Geschwister verboten

what happened to monday

In nicht allzu ferner Zukunft: Die Menschheit hat es geschafft. Die Ressourcen der Erde sind aufgebraucht, es herrscht Überbevölkerung, Armut, Hunger. Bis Forscher die Gentechnologie so weit vorantreiben, dass man mit diesem speziell gezüchteten Gemüse und Fleisch wieder alle satt bekommt. Es hat nur einen Nachteil: Danach kommt es zu übermäßiger Fruchtbarkeit und vielen Mehrlingsgeburten. Die Konsequenz ist eine strenge Ein-Kind-Politik. Man darf nur ein Kind behalten, Geschwister müssen abgegeben werden, sie werden eingefroren und für bessere Zeiten aufbewahrt. Die Kind-Zuteilungsbehörde unter dem Regime von Nicolette Cayman (Glenn Close) ist sehr streng und spürt illegale Kinder auf. Da bringt eine Karen Settmann Siebenlinge zur Welt. Sie selbst stirbt dabei, einen Vater gibt es nicht, der Großvater (Willem Dafoe) bekommt vom Krankenhaus unerlaubterweise die Säuglinge mit. Er nennt sie nach den sieben Wochentagen, Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday. Er bereitet ihnen im Geheimen ein liebevolles Zuhause, ist aber dennoch vorbereitet auf plötzliches Verstecken von sechs Schwestern, sollte jemand vor der Tür stehen. Der Großvater unterrichtet sie und bereitet sie auf das Leben vor. Zu Beginn des Schulanfangs dürfen die Mädchen endlich die Wohnung verlassen. Aber jeden Tag immer nur eines – entsprechend ihrem Namen.

Sie haben die Identität von Karen Settman angenommen und müssen streng danach leben. Passiert einem Mädchen etwas, müssen alle anderen das auch erleben. Jeden Tag gibt es abends eine Besprechung, denn was die eine erlebt hat, muss die nächste übergangslos fortführen. So geht das Ganze 30 Jahre lang. 30 Jahre in einer Wohnung, nur einmal in der Woche an seinem eigenen Wochentag hinaus dürfen. Die erwachsene Identität ist die einer farblosen Bankangestellten. So unterschiedlich die Frauen auch sind, morgens schlüpft diejenige, die raus darf, in ihre Rolle. Aber eines Tages kommt Monday abends nicht nach Hause, und plötzlich werden sie gejagt, und zwar nicht nur von der Kind-Zuteilungsbehörde.

Die Idee in dieser Dystopie ist nicht neu. Es gab schon in den Siebzigerjahren den großartigen Film Geburten verboten, aber hier ist es anders und sehr spannend ausgeführt. Die kleinen Mädchen in ihrem Alltag mit dem Großvater und später als erwachsene Frauen mit ganz eigenen Charakteren in immer noch derselben Wohnung, das ist interessant. Davon hätte ich gerne mehr gesehen, bis es dann zum Thriller wird. Aber Noomi Rapace (die Lisbeth Salander in Stieg Larssons Millenium-Verfilmungen) in gleich sieben verschiedenen Rollen zu sehen ist schon großartig. Sie ist und bleibt eine coole Kämpferin, selbst in einer Rolle als nerdiges Mauerblümchen oder Verführerin. Ich hätte mir mehr Science Fiction und Dystopie gewünscht, Anleihen waren ja da, (Schöne neue Welt, Alles, was wir geben mussten, Orphan Black). Aber diese Art von Thriller kann man auch gut sehen, alleine schon wegen Frau Rapace und Willem Dafoe, den ich noch nicht oft in solch sensiblen, unbösen Rollen erlebt habe.

 

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What happened to Monday?
Genre: Science Fiction, Thriller
Regie: Tommy Wirkola
Nationalität: Frankreich, Belgien, USA, Großbritannien
Start in Deutschland: 12. Oktober 2017, 124 Minuten
Cast: Noomi Rapace, Willem Dafoe, Glenn Close

 

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