Invader was here!

c) Martin Arz

Jede*r Street-Art-Begeisterte kennt Invader, doch wer der Künstler ist? Unbekannt. Der 1969 geborene anonyme französische Künstler war nach langer Zeit mal wieder in München. Er hat scheinbar in einer Nacht- und Nebelaktion 18 seiner gekachelten „Space Invaders“-Mosaike in der Münchner Innenstadt hinterlassen. Weiterlesen

Gesehen und nicht gesehen werden

Gesehen zu werden kann eine zweischneidige Sache sein. Sichtbarkeit ist die Voraussetzung dafür, von anderen als Mensch mit einem eigenen Leben, eigenen Anliegen und Rechten wahrgenommen zu werden. Diese simple Tatsache steht z. B. hinter der Forderung nach einer besseren Repräsentation verschiedener Menschen – sei es in der Politik, in Vorstandsgremien oder bei Musikfestivals. Wenn eine Gesellschaft, ein Staat genau dieses eigene Leben und die eigenen Rechte Menschen mit bestimmten Eigenschaften aber abspricht oder nimmt, wird Sichtbarkeit gefährlich. Und von welcher Sichtweise ist die Rede – das, was Einzelne oder eine Gruppe bei sich selbst sehen, oder das, was andere sehen, sehen wollen, unterstellen? Wie wird ein und dieselbe Eigenschaft oder Lebensweise gesehen, interpretiert? All diese Seiten des Gesehen-Werdens schwingen im Titel der derzeitigen Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums mit: „To be seen. Queer lives 1900-1950“. Sie zeigt, einem Kernanliegen des Dokumentationszentrums gemäß, nicht nur Unterdrückung und Verfolgung, sondern auch, was vorher war, was durch die Nazizeit alles verlorengegangen ist – und dass diese Verluste bis heute nicht wiedergutgemacht sind oder die entstandenen Lücken je geschlossen werden können. Teils, weil die Toten niemand zurückholen kann; teils wegen des mangelnden Willens der Nachkriegsgesellschaft, die sehr gerne wegsehen wollte und sehr gerne sehr gründlich vergaß. Weiterlesen

Heute haben wir unsere Playlist #5/2023 für euch. Mit dabei sind Omnicidal, Judith Alice, Immortal, Fathomage, Magick Touch, Valiant Sentine, Goat The Head, Thy Art Is Murder, Enforcer, Black Moon Circle, Empress, Storm Seeker, Phantom Elite, Heart Of A Coward, PANICWAVES, Our Mirage, Deathstars, The Legion Ghost, Schattenmann, Todsünde und Attic Stories. Viel Spaß beim Reinhören!

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Back in the Seventies

Daisy Jones & The Six erzählt eine Geschichte über eine fiktive Band der 70er-Jahre. Die Grundlage dazu legte Autorin Taylor Jenkins Reid mit ihrem gleichnamigen Buch, sie ließ sich von einer wahren Musikgruppe dieser Zeit inspirieren.

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Melancholie deluxe

cover-AVATARIUM-Death-Where-Is-Your-StingSchon ein paar Monate hat Death, where is your sting – ein Zitat aus dem ersten Korintherbrief der Bibel – auf dem Buckel, das aktuelle Album unserer Lieblings-Doom-Rock-Band aus Schweden. Im Oktober 2022 ist der fünfte Langspieler der Truppe um Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell erschienen, drei Jahre nach The fire I long for und zwei Jahre nach dem Live-Album An evening with Avatarium. Entstanden ist es während der Corona-Jahre mit all ihren Herausforderungen und oft lebensverändernden Ereignissen, erstmals ist Jennie-Ann für alle Texte verantwortlich, Bandgründer Leif Edling hat sich endgültig aus dem Schaffensprozess zurückgezogen. Nachdem sich Avatarium auf den letzten Alben stetig weiterentwickelt und ihre ganz eigene Mischung aus Psychedelic, Heavy Rock, Doom und Americana perfektioniert haben, sind wir gespannt, wohin die musikalische Reise mit diesem Album führt. Weiterlesen

In der Vergangenheit gegraben

Rosalinde Reich, kurz Rosa genannt, hängt mit 63 den Lehrerinnenberuf an den Nagel und lässt die alte Gärtnerei ihrer Eltern wieder aufblühen. Ihre Idee ist es, nicht nur Pflanzen zu verkaufen, sondern auch die komplette Garten- und Balkongestaltung anzubieten. Der erste Auftrag ist gleich ein großer Fang: Rosa soll den verwilderten Garten eines ehemals adligen Anwesens bei Bonn für den neuen Besitzer wieder herrichten. Doch wer gräbt, gräbt immer auch in der Vergangenheit, und die hat Überraschungen parat, in diesem Fall: Knochen. Weiterlesen

Ich gucke in den Spiegel und erkenn mich nicht

Foto: ZDF

Es geht um eine junge Frau, die allmählich merkt, dass sie das genau nicht ist: eine junge Frau. Sie hat kurze Haare, und das Weibliche an ihr hat sie unter Schlabberpullis und viel zu großen Hoodies versteckt. Es geht um die Suche nach der eigenen Identität. Das ist ja für viele junge Menschen ein Thema, für Charlie aber ist es ganz besonders elementar, sie sieht sich weder als Frau noch als Mann. Sie wohnt in einem Plattenbau in bescheidenen Verhältnissen bei ihrer Mutter, die mit Geld nicht umgehen kann. Sie hegt Gefühle für Alina, die eine Zeitlang auch mit ihr rumgeknutscht hat, nun aber hochschwanger ihrem Freund treu bleiben will. Musik auf den Ohren ist Charlies Flucht aus dem Alltag.

Kein Shining

RedRum_CoverNein, mit dem StanleyKubrick-Film Shining nach der Buchvorlage von Stephen King hat die siebenköpfige Piratencrew Red Rum nichts zu tun, auch wenn ich mich nicht wundern würde, wenn ihr Schiff die Overlook ist. Sie sind 2011 in Nottingham für Booze and glory in See gestochen und haben neben dem unvermeidlichen Rum auch allerlei Instrumente an Bord. Denn Sam ist wie Dominic Gitarrist, spielt aber neben der Gitarre auch Mandoline, Mandola, Mandocello, Banjo und Bouzouki, Lizzey spielt Maultrommel und Keyboards, Nick ist Rhythmus-Gitarrist, Röman Bassist und Mitchell sitzt an den Drums, während Dave der Crew seine Stimme verleiht. Für Unterhaltung ist auf ihrem zweiten Album Book of legends also gesorgt, das Trollzorn Records auf die Welt losgelassen hat. Weiterlesen