Totgesagte leben länger
Die Anfänge von Cathedral In Flames, einer Gothic Rock Band aus Prag, reichen bis in die Zeit des Kalten Kriegs in den Achtzigern zurück. Und dennoch sollte es bis Dezember 2019 dauern, bis mit der EP Children of the blackest hole der erste Tonträger veröffentlicht worden ist. Die Band besteht aus Sänger Phil Lee Fall und Gatsby, der als Komponist Gitarre, Bass und Keyboard spielt. Unterstützt werden sie dabei von Sängerin Ambra von Bernstein und Gitarrist Billac de Ville. Gemeinsam präsentieren sie das neue Album Count to nine über Musicraft. Weiterlesen

Zitat Presseinfo, Klappe zu, kaufen. Hier könnte die Rezension eigentlich schon enden. Aber das wäre ja auch irgendwie blöd, also halte ich mich an den üblichen Ablauf.
Heute möchte ich noch einen Nachzügler präsentieren, denn manchmal passt es zeitlich einfach nicht, und dann bleibt schon mal etwas liegen, dem man sich trotzdem hätte widmen wollen.
Human wird 2018 von Franck Ligabue, Ex-Funeraëll und aktives Gründungsmitglied von Soror Dolorosa, im französischen Rouen zunächst als Solo-Projekt gegündet. Schnell sucht er sich jedoch weitere Mitstreiter, damit die Band auch konzerttauglich wird. So stoßen die beiden Gitarristen David Garcia (Black Tarantula, Scream Of Silence, Under The Blade) und Paul Bloyer (Bearded Vulture, Round Stones), Bassist Sylvain Martinie (Lagony, Cratilik Gene OHM, Bearded Vulture) und Schlagzeuger Axel Moreau (Bearded Vulture, Round Stones) hinzu. Zusammen wird das selbstbetitelte Debütalbum Human eingespielt, das noch 2018 bei Icy Cold Records erscheint. Was augenscheinlich anders ist als bei seiner anderen Band Soror Dolorosa: Franck Ligabue sitzt nicht am Schlagzeug, sondern übernimmt den Gesang auf Human selbst.
Die erst 2016 im portugiesischen Lissabon gegründeten She Pleasures Herself lassen nicht nur mit ihrem Bandnamen aufhorchen, denn mit ihrem Debütalbum Fetish offenbaren sie Interesse für abgründige zwischenmenschliche Neigungen, auch mit der düsteren Musik zwischen Cold Wave und Gothic Rock machen sie sich einen Namen im europäischen Gothic-Underground. David Wolf übernimmt dabei neben Bass und Gitarre auch die Synthesizer und die Produktion, Nuno Francisco ist für die Drums und das Programming zuständig, und Nuno Varudo verleiht der Band seine Stimme. Live wird die Band außerdem von Leticia Contreiras am Synthesizer unterstützt. Pünktlich zum WGT ist nun das zweite Album XXX bei Manic Depression Records erschienen.
Music to make war to steht auf dem Cover des neuen Albums von T.J. Cowgill alias King Dude, und das in einem Schriftzug, der an alte Freak-Show-Plakate erinnert. Doch statt fröhlich bunt ist hier alles tiefgründig schwarz. Es ist nur der Kopf von King Dude zu sehen, mit einem riesigen Loch im Gesicht, als wurde ihm das Gesicht von einer Granate weggerissen. Das lässt einen nun in den Abgrund seiner Seele blicken. Insgesamt ein schlichtes, aber auch beunruhigendes und verstörendes Bild. Spiegelt das damit auch den Inhalt von Music to make war to wider?
The Adicts sind nicht nur eine Ikone des Punk, sie sind auch eine der dienstältesten Bands des Planeten und damit eine absolute Legende. 1975 gründen sie sich noch unter dem Namen Afterbirth im kleinen Städtchen Ipswich in der englischen Grafschaft Suffolk. Zwei Jahre später benennen sie sich in The Adicts um, beeinflusst von Stanley Kubricks Kultfilm Clockwork Orange, und übernehmen für die Bühne dabei auch die Ästhetik der Gang um Alex. Bemerkenswert ist, dass die Gründungsmitglieder Keith „Monkey“ Warren (Gesang), Pete Dee Davison (Gitarre), Mel „Little Dave“ Ellis (Bass) und Michael „Kid Dee“ Davison (Schlagzeug) alle noch dabei sind. Wie oft kann man das noch erleben? Mit And it was so! präsentieren sie nach fünf Jahren Pause ihr 12. Studioalbum und setzen damit gleichzeitig ein Statement.
Erst kürzlich hatte ich mittels des Samplers Night Voices – Volume 1 das DIY-Underground-Label Occult Whispers Records aus Chicago vorgestellt (