Those fucking balls!

c) Peter Jungblut, BR

Queens Frontmann Freddie Mercury hat München geliebt, allem voran sein Glockenbachviertel. In der Deutschen Eiche war er Stammgast, hierher kam er oft zum Frühstücken, in seinem Fall natürlich kann man es „Spätstücken“ nennen, es wurde meist später Nachmittag. Er liebte zum Beispiel Deftiges wie Schweinsbraten, aber lieber ohne die Knödel, die er „those fucking balls“ nannte.

Nicola Bardola hat 2021 ein Buch über Freddies Münchner Jahre von 1979 bis 1985 geschrieben, es seien „seine besten Jahre“ gewesen (KLICK). Es hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass seither Freddie Mercurys Zeit in München mehr im Rampenlicht steht, und dass die Fans sich fragen, wieso es eigentlich kein Denkmal, keine Statue, keine richtige Pilgerstätte ihm zu Ehren gibt. Doch das gibt es nun seit Donnerstag, 5. September (seinem Geburtstag) 2024, und zwar an der Fassade seiner geliebten Deutschen Eiche. Die Idee dazu hatten vor gut zwei Jahren der Autor Nicola Bardola, Herbert Hauke, der frühere Leiter des Rockmuseums im Olympiaturm, sowie Dietmar Holzapfel, der Wirt der Deutschen Eiche. Die drei wollten einfach nicht akzeptieren, dass es in München keine adäquaten Erinnerungsorte für Freddie gibt. Es gibt ein ehemaliges Pissoir mit seinem Konterfei (KLICK) und eine Straße, in der Freddie nie war. Sie wollten eine Statue, diese wurde aber von der Stadt nicht genehmigt. Nun gibt es ein Mosaik. Das Kunstwerk von Franco Notonica ist zusammengesetzt aus tausenden winzigen Glassteinen. Es zeigt den 1991 verstorbenen Sänger, wie man es von ihm gewohnt ist: im Achselshirt und mit Mikrofon in der Hand. „Munich 1979 – 1985“ steht darunter. Es wurde am Donnerstag im Laufe des Tages mit einiger Prominenz zu den Klängen von „We are the champions“ enthüllt. Vielleicht gab es danach noch Schweinsbraten mit „those fucking balls“. Ich weiß es nicht!

Fun Fact am Rande:
Während die Münchner Fans nun so lange auf einen Erinnerungsort warten mussten, gab die Deutsche Post still und heimlich auch exakt zum 5. September eine Erinnerungsmarke heraus, aus der Serie „Legenden der Pop-/Rockmusik“. Auch hier Freddie im Achselshirt und mit Mikrofonständer. Man müsste viel öfter richtige Post verschicken!

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