Endlich wieder schöne Leute

Unsere in Norwegen lebende Korrespondentin Ankalætha war wieder auf Reisen und berichtet vom kleinen, aber äußerst feinen Subkultfestivalen in Trollhättan, im Westen Schwedens. 

Donnerstag

Normoria shirtNach dem WGT ist vor dem Subkult. Kaum sind die Klamotten gewaschen und die Schuhe neu verschraubt, heißt es Mitte Juni schon wieder Koffer packen, um nach Schweden zu fahren. Zum dritten Mal findet hier in Trollhättan das Subkultfestivalen statt, und wieder stehen einige sehr interessante Acts auf dem Programm. Zunächst muss ich aber den vorsintflutlichen und beunruhigend ächzenden Aufzug im Hotel bezwingen, um mich und mein Gepäck in den dritten Stock zu bekommen. Danach folgt eine kleine Orientierungsrunde durch die Innenstadt, das Bestücken der Minibar mit eigenen Einkäufen, und was tut man dann mit dem angefangenen Abend, wenn man wo ist, wo man diesmal aber auch wirklich überhaupt niemanden kennt? Man geht auf die Pre-Party. Die ist glücklicherweise leicht zu finden, nämlich in der „Backstage Rockbar” in der Fußgängerzone. Als ich ankomme, ist nicht allzu viel los, und ich beschließe, wenigstens ein Getränk zu mir zu nehmen, bevor ich wieder gehe.
Kaum habe ich eine Flasche in der Hand, rede ich gleich mal frech einen schwedischen Fotografen an (irgendwo müssen die Fotos für den Bericht ja herkommen – tack så mycket, Patrik), laufe ein paar Norwegern über den Weg, die schon im Zug von Oslo im selben Abteil saßen, und als ich nachts um zwei nach Hause stolpere, bin ich froh, dass mein Hotel wirklich nur grade über die Straße ist, denn es waren wohl doch ein paar mehr Getränke … aber dafür weiß ich jetzt, dass es hier wirklich einfach ist, Leute kennenzulernen.

Freitag

Am frühen Nachmittag gehe ich zum Festivalgelände im „Folkets Park”. Es gibt einige Veränderungen im Vergleich zum letzten Jahr: Der abgesperrte Bereich für den Alkoholausschank ist weg, da der Veranstalter es diesmal geschafft hat, eine allgemeine Ausschankbewilligung zu bekommen. Darum steht jetzt ein großes Bierzelt quer auf dem Gelände und teilt zusammen mit den anderen Essensständen den Platz vor der Hauptbühne vom Eingangs-, Info- und Merchandise-Bereich ab. Eine in jeder Hinsicht angenehme Neuerung also. Die dritte Bühne, die letztes Jahr noch den VIP-Besuchern vorbehalten war, ist jetzt in einem kleinen Zelt etwas abseits untergebracht, hier legen diverse DJs auf, zunächst mal vor allem zur Freude einiger kleiner Kinder, die – alle mit dem unter 13 Jahren obligatorischen Gehörschutz auf den Ohren – fröhlich auf der Tanzfläche rumspringen.
Normoria qAuch neu ist, dass die erste Band des Tages nicht auf der großen Bühne spielt, sondern in der Halle – das ist sicherlich ein Vorteil, da sich das noch etwas spärliche Publikum hier besser konzentriert und leichter Stimmung aufkommen kann. Dafür, dass die Leute auch tatsächlich ihre Becher nehmen und aus dem Bierzelt rüberkommen, sorgt im Fall von Normoria, die das Festival eröffnen dürfen, wohl nicht zuletzt die Tatsache, dass man einiges an Freunden und Bekannten mitgebracht hat – schließlich organisiert Sänger Simon, aka Video-Blogger „CoalCandy”, den Shuttlebus aus Stockholm zum Festival. Gerüchten zufolge handelt es sich bei diesem Auftritt um den allerersten der noch jungen Band. Anmerken tut man ihnen das allerdings kaum, bis auf ein kleines, wohl eher technisches Problem, als Simon für ein, zwei Songs nicht mehr zu hören ist, wirkt alles ausgesprochen professionell und gut aufeinander eingespielt. Sängerin und Bandleaderin Angel prägt mit ihrer klassisch ausgebildeten Stimme den Sound, Gitarre und Bass untermalen sowohl musikalisch als auch optisch eher, als im Vordergrund zu stehen. Für die Kommunikation mit dem Publikum sorgt Simon, fordert gegen Ende des Sets noch zum Kauf von T-Shirts auf und bietet an, die dann auch gleich stylish zu zerschneiden (Fotobeweis siehe oben).
Wieder draußen in der Sonne geht es gleich mit der nächsten Band weiter. We are the Catalyst aus Göteborg bieten melodischen Metal im Stil der Jahrtausendwende. Von der Größe der Bühne lassen sie sich dabei genauso wenig verunsichern wie von der doch eher leeren Fläche davor und liefern gut gelaunt einen sehr routinierten Auftritt, der Assoziationen an Nightwish, Within Temptation und Evanescence weckt. Das ist alles sehr nett und gut gemacht, nur halt auch nicht so wirklich neu. Für Fans des Genres aber sicherlich empfehlenswert.
Ein ziemliches Kontrastprogramm wird danach auf der Stella-Bühne in der Halle geboten. Nicht nur musikalisch schlagen Kill the Sleeper aus Stockholm mit ihrem aggressiven Elektropop in eine ganz andere Kerbe, auch von ausgefeilter Show kann hier keine Rede sein. Eigentlich wirkt es eher, als hätten die zwei hübschen Jungs nur zufällig auf dem Weg zum Strand die Bühne gefunden und spontan beschlossen, ein bisschen Musik zu machen. Teilweise ist diese Nonchalance wohl ein Teil des Acts, aber wenn Sänger/Songwriter Kettil grinsend, barfuß und mit den Beinen baumelnd am Bühnenrand sitzt, sichtbar erschrickt, als er mit dem Funkmikro eine Rückkopplung auslöst, oder zum Schluss lachend verkündet, er würde die Leute ja jetzt gerne zum Merchkaufen auffordern, aber sowas habe man ja gar nicht, wirkt das irgendwie doch ziemlich echt. Man sollte sich von diesem jugendlichen Leichtsinn allerdings nicht täuschen lassen, musikalisch sind Kill the Sleeper nämlich durchaus ernst zu nehmen. Sehr abwechslungsreicher, hauptsächlich elektronischer Pop, mit gezielt eingesetzter Gitarre, harschem Gesang, gut platzierten Breaks, Rhythmus- und Melodiewechseln – unter das selbstgewählte Genre „Aggrotech” würde ich sie zwar eher nicht einordnen, aber hauptsächlich, weil ich das hier viel interessanter finde als das meiste, was unter diesem Label läuft. Nach nur einer halben Stunde, anstatt der angekündigten 45 Minuten, ist allerdings schon Schluss.
Dass dies nicht der Planlosigkeit der Band geschuldet, sondern ein Fehler im Programm ist, zeigt sich dann daran, dass die nachfolgenden Outshine wenige Minuten später die große Bühne betreten und ihr Set beginnen. Ich gehe zunächst mal zurück zum Hotel um mein Handy zu laden, bemühe mich allerdings, nicht abzusacken. Schließlich weiß man ja nicht, ob die Verschiebung alle Bands des Tages betrifft, und Freakangel möchte ich sehen.
Freakangel hBevor die Industrial-Metaller aus Estland um 18.30 auf die Bühne kommen, war aus mir nicht ersichtlichen Gründen allerdings sowieso eine Pause im Ablauf eingeplant, und so läuft der Rest des Tages jetzt wieder wie angekündigt. Freakangel sind offensichtlich nicht so ganz jedermanns Sache, versammeln dafür aber eine recht enthusiastische Schar an Fans direkt vor der Bühne. Übliche Metal-Klischees werden hier subtil auf den Kopf gestellt, sticht doch neben Sänger D. Darling insbesondere Bassist Tanel als leicht bekleideter und wüst posender Blickfang ins Auge, während Schlagzeugerin Tanya, im schlichten weißen T-Shirt und mit breitem Grinsen im Gesicht, die Drums mit einer Vehemenz verdrischt, dass die Sticks nur so fliegen – teilweise ganz wörtlich quer über die Bühne. Energiegeladen, dreckig und sich selbst nicht allzu ernst nehmend: So macht diese Art Musik richtig Spaß.

 
Hante qZurück in der Halle wartet dann wieder ein Erlebnis der ganz anderen Art: Hante zaubert ätherische Klangwelten aus ihrem Synth. Musikalisch ein Hochgenuss, und auch persönlich kommt die Französin ausgesprochen sympathisch rüber. An Show gibt es allerdings nicht viel zu sehen, dafür ist sie schlicht und ergreifend zu sehr mit Musikmachen beschäftigt. Erst gegen Ende des Sets kommt sie das eine oder andre Mal hinter dem Synth hervor, um „Living in a French movie” und „In cold water” vom Bühnenrand aus vorzutragen.

Alice hAlice in Videoland waren eigentlich schon für das letzte Jahr geplant, mussten dann aber leider absagen. Dafür dürfen sie dieses Jahr als „kleiner Headliner” auf die große Bühne, und da gehören sie auch hin. Die Elektropunk-Formation um die charismatische Fronterin Toril Lindqvist hat in Schweden Kultstatus und macht vom ersten Ton an Stimmung ohne Ende. „Ladykiller”, „We are rebels”, „Cut the crap” – Durchhänger gibt es keine, die zur Verfügung stehende Stunde wird durchgepowert, was das Zeug hält, und das Publikum geht ab wie Schmitz Katze. Und so entledigt sich nicht nur Toril für die Zugabe ihres Flattermantels, auch vor der Bühne friert jetzt wohl trotz abendlich kühler Temperaturen keiner mehr.
Nach diesem gepflegten Tanzanfall bin ich zugegebenermaßen etwas platt und hole mir erstmal was zu trinken, bevor ich in aller Ruhe doch noch in die Halle gehe, um Marsheaux gemütlich von einer der Bänke aus anzuhören. Die Griechen sind offensichtlich sehr beliebt, die Halle ist voll, es wird getanzt. An mir rauscht der schöne, aber auch sehr glatte Elektropop, der immer wieder mit sehr soften Coverversionen alter Klassiker durchsetzt ist, allerdings eher vorbei, ohne einen besonderen Eindruck zu hinterlassen. Aber was soll‘s, man braucht ja auch mal eine Pause.

Suicide Commando hSpeziell wenn als Headliner des Abends Suicide Commando anstehen. Johan van Roy betritt die Bühne im schwarzen Mantel und einer  schwarzen Spitzhaube, beides wird aber nach den ersten Songs abgelegt, vermutlich weil es die Bewegungsfreiheit doch etwas einschränkt. Und die braucht der enthusiastisch rumspringende van Roy wahrlich während des eineinhalbstündigen Sets. Aber nicht nur er liefert vollen Einsatz, auch der zwischen den Songs eher etwas schüchtern wirkende Drummer überzeugt mit auffälliger Präzision und bemerkenswertem Druck. Nach etwas über einer Stunde verlassen die Musiker kurz die Bühne, um sich zur „Zugabe” zurückrufen zu lassen, und zum Abschluss springt van Roy dann noch zum Crowdsurfen ins Publikum, das ihn auch brav trägt und heile wieder auf der Bühne abgibt.

 

 

Noisuf hAls wäre man jetzt nicht schon ganz gut bedient, geben sich zum Abschluss des Freitags Noisuf-X die Ehre. Die Tore zur Halle sind endlich geschlossen, trotzdem ist es zu Beginn des Sets noch etwas kalt – das ändert sich aber, sobald Jan Loamfield und sein im Gegenlicht ebenso unmöglich zu erkennender Mitstreiter an den E-Drums loslegen, und wer ein Stück später bei „Warning” noch friert, macht definitiv was falsch. Auch die laut Jan L. „für Aggrotech obligatorischen Fuck-you-Songs” dürfen natürlich nicht fehlen, oder zumindest zwei davon, „Fuck it” und „I kick your fucking teeth in”, haben es auf die Setlist geschafft. Was soll man sagen, trotz der späten Stunde kann sich wirklich niemand im Saal dem Rhythmus entziehen, der Boden vibriert im Takt, die Parole lautet: „Du musst tanzen!” Oder, wie ein Schwede dann um kurz nach eins beim Verlassen des Geländes zu mir sagt: „You know they gotta be German, because the Germans know their UTZ!”

 

 

Samstag

Ich werde wohl langsam alt, jedenfalls komme ich nach dem anstrengenden Vortag nicht wirklich in die Pötte und verpasse deshalb das diesjährige Viktorianische Picknick. Dafür bin ich aber rechtzeitig auf dem Gelände, um dem sehr, sehr kurzfristig (will heißen „um zehn am Abend vorher”) als Ersatz für Purple Nail angekündigten Gitarrenbarden Glenn Udéhn zuhören zu können. Leider stelle ich nach kurzer Zeit fest, dass das so wirklich überhaupt nicht meine Musik ist und ziehe mich in den Schatten des – um diese Zeit völlig leeren, aber gut beschallten – Partyzeltes zurück.

Jäger hMein Tag kommt also etwas schleppend in Gang, und es ist wirklich ein Glück, dass als Nächstes schon Jäger 90 die Halle rocken sollen. Mehr, als endlich effektiv aufgeweckt zu werden, erwarte ich mir vom Auftritt der deutschen EBMler eigentlich nicht, doch dann stellt er sich schnell als ein kleines Highlight heraus: Die Band hatte nicht nur die Idee, sich mit Schwedenfähnchen und Midsommar-Bäumchen beim Publikum einzuschleimen, sondern verteilt auch gleich noch deutsches Bier. Das Publikum freut es – den Veranstalter, der um seine Ausschanklizenz bangen muss, eher nicht so. Dennoch kann man sich nicht über mangelnden Spaßfaktor beschweren, auch wenn die Texte wohl größtenteils an den Zuhörern vorbeigehen. Und neben den typischen „Stampfern”, die ich mit der Band assoziiere, tauchen dann sogar ein oder zwei deutlich komplexere Stücke im Set auf.

 

TEB q 4Obwohl es noch früh am Tag ist, steht jetzt schon mein persönliches Festival-Highlight auf dem Programm: Schließlich waren es The Exploding Boy, die mich vor etlichen Jahren mit ihrem wohl bekanntesten Song „London” spontan begeistert und schwedischen Post Punk auf meiner musikalischen Landkarte markiert haben. Leider war es die letzten Jahre sehr ruhig geworden um die Band aus Stockholm, und ich hatte die Hoffnung auf ein Livekonzert schon fast aufgeben, bis dann im April, kurz vor Veröffentlichung des neuen Albums, die Ankündigung für das Subkult kam. The Exploding Boy eröffnen mit den ersten zwei Songs vom neuen Album, „Fireland” und dem großartigen „Alarms in silence”. Mit sechs Leuten auf der Bühne ist man flexibel, was die Instrumentierung angeht, Mastermind Johan Sjöblom hält sich zunächst mit seiner Gitarre eher im Hintergrund, bevor er mehr und mehr den Gesang übernimmt und die Gitarre zwischendurch auch mal ganz zur Seite legt. Neben weiteren neuen Songs kommen auch Klassiker wie „Desperados”, „40 days”, „Let the right one in” oder „Dark city, pt.2” nicht zu kurz, und mir ist es völlig egal, dass es verdammt warm ist, meine Füße wehtun und immer mehr Zuschauer vor der brennenden Sonne ins Bierzelt fliehen – ich bin glücklich. Und dabei haben sie „London” nicht mal gespielt.
Lucifers Aid qEbenfalls recht früh ist es natürlich auch für die anschließend im Zelt über die Bühne gehende Burlesque-Einlage der wie immer sehr sympathischen Harley Queen, und dann muss gleich noch mal kräftig gestampft und getanzt werden, als sich Carl Nilsson aka Lucifer’s Aid die Ehre gibt. Im Vergleich zu seinem beeindruckenden Auftritt auf dem diesjährigen E-Tropolis nimmt er heute allerdings einen Teil der Spannung raus, indem er tatsächlich zwischen den Songs mit dem Publikum kommuniziert – und leider scheint das wiederum auch noch nicht wirklich so ganz wach zu sein, jedenfalls ist die Stimmung zwar durchaus gut, aber keinesfalls ähnlich ekstatisch wie in Oberhausen.
Als im Anschluss nun Pink Milk die Hauptbühne bespielen, stelle ich fest, dass ich wirklich nicht mehr rumstehen kann, und sitze zunächst mal auf den Stufen vor der Halle. Gegen Ende des Sets beschließe ich allerdings, dass es so nicht weitergeht, und laufe nochmal schnell ins Hotel zurück, um die Schuhe zu wechseln. Nachdem man bei der Gelegenheit dann natürlich auch noch schnell was trinken muss, habe ich NZ leider bis auf den letzten Song verpasst. Es wirkt aber, als hätten die Österreicher es geschafft, die Zuschauer gründlich aufzuwecken.
Auf der großen Bühne beginnen jetzt die Briten Empathy Test. Leider eignet sich der atmosphärische Elektropop auch hervorragend als Hintergrundmusik für ausführliche Gespräche über Musik und all den anderen Kram, die höflicherweise natürlich in gebührendem Abstand zur Bühne geführt werden. Deshalb kann ich über den Auftritt auch nicht allzu viel berichten, außer dass die Stimmung vor der Bühne trotz einsetzendem Regen wirklich sehr gut gewesen zu sein scheint, so vom Rand aus betrachtet.
Schwedische Spezialitäten sind ja immer so eine Sache, und die Band, die jetzt als Nächstes kommt, könnte man wohl als eine solche bezeichnen. Bei der Vorbereitung auf das Festival hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass ein Auftritt von Dunderpatrullen für Nicht-Schweden ungefähr so spaßig werden dürfte wie einer der EAV für jemanden, der kein Deutsch kann. Aber es regnet jetzt kräftig, und da kann ich meinen Cider ja genauso gut in irgendeiner Ecke der Halle trinken. Dachte ich. Und dann zaubert mir das Quartett vom ersten Ton an ein Grinsen ins Gesicht, das einfach nicht mehr wegzukriegen ist, zu wunderbar passt der oft erstaunlich komplexe Bitpop zur herrlich nostalgischen Videoshow, in der man unzähligen Helden aus Videospielen und dem Kinderfernsehen der eigenen Jugend begegnet. Keine Pause stört die gut einstündige Nostalgie-Achterbahn, mit einer unglaublichen Energie powern die vier Jungs unermüdlich weiter und tauschen dabei auch noch ununterbrochen Positionen und Instrumente, dass es einem schwindlig werden könnte. Was soll ich sagen – meine Nominierung für das am wenigsten erwartete Festival-Highlight geht diesmal ganz eindeutig an Dunderpatrullen.
Karin P qHeadliner des Abends ist Karin Park, die auf der ausgesprochen stimmungsvoll inszenierten Bühne in warmes Licht getaucht in erster Linie mit ihrem ausdrucksvollen Gesang punktet. Einsetzende Dunkelheit, die Pfützen am Boden, Nebel – das Wetter rundet das Gesamtbild irgendwo zwischen Steampunk und Industrie-Romantik perfekt ab. Schlagzeuger und Keyboarder halten sich im Hintergrund, nichts lenkt von der Hauptdarstellerin ab. Leider bewahrheitet sich die zu Beginn des Auftritts fröhlich verkündete Vorhersage „es regnet nicht, wenn Karin Park spielt!” nicht; gerade als gegen Mitte des Sets etwas das Tempo herausgenommen wird, setzt der Regen wieder kräftig ein. Für einen großen Teil des Publikums, auch mich, ein Grund, den Rest des Auftritts vom Schutz des Bierzeltes aus zu betrachten. Auch für die flotteren Stücke gegen Ende des Auftritts und in der Zugabe kann ich mich dann nicht überwinden, freiwillig nass zu werden, dafür bin ich einfach nicht mehr warm genug.
Priest q 1Den Abschluss des Tages liefern die allseits beliebten Elektropopper Priest. In ihren charakteristischen Outfits und Masken betreten die Musiker die Bühne und haben das Publikum vom ersten Ton an fest im Griff. Jeder einzelne Song wird begeistert abgefeiert, zu „History in black” bekommt man sogar einen sehr ordentlichen Publikumschor zustande. Gegen Ende des Auftritts betritt ein – ebenfalls maskierter – Ehrengast die Bühne, um wen es sich dabei handelt, habe zumindest ich bis heute nicht herausgefunden. Geheimnisvoll eben. Überziehen dürfen aber nicht einmal Priest, und so ist um eins tatsächlich auch für dieses Jahr schon wieder Schluss. Es bleibt nur noch ein letzter Drink in der Backstage Rockbar und die Hoffnung, dass das Subkult auch nächstes Jahr wieder stattfinden kann.

Die eingangs genannten schönen Menschen dürfen wir leider aus Datenschutzgründen nicht zeigen. Weitere Fotos vom Festival gibt es jedoch auf der Facebook-Seite von Darklark Photography zu sehen. Bis zum nächsten Jahr, Subkult!

Harley Queen

Bilder: Darklark Photography bzw. Ankalætha (ohne Wasserzeichen)

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