzen (wie er zuerst diese Nachricht aufnimmt, sieht man in dem hervorragenden Dokumentarfilm über ihn), was ihn erst einmal in eine tiefe existenzielle Krise gestürzt hat. Alles ändert sich über Nacht, er muss neue Prioritäten setzen und seinen Platz in diesem neuen Leben finden. Als er sich gerade damit arrangiert hat, ziehen ihn zwei schwere Blutvergiftungen innerhalb von drei Jahren aus dem Verkehr, und der Tod steht plötzlich doch wieder vor der Tür. Dank seiner verbesserten Lungenfunktion übersteht er alles, doch die Rekonvaleszenz kostet viel Kraft. Parallel hat er aber auch eine neue Liebe gefunden und seine Freundin Tess diesen Sommer geheiratet. Fünf äußerst turbulente Jahre also, die er letztendlich nach diversen Schreibblockaden auch textlich und musikalisch zusammen mit seinem Produzenten Rikard Lindh verarbeiten konnte. Das Ergebnis ist Gimme daggers – endlich ist es da! Weiterlesen

Ich brauche deine Kicks

Vergifte_dich_coverLange nicht mehr habe ich ein neues Album so herbeigesehnt, schon gar nicht von einem Zufallsfund bei YouTube, wie mir das vor zwei Jahren bei den 2012 gegründeten Isolation Berlin passiert ist. Einiges hat sich in der Zwischenzeit getan, es gab Features in großen Magazinen und durchweg positive Kritiken, und in der Folge einen regelrechten kleinen Hype in der Indie-Szene. Aber davon haben sich Tobias Bamborschke (Gesang und Gitarre), Max Bauer (Gitarre und Orgel), David Specht (Bass) und Simeon Cöster (Schlagzeug) zum Glück nicht irritieren lassen. Und nun ist Vergifte Dich direkt auf Platz 30 in die Charts eingezogen, was mich dann doch überrascht hat. Höchste Zeit also für die Hörprobe. Weiterlesen

Depressive Subcore at its best

K640_731_END OF GREEN_VOID ESTATE_CMYKEine der von mir am meisten geschätzten Bands veröffentlicht heute ihr nunmehr neuntes Studioalbum namens Void Estate. Seit ihrem ersten Album Infinity aus dem Jahre 1996 verfolge ich die musikalischen Schritte von End of Green. Der damals gespielte Doom / Alternative Metal hat sich im Laufe der Releases hin zu einer Melange aus Gothic / Doom Metal / Alternative Metal / Depressive Roch entwickelt. Besonders die gewaltigen Riffwände sind mir gut in Erinnerung geblieben. Da ich mich auf jede neue Veröffentlichung von End of Green freue, lag es nahe das neue Werk kurz vorzustellen. Weiterlesen

Die Rückkehr des Undergrounds

LadansemacabreMal ehrlich: Ein großer Teil des aktuellen Gothic Mainstreams ist klangtechnisch sehr ähnlich, profillos und daher beliebig austauschbar. Und im Grunde genommen verzichtbar, von der willkommenen Einnahmequelle der professionellen Musikindustrie vielleicht abgesehen. Hier setzt das Projekt At Sea Compilations des Musikjournalisten Axel Meßinger an, das er 2013 ins Leben rief. Bei At Sea Compilations geht es darum, eine Plattform zu schaffen für neue, junge, unbekannte Bands, die sich abseits des kommerziellen Mainstreams bewegen, und damit auch Alternativen zu Schlager-Gothic und Elektro-Einheitsbrei-Bummbumm aufzuzeigen. Weiterlesen

Kein Licht am Ende des Tunnels

trees-of-eternity-hour-of-the-nightingale-2lpSeit dem 2013 veröffentlichten Demo Black Ocean sind nun drei lange Jahre vergangen (diese Zeit ist allerdings keine Seltenheit im Metal Genre), in denen die aus Finland stammende Formation Trees of Eternity einige Höhen und Tiefen durchlebt hat. Die Band besteht aus Juha Raivio (Guitars, Swallow the Sun), Kai Hahto (Drums, Wintersun), Fredrik Norman (Guitars, October Tide), Mattias Norman (Bass, Moondark) und Aleah Starbridge (Vocals). Womit wir auch schon bei den oben angesprochenen Tiefen wären, denn Aleah Starbridge verstarb 2016 an einem Krebsleiden. Die Gesangsspuren für The Hour of the Nightingale waren bereits eingesungen bevor sie ihrem Leiden erlag. Als Fan des Demos war es für mich eine Selbverständlichkeit, für Euch ins neue Album The Hour of the Nightingale zu hören. Weiterlesen