Ein Geschenk der ganz besonderen Art

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Rechtzeitig zum finalen Weihnachtsgeschenke-Countdown läuft ein Film mit dem dazu passenden Namen an.

Das junge Ehepaar Robyn und Simon zieht von Chicago aufs Land in ein wunderschönes, großes Haus mit viel Glas und tollem Blick. Quasi beim Einzug schon treffen sie auf einen alten Schulfreund von Simon, Gordo, an den sich der Ehemann aber zuerst gar nicht erinnern kann. Sie tauschen Telefonnummern, ohne sich etwas dabei zu denken, bald darauf aber steht eine schön verpackte Flasche Wein als Geschenk vor der Tür. Gordo wird eingeladen, benimmt sich etwas daneben, Simon hat ihn gleich satt, Robyn hat Mitleid. So wird auch eine Gegeneinladung angenommen, die aber gehörig außer Kontrolle gerät.

Simon weiß mittlerweile, mit wem er es zu tun hat, mit Gordo, the Weirdo; der Seltsame, wie er in der Schule genannt wurde. Er unterbindet noch vor Ort den Kontakt – auch wenn Robyn nach wie vor Mitleid hat –, und ab diesem Zeitpunkt reißt Gordo das Ruder an sich. Die Fische im Teich verenden, der Hund wird entführt, Robyn fühlt sich in ihrem Glashaus unsicher.

Dennoch entwickelt sich das Leben zum Positiven für das Paar: Sie finden Freunde in ihrer neuen Heimat, Simon wird befördert, und Robyn erwartet endlich, nach ihrer Fehlgeburt in der Stadt, ein Kind. Und trotzdem schleicht sich Unbehagen ein. Die werdende Mutter bemerkt, dass sie beobachtet wird. An den neuen Job ist Simon auch nicht durch Fleiß und Talent gekommen, und als das Kind kommt und ein Geschenk mitten im Haus steht, geht die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Wer ist Opfer, wer ist Täter, und womit kann man jemanden richtig, richtig strafen?

Der Film wurde als Thriller angepriesen, und ich habe mir natürlich Grauenvolles vorgestellt, das in einem Haus fast nur aus Glas passieren könnte. Lange Zeit hindurch ist der Film aber ruhig und plätschert vor sich hin. Die überraschenden Wendungen nehmen dann sukzessive zu, und gegen Ende wird er noch richtig spannend. „Das Geschenk“ am Ende des Films wird alle Protagonisten nachhaltig beeinflussen, sein Leben zu überdenken, vielleicht einzusehen, dass man wirklich große Fehler begangen hat, und dass alles anders gekommen wäre, wenn man einmal ein wenig Empathie empfunden hätte.
Es ist kein grausamer Thriller, sondern ein Drama um Vertrauen und Ehrlichkeit, und wie man mit anderen Menschen umgehen sollte.

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The Gift
Genre: Thriller/Mystery
Cast: Jason Bateman, Joel Edgerton, Rebecca Hall
Regie: Joel Edgerton
Produktionsland: USA/AUS
109 Minuten, FSK 12 Jahre
Kinostart: 26.11.2015

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