Kein Shining

RedRum_CoverNein, mit dem StanleyKubrick-Film Shining nach der Buchvorlage von Stephen King hat die siebenköpfige Piratencrew Red Rum nichts zu tun, auch wenn ich mich nicht wundern würde, wenn ihr Schiff die Overlook ist. Sie sind 2011 in Nottingham für Booze and glory in See gestochen und haben neben dem unvermeidlichen Rum auch allerlei Instrumente an Bord. Denn Sam ist wie Dominic Gitarrist, spielt aber neben der Gitarre auch Mandoline, Mandola, Mandocello, Banjo und Bouzouki, Lizzey spielt Maultrommel und Keyboards, Nick ist Rhythmus-Gitarrist, Röman Bassist und Mitchell sitzt an den Drums, während Dave der Crew seine Stimme verleiht. Für Unterhaltung ist auf ihrem zweiten Album Book of legends also gesorgt, das Trollzorn Records auf die Welt losgelassen hat.

Das Album startet mit dem Gedicht „Book of legends“, bevor die ganze Band zünftig „Drunk and disorderly“ einsteigt. Energiegeladener Irish Folk Punk lädt mit catchy Singalongs zum Schunkeln und Mitsingen ein. Mit „50 Gallons of ale“ im Nacken wird noch eine ordentliche Schippe Power Metal draufgelegt, bei der der „Astral hammer“ von Gloryhammer im Hintergrund deutlich mitschwingt. Mit dem folgenden „We pirates“ bleiben wir im Thema, und der Bezug zu Alestorm wird nun unübersehbar. „Liar’s dice“ ist ein metallischer Irish Folk Song, der in Spoken-Word-Manier präsentiert wird. Im Anschluss knallt „Greatest drink (in all the land)“ in etwa so rein wie das angepriesene Getränk, denn hier trifft Irish Folk Punk auf Metal, was eine explosive Mischung ergibt. Austrinken, mitspringen und mitsingen!
„Rekt“ ist ein mitreißender Headbanger, der nun tatsächlich klingt, als wäre es ein Alestorm-Titel, und genau soviel Spaß macht er auch. Auf einem Best-Of-Mixtape dazwischengeschmuggelt dürfte das kaum irgendjemand bemerken. Auch „Captain’s command“ hält die Fahne bzw. das Tempo hoch. Das epische Element von Gloryhammer schimmert hier wieder durch, während „Drunken pirates (Ahoy!)“ einen deutlichen Hang zu epischer Dramatik verspüren, die durch den Einsatz von fanfarenähnlichen Trompeten noch betont wird. Zum Finale spielen Red Rum auf „Make port drink port“ ihre großen Stärken noch einmal aus und präsentieren ihre spezielle Fusion von High Energy Irish Folk Punk und Pirate Power Metal, die auch hier wieder mitreißend und gelungen ist.

Fazit: Red Rum präsentieren im Book of legends explosive Rezepte von Irish Folk Punk bis Pirate Power Metal. Die Zutaten sind jetzt zugegeben nicht wirklich neu, dafür aber auf hohem Niveau gemischt. Damit klingen sie wie eine Mischung aus Flogging Molly und Alestorm, was nicht nur aller Ehren wert ist, sondern auch direkt in die Beine, ins Gedächtnis und natürlich in feuchte Kehlen geht. Red Rum sorgen einfach für gute Laune. Außerdem ist das Book of legends ein großer Schritt nach vorn im Vergleich zum Debüt Booze and glory, dessen Folk Metal ich irgendwie als undifferenziert empfinde. Das ist aber durchaus verständlich bei einer jungen Band auf der Suche nach ihrem eigenen Sound, und ich bin gespannt, wo die weitere Reise noch hingeht.

Anspieltipps: 50 Gallons of ale, Greatest drink (in all the land), Rekt

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Red Rum: Book of legends
Trollzorn, Vö. 14.04.2023
MP3 8,00 £ erhältlich über Bandcamp
CD 13,00 € erhältlich über Trollzorn

Homepage: https://www.facebook.com/redrummetal
https://www.instagram.com/red.rum.uk
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https://www.facebook.com/trollzorn
https://www.instagram.com/trollzorn_records

Tracklist:
01 Book of legends
02 Drunk and disorderly
03 50 Gallons of ale
04 We pirates
05 Liar’s dice
06 Greatest drink (In all the land)
07 Rekt
08 Captain’s command
09 Drunken pirates (Ahoy!)
10 Make port drink port

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