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Back to Psychoburbia

Darkness_on_Demand_-_PSAT_FrontHach, da werden Erinnerungen wach an die guten alten neunziger Jahre, als Songs wie „Psychoburbia“ oder „Dance or die“ von gleichnamiger Electro-Band auf keiner guten Grufti-Party quer durch die Republik fehlen durften. Zwischen 1991 und 2011 sind sechs Alben erschienen. Nun führen Wagner, Falgalas und Chris L. die Band unter neuem Namen in eine neue Epoche. Dafür haben sie sich umbenannt in Darkness On Demand, die alte Abkürzung DOD behält also weiter ihre Gültigkeit. Der erste Output Post Stone Age Technology ist nun bei Repo Records erschienen. Weiterlesen

Gothic Rock meets Death Rock meets Black Metal

coverErst kürzlich hatte ich mittels des Samplers Night Voices – Volume 1 das DIY-Underground-Label Occult Whispers Records aus Chicago vorgestellt (Link). Eine Veröffentlichung hat es mir besonders angetan: Lock Howl ist ein Ein-Mann-Projekt von James McBain aus dem englischen Aberdeen. Damit ist er natürlich bestens vertraut mit tristem und Melancholie erzeugendem nasskalten Regenwetter, das so unnachahmlich die Postpunk- und Gothic-Rock-Szene beeinflusste. Doch das ist McBain nicht genug, und so lässt er sich auch von der anderen Seite der Nordsee inspirieren, den tiefen und düsteren Wäldern Norwegens, wiederum Einfluss für die dortige Black-Metal-Szene. Weiterlesen

Sphärische Melodien und heavenly Voices

the eden house

The Eden House gibt es seit 2009, sie bestehen im Kern aus dem Gitarristen Stephen Carey (This Burning Effigy), dem Bassisten Tony Pettitt (Fields of the Nephilim) und dem Drummer Simon Rippin (Nefilim). The Eden House arbeiteten bislang bei jeder Veröffentlichung mit Gastmusikern zusammen, große und auch alte Namen wie Musiker und Soundtüftler für Pink Floyd, Roxy Music, The Mission muss man hier nennen. Die Band, habe ich einmal gelesen, sieht sich wie ein Hotel für gute Musiker. Einige checken kurzzeitig ein, wirken für einen Titel mit, andere bleiben länger. So ist es auch mit den Gastsängerinnen, die für jedes Album eingeladen sind. Stimmlich brillante Damen wie Julianne Regan, Amandine Ferrari und Evi Vine waren schon dabei, und immer wieder Monica Richards (Faith and the Muse).

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Süßer die Glocken nie klingen

DREAD_SOVEREIGN_van209Dread Sovereign wurden 2013 in Dublin gegründet. Bisher wurden die EP Pray to the Devil in Man und das erste Album All Hell’s Martyrs veröffentlicht. Das Nebenprojekt von Primordials Sänger Alan Averill, besser bekannt als Nemtheanga, geht nun mit For doom the bell tolls in die zweite Longplayer-Runde. Bei Dread Sovereign bedient er zusätzlich den Bass, die weiteren Mitstreiter sind Dubh Sol, der auch bei Primordial Schlagzeug spielt, und Bones an der Gitarre, der außerdem bei Wizards of Firetop Mountain aktiv ist. Zusammen bilden sie ein unheiliges Dreigestirn, das sich nicht von Genregrenzen einengen lässt. Das fängt schon bei den Albumcovern an. Kein typischer Metalband-Schriftzug, und im aktuellen Fall dazu eine düstere Hinrichtungsszene, die aus einem alten Holzschnitt von Albrecht Dürer stammen könnte. Auch die angegebenen Songlängen sind ungewöhnlich und alles andere als radiokompatibel, und ein Strophe-Refrain-Strophe-Schema sucht man vergebens. Weiterlesen

Gothic Doom Atmosphere

Edward_Helsing_-_All_The_Way_Diabolic_-_cover[1]Edward Helsing ist ein Künstler aus Helsinki, der im Alleingang sein erstes Album eingespielt und dieses auch selbst produziert hat. Als Einflüsse gibt er selbst Type O Negative, Paradise Lost, Cradle of Filth, My Dying Bride und Dissection an.

In den Grundzügen und von der Gitarrenarbeit her könnte der Opener „Tenebrae Baby“ auch von der Gothic Rock Legende Fields of the Nephilim stammen. Allerdings verbreitet das Keyboard eine andere Stimmung, und Helsing schreckt auch nicht vor dem Einsatz eines Glockenspiels zurück, das ähnlich wie bei einem Soundtrack zu einem Horrorfilm eine unheilschwangere und beunruhigende Wirkung hat. Weiterlesen

In Goth we trust

Lange mussten wir auf diesen Abend warten; einmal wurde das Fields-Konzert bereits wegen Problemen mit der neuen Platte verschoben, und so langsam steigt die Ungeduld ins Unermessliche. Außerdem – was soll man denn mit dem seit langem gebunkerten Mehl machen? Und nein, Osterbäckerei ist jetzt keine total adäquate Alternative.
Für uns Schreiberlinge von Schwarzes Bayern – und sicher auch einige Konzertbesucher – ist es dann aber letztendlich Glück im Unglück, denn so können die großartigen Frank the Baptist als Vorband mit auf Tour gehen, die man trotz Wohnsitz in Berlin in unseren Breitengraden furchtbar selten zu Gesicht bekommt (und wenn, dann verpasst man ihnen wie auf dem WGT letztes Jahr einen schrecklichen Sound). Weiterlesen

Frank the Baptist 2016

Glücklicherweise hält sich Frank the Baptist, ursprünglich eine amerikanische Band, meistens in Berlin auf und muss somit keine Hexenverfolgungen fürchten oder gar Angst haben, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Aber eigentlich ist das ganz egal, denn diese Band – insbesondere ihr einzigartiger Bandleader Frank Vollmann – kann nämlich sowieso von niemandem gezähmt werden. „Wenn ich etwas tun wollte, das sich nicht gehört, hätte ich nicht das geringste Problem damit, es trotzdem zu machen. Es gibt nichts, wofür ich mich rechtfertigen müsste, und wie ich mein Leben lebe, geht nur mich etwas an. Ich lebe nun wieder in einem Teil der Welt und bewege mich in Kreisen, wo es nicht mehr so viele Tabus gibt wie früher, deshalb kann ich zwangloser leben. Aber ich würde sagen, dass das eher eine Lebenseinstellung ist.“

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Samstag, 23.05.15

 

torshammare

present-momentThe Present Moment (Altes Stadtbad): Der Konzertsamstag beginnt nach einem entspannten Tag im Tierpark extrem stilvoll in der neuen Location Altes Stadtbad, 10 Minuten zu Fuß nördlich vom Hauptbahnhof gelegen. Es handelt sich tatsächlich um ein altes Schwimmbad mit sehr imposantem Äußeren und hochgradig charmantem Inneren. Auf dem alten Schwimmbecken wird getanzt, was den Boden sehr lustig vibrieren lässt, und durch die hohen Decken und Kronleuchter wirkt alles sehr edel. Die Amerikaner The Present Moment eröffnen den heutigen Konzerttag mit einem recht Joy-Division-lastigen Sound, der mich erst ab dem dritten, vierten Song mitreißen kann, dann ist das alles aber sehr solide und gut anzuhören. Weiterlesen