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Totentanz ums Überleben

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Eigentlich muss man nur einen Satz zitieren und jeder geneigte Genrefan und vielleicht auch einige weitere wissen, wer in der Stadt war: „Wer tanzt, stirbt nicht“. Und für alle, die nicht drauf kommen: Saltatio Mortis gaben sich am 21.11. die Ehre und kamen mit ihrem Support Versengold zusammen ins Backstage und sorgten für einen heißen Abend.

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Morbider Metal-Abend

Sonntag der 1.12., erster Advent, ich wache auf und fühle mich wie gerädert. Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und kaum noch Stimme, aber richtig leide ich erst, als ich versuche, mir die Haare zu kämmen. Aber warum gefällt mir das so sehr? Ganz einfach, weil es ein unwiderlegbarer Beweis für die Qualität des Vorabends ist!

Mit Debauchery und Eisregen sind derzeit zwei echte Größen der deutschen extremen Metalszene auf Europatournee, in deren Rahmen sie auch einen Abend lang im Münchner Backstage gastierten. Allein bei den Namen zeichnete sich bereits ab, dass es ein morbider Abend werden würde, denn wer Debauchery kennt, der weiß, dass Kunstblut bei deren Konzerten hoch im Kurs steht. Und was die textliche Qualität von Eisregen angeht, muss nicht viel gesagt werden. Nicht umsonst stehen drei Alben der Thüringer auf dem Index. Dementsprechend kam auch ich sehr stilecht bereits blutend im Backstage an, auch wenn das keiner Absicht, sondern einem dummen Missgeschick beim Öffnen meines Biers für unterwegs zuzuschreiben war … Außerdem war für das Konzert ein Special Guest angekündigt, der erst wenige Tage vor dem Konzerttermin als Schwarzer Engel bekannt gegeben wurde. Mit solch hochkarätiger Besetzung konnte ja nichts mehr schiefgehen, oder doch? Weiterlesen

Konzert oder Comedy

Ein wenig Musik, etwas mehr Blödsinn und sehr viel Lachen, so könnte man Das Niveau beschreiben. Die beiden Berliner Jungs packen mittelalterliche Themen in sehr humorvolle Texte und unterlegen das Ganze mit seichter Gitarrenmusik. Was dabei herauskommt, ist zwar nicht unbedingt niveauvoll, aber allemal hörenswert! Seit 2008 konnte man sie immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten sehen, vor allem auf dem Mittelalerlich Phantasie Spectaculum, auch MPS genannt, waren sie in den letzten Jahren Dauergäste. Nun touren die beiden zum ersten Mal auf eigene Faust durch die Republik und machen dabei auch Station in München im Backstage Club.

We are old, we are young, we are in this together

New Model Army – über dreißig Jahre gibt es die Band um den charismatischen Justin Sullivan schon, und für mich ist sie untrennbar mit meiner Jugend verbunden. „Vagabonds“, „White Coats“ oder „The Hunt“ liefen in meiner Stammdisco damals rauf und runter, und gerade die Anfangswerke von New Model Army werden immer ein ganz besonderes Gefühl in mir auslösen. Umso unverständlicher – und peinlicher – ist es, dass sich in all den Jahren nie ein Konzert der Band für mich ergeben hat. Gerade von dieser genialen und unglaublich mitreißenden Live-Band, die quasi jeden zum Tanzen bringen kann. Was für eine Schande! Heute sollte diese Bildungslücke endlich geschlossen werden. New Model Army sind mit ihrem neuen Album Between Dog and Wolf (nach 2009 endlich wieder ein Lebenszeichen) auf Tour, und ich bin dabei. Ruhiger ist die neue Platte, introvertierter, und ich bin gespannt, wie die Lieder live klingen werden. Wie viele der Klassiker sie wohl spielen werden und welche?  Weiterlesen

Klasse Show, klasse Sound, fantastischer Abend

Wenn man sich als Rammstein-Cover Band einen Namen gemacht hat, ist es immer schwierig, mit eigenen Projekten die Menge zu überzeugen. So ging es am 11.10.2013 auch den Mitgliedern der Band Heldmaschine (Völkerball). Der Vorverkauf verlief anscheinend nicht so gut, denn die Backstage Halle füllte sich gerade mal mit 60-70 Interessierten. Absolut schade, denn der Abend sollte so genial werden.

Doch bevor die Maschinisten die Bühne betraten, heizten die Musiker von DeadCell den Anwesenden ein. Die Niederländer ließen sich von der kleinen Menge nicht abschrecken und gaben alles auf der Bühne. Die Mädels an den Gitarren rockten und ließen die Saiten kreischen, Sänger Marcus packte immer wieder energisch sein „gehörntes“ Mikrofon und überzeugte mit seinem starken Gesang. Ich hatte die Band bereits als Support bei Hanzel und Gretyl im letzten Jahr gesehen. Das Jahr hat ihnen anscheinend sehr gutgetan, empfand ich sie doch jetzt als wesentlich angenehmer zu hören und zu sehen. Weiterlesen

Atmosphärisch dichtes Schwarzmetall

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Negură Bunget gehören zu den Bands, die ich schon immer mal sehen wollte. Auf Platte taugen die Rumänen definitiv was, ihr sehr atmosphärischer Metal, der schon auch irgendwie Black ist, eignet sich hervorragend, um sich für ein paar Minuten von dieser Welt zu verabschieden und den Kopf klar zu kriegen. Nichts wie auf ins Backstage!
Publikum? Fehlanzeige. Das Konzert war von der Halle in den wesentlich kleineren Club verlegt worden, da man weniger als 20 Karten im Vorverkauf hatte absetzen können, so wurde gemunkelt. Dementsprechend rar machte sich das Münchner Publikum: Ich zählte beim Rauchen draußen gerade mal 20 Menschen, im Club selbst hielten sich auch nicht nennenswert mehr auf, sodass die Rumänen vor schätzungsweise 50 Mann spielten. Weiterlesen

Go with the Flow oder Die Nacht der Vollbärte

 

Under the black Moon ist ein neues Minifestival, das sich Stoner, Doom, 70ies-(Retro)-Rock und anderen psychedelisch-rockigen Spielarten des Metal widmet. Weitere Abende dieser Art sollen folgen, und man darf gespannt sein, was sich die Veranstalter da zur Bandauswahl einfallen lassen. Der heutige Abend klingt jedenfalls mehr als viel versprechend, und mit Pentagram als Headliner hat man eine absolute Legende verpflichtet.  Weiterlesen

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Pequod ist live ein Phänomen, davon konnte ich mich unlängst im Münchner Backstage überzeugen. Seit 1998 mischt Captain Ahabs Besatzung die Extreme Metal-Szene in und um München auf, und das mit stetig größer werdendem Erfolg. Der Erstling Forgotten kam bei der Presse super an, jetzt wird an Album Nummer zwei gefeilt. Grund genug, den Jungs mal auf den Zahn zu fühlen, und Gitarrist Daniel Kirstein war so freundlich, unsere Fragen zu beantworten.

Wer verbirgt sich hinter Pequod?
Die Band besteht aktuell aus Sänger Roland Wagner, Maurizio Guolo an den Drums, Kris Samodol am Bass, Jens Burbaß und mir, Daniel Kirstein, jeweils an den Klampfen. Bin stolz auf dieses Lineup. Weiterlesen

Der Reiz des Düsteren

 

Schwarz sollte es heute Abend werden, pechschwarz, und doch sehr abwechslungsreich. Drei Nationalitäten werden auf der Bühne stehen, drei verschiedene Musikstile, drei Meister ihres jeweiligen Faches. Leider ist es ein Montagabend, und das Publikum tröpfelt eher spärlich in die Backstage Halle, was sich im Laufe des Abends auch nicht so viel bessern wird. Vielleicht liegt’s auch am derzeitigen exzellenten Konzertangebot für Metal-Fans, man könnte ja wirklich jeden Tag irgendwo hingehen und die Rübe schütteln.  Weiterlesen

Das etwas andere Oktoberfest

 

Man kann über die New Yorker Hanzel & Gretyl durchaus und vollkommen zu recht geteilter Meinung sein, die Band polarisiert, und das nicht zu knapp. Sei es durch ihre manchmal doch etwas grenzwertig satirische Verwendung bzw. Verballhornung von deutschen Geschichtssymbolen, der deutschen Sprache und überhaupt allem Deutschen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sei es durch die musikalische Stiländerung hin zum lärmigen Industrial Metal oder die feucht-fröhliche Bühnenshow. An diesem Abend – dem dritten Oktoberfesttag – bietet sich natürlich der Welt größtes Besäufnis als Rahmenhandlung an. Doch ich greife vorweg. Weiterlesen