Eichhörnchenpogo
Sommerzeit, Festivalzeit. Wer nicht in die Ferne schweifen mag oder kann, hat wie jedes Jahr das Free & Easy im Backstage vor der Haustür: Über drei Wochen jeden Abend Bands auf allen Bühnen, Vorträge, Filme, Metal-Yoga, Biergarten, Gaudi, ois. For free! Das musikalische Angebot ist vielfältig und immer hochkarätig. Manche Bands sind regelmäßig zu Gast, manche schauen auf ihrer regulären Tour vorbei. Lokale Bands werden mit großen Namen zusammengespannt, eine tolle Chance und immer spannend. So auch heute, da sich ein richtig großer Name angesagt hat: The mighty Ministry, Industrial-Metal-Helden um Uncle Al Jourgensen. Auf Abschiedstour noch dazu (diesmal wohl wirklich)! Das darf man sich nicht entgehen lassen. Also Ohrenstöpsel eingepackt und nichts wie hin! Weiterlesen

The Sex Organs haben sich 2014 in Zürich gegründet und avancierten schnell zum Geheimtipp und zur Kultband im europäischen Garage Underground. Letztes Jahr ist das zweite Album We’re fucked – the ultimate Soundtrack to the downfall erschienen. Doch in dieser Rezension geht es noch einmal um das viel zu schnell vergriffene 2016 veröffentlichte Debütalbum Intergalactic sex tourists von der Schweizerin Jackie Brutsche und dem Niederländer Bone, das von Voodoo Rhythm Records frisch neu aufgelegt worden ist. 


Leipzig wird ja gerne auch mal als Hypezig bezeichnet, an dem ist sicherlich auch etwas dran. Schließlich ist es auch abseits vom WGT immer eine Reise wert. Dem Hype sei Dank sprießen aber auch immer wieder tolle neue Bands hervor. Eine davon sind Cold Summer, bestehend aus Sänger Christian, Bassist Filz, Gitarrist Fiedi und Balli am Schlagzeug, dessen Demo 2023 schon für Aufsehen im Kreis der Eingeweihten sorgte. Nun haben sie ihre zweite EP Altlasten über eine Co-Produktion von Kink Records und It’s Eleven Records herausgebracht.
Aus Eurodance-Motiven, Kirmes-Techno und linkspolitischen Themen kreiert HC Baxxter sein eigenes Genre, den Rave Punk, Flashbacks sowohl in die 80er als auch 90er inklusive. Das macht einfach gute Laune und hat mich schon zuvor begeistert (
Jaja, 1976, nur drei Akkorde, Schweiß und Pogo, und 1982 war der Punk auch schon wieder tot. Das ist eine mögliche Sichtweise, für die es auch Gründe gibt. Trotzdem gab und gibt es immer eine Nische, in der der Geist von Punk abseits der Kommerzialisierung gelebt wird. Die 2020 in Bremen gegründeten Burnout Ostwest sind so ein Beispiel. Die Band besteht aus Felix Büttner (früher Saxophon bei Schwarz auf Weiß), der auch bei Alltag am Synthesizer aktiv ist, und Hannes Gehring, auch Mitglied bei Mercedes Jens und den Überfliegern Team Scheiße. Dabei beschränken sie sich eben nicht auf die obligatorischen drei Akkorde, sondern setzen auch auf reichlich elektronische Elemente. Und dann noch das Cover vom neuen Album Bremer Schule, auf dem rotzfrech das Haus der legendären Monarchie und Alltag von Fehlfarben abgerissen wird.
Tief aus der bayerischen Provinz stammen Die Dorks, genauer gesagt aus Marktl am Inn, und weigern sich seit 2006 beharrlich, sich den hiesigen bürgerlichen Normen anzupassen. Bons Dork sitzt am Schlagzeug der Metal Punks, Mark von Elend ist der Bassist, und am Mikro steht Liza Dork mit einer Gitarre bewaffnet. Mit Geschäftsmodell Hass ist mittlerweile der achte Album-Tonträger erschienen. 