Feuer, Nebel und Schnee

 

München, Freitagabend, 50 Zentimeter Schnee. Den Witterungsbedingungen zum Trotz machen sich etliche Schwarzgekleidete auf in die Tonhalle, der ehemaligen Pfanni-Kartoffellagerhalle, die seit 2003 als Konzerthalle dient (erst unter dem Namen Colosseum, dann schließlich als Tonhalle). Die Schlange am Einlass um halb sieben ist jedoch nicht so lang, wie gedacht; etliche werden sich den Weg in die Stadt bei den Wetterverhältnissen, die den Zug- und S-Bahn-Verkehr streckenweise zum Erliegen gebracht haben, gespart haben, Ticketpreis (42 Euro im Vorverkauf ist ziemlich happig) hin oder her. Diejenigen, die doch gekommen sind, erwartet ein Black- und Death-Metal-Abend der Extraklasse, denn Polens zugkräftigster Schwarzmetall-Export Behemoth legt auf der Ecclesia-Diabolica-Evropa-Tour in München einen Zwischenstopp ein. Tatkräftige Unterstützung gibt es von At the Gates und Wolves in the Throne Room – dafür nimmt man das Schneechaos doch gerne in Kauf!

Weiterlesen

Myrath DanceInnerhalb von nur 3 Wochen seit der Veröffentlichung der Single „Dance“ und der Videopremiere am 13.12.2018 haben bereits über 500.000 Fans den atemberaubenden Clip von Myrath auf YouTube geklickt, und etwa die gleiche Anzahl auf Facebook. Daraufhin hat nun auch Spotify die Single auf zwei ihrer größten Metal-Playlists gepackt und somit den Erfolgsweg für die Band weitergepflastert!

https://youtu.be/b2rKORvyOcM Weiterlesen

Pizza Pasta Deathrock

NewWaveOfFear-CoverAus dem schönen Bologna stammen Horror Vacui, und nach den bereits veröffentlichten Alben In darkness you will feel allright (2012) und Return of the Empire (2014) ist dieses Jahr der dritte Longplayer New wave of fear erschienen. Höchste Zeit also, um die Death Rocker im Webzine näher vorzustellen. Masbucci und Marcia zupfen die Gitarren und Fabrizio den Bass, Aggio beackert die Felle und Frontmann Koppa steht am Mikrofon. Seit dem Konzert beim 10. Prager Gothictreffen (Link zum Bericht) haben Horror Vacui einen festen Platz in meiner Playlist. Im Sommer waren sie im Münchner Kafé Kult zu Gast und haben trotz erkältungsbedingter Stimmprobleme das Publikum begeistert. Weiterlesen

Für immer Punk – Part 1/4

Wenn ich auf Reisen bin, werden vorher die Einzelstationen der Reiseroute standardmäßig auf Gothic, Punk, Rockabilly, Psychobilly und Metal abgeklopft. Auf Subkultur im Ausland bin ich immer neugierig. Manchmal hat man dabei Glück und wird fündig, manchmal eben auch nicht. In Chiang Mai entdecke ich die Mohawk Bar, und am letzten Abend ist in Bangkok im Metal-Club Immortal scheinbar eine Hardcore Show. Na bitte!20181102_211148 Weiterlesen

Hellbilly storm

P1130292_SW„Alle Jahre wieder“ könnte man fast sagen, denn vor einem Jahr waren Demented Are Go ebenso mit King Moroi im Vorprogramm zu Gast im Münchener Strom (Link zum Bericht). Ich frage mich daher, ob der Laden überhaupt halbwegs voll wird, denn München erstickt noch dazu knietief im Schneematsch, und draußen bläst der Wind einem unablässig Schnee und Regen um die Nase. Keine guten Bedingungen also, und so hat man im Strom auch vorsichtshalber die hintere Bar abgetrennt und den Saal somit verkleinert. Weiterlesen

Bildquelle: Veranstalter

Bildquelle: Veranstalter

Rumprobieren, aber richtig!

Die diesjährige Finest Spirits Bar- und Spirituosenmesse widmet sich dem Thema Rum. Das Zuckerrohrdestillat hat eine noch größere geschmackliche Bandbreite als Whisky, und wenn man sich ein bisschen auskennt, dann entdeckt man wahre Schätze an Komplexität. Aber auch Spirituosen-Neulinge und Freunde von Mischgetränken kommen nicht zu kurz, denn es gibt Rum für jegliche Lebenslagen.

Natürlich bietet die Messe außerdem auch reichlich Whisky, Gin, Liköre und feine Brände, sowohl regionaler als auch internationaler Herkunft. In zahlreichen Masterclasses kann man sich gezielt fortbilden, oder auch einfach mit einem Glas in der Hand durch das wunderschöne MVG Museum schlendern und die Auswahl der rund 100 Aussteller begutachten und probieren. Weiterlesen

Monza

Ein Neuzugang! Deutsche Texte? Check. Deutschrock? Natürlich nicht. Noise? Jede Menge davon. Noise-Rock? Nicht wirklich. Rock? Selbstverständlich. Ganz ohne Ironie. Post-irgendwas? Bestimmt. Nur anders. So wie Monza eben.
Ein Album, das dröhnt, rauscht und fiept, abgerundet von Texten, die man schon als vertrackte Düster-Poesie beschreiben kann.
Trotzdem haben wir es hier nicht mit Betroffenheits-Pop zu tun, sondern das Album rollt doch eher mit einer Welle aus Verzweiflung, Wut und einem gewissen Unbehagen über einen. Das Gefühl, dass in dieser Welt etwas gehörig schief läuft, kriecht beim Hören langsam ins Unterbewusstsein – und bleibt. Sicher auch nicht ganz unberechtigt. Weiterlesen

Eintauchen in die 70er-Jahre

The Vintage Caravan - Gateways - ArtworkThe Vintage Caravan sind mittlerweile alte Hasen im Geschäft, 2006 wurde das Trio vom damaligen Schlagzeuger Guðjón Reynisson sowie Sänger und Gitarrist Óskar Logi Ágústsson gegründet. Kurz darauf stieß Alexander Örn Númasson am Bass zur Band, und der Siegeszug der jungen Isländer, die sich unglaublich knackigem, groovendem Retrorock verschrieben haben, konnte beginnen. Zwölf Jahre später hält er immer noch an, personell ist bis auf den Einstieg von Stefán Ari 2015 am Schlagzeug auch alles beim Alten geblieben, und die drei Jungs haben sich einen verdammt guten Namen gemacht, vor allem als unermüdlich tourende Band mit hochenergetischen Auftritten, wie sie erst auf der kürzlich absolvierten Europatour mit Wucan und Black Mirrors wieder unter Beweis stellen konnten. Nebenbei finden die drei Isländer aber auch noch Zeit, Platten aufzunehmen, und mit Gateways steht seit August 2018 das vierte Album in den Läden. Hält es das hohe Niveau des Vorgängers Arrival? Kurz nach Veröffentlichung landete es immerhin schon auf Platz 75 der deutschen Albumcharts! Weiterlesen

Der Mann, der vom Himmel fiel

Bowie„Ich weiß noch genau, wo ich mich aufhielt, als ich vom Tod John Lennons erfuhr, doch das Ableben von David Bowie wird mich ein Leben lang begleiten.“ Dieses Zitat des Journalisten Dylan Jones steht gleich auf Seite 14 des Buchs und spricht mir aus der Seele. Wisst ihr noch die Momente, als ihr erfahren habt, dass eure Stars – und ich meine Ikonen, nicht Stars und Sternchen – starben? Sehr wohl erinnere ich mich daran, wie John Lennon ermordet wurde, als Freddie Mercury tot aufgefunden wurde, wann Lou Reed von uns ging. Der Morgen aber, an dem alle sozialen Medien bekannt gaben, dass David Bowie verstarb, das war ein bitterer Morgen für mich. Ich liebte ihn vom ersten Kennenlernen an, und es gab einige Songs, die ich ihm nachsah, aber ansonsten war er für mich ein Held.

Weiterlesen

Vielleicht hätte er sich mehr anstrengen müssen

der junge muss an die frische luftEigentlich ist die Kindheit des kleinen Hans-Peter im Ruhrpott total schön. Er hat alles, was ein Kind braucht: verständnisvolle Eltern, einen tollen großen Bruder, vier liebevolle, gesunde Großeltern und viele nette Tanten. Eine lebenslustige Familie. Das einzige Manko ist, dass der Vater viel auf Montage unterwegs ist, dadurch sind die Kinder und seine Frau viel alleine. Dennoch herrscht Lebensfreude. Zuerst wohnen sie auf dem Land im Haus der Eltern des Vaters, dann ziehen sie in die Stadt ins Haus der Eltern der Mutter. Auch hier findet er Freunde, alles wäre wunderbar, wenn nicht die Mutter krank wäre, desinteressiert wird, oft wütend und unbeherrscht und später sogar depressiv. Hans-Peter hat früh gelernt, Situationen, die peinlich werden könnten, durch lustiges Verhalten zu retten. Und wenn die Mutter traurig ist, singt und schauspielert er und bringt sie dadurch zum Lachen. Doch es nützt alles nichts, eines Tages ist sie einfach tot. Sie wollte nicht mehr, sie hat sich für’s Sterben entschieden. Der kleine Hans-Peter liegt ganz alleine neben ihr im Ehebett, weiß nicht, wie er sich verhalten soll, bis sie gefunden werden und alles seinen Gang geht. Auch in diesen Situationen retten ihn Musik, Gesang, Witz und Liebe der ganzen Familie. Weiterlesen