Aus der Sicht eines Turnschuhs – Fotoausstellung von Herbert Becke

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Ich habe euch das witzige Musäum am Isartor schon mal vorgestellt: Valentin Karlstadt Musäum. Heute hat mich diese kleine Ausstellung im 1. Stock zu einem Besuch animiert. Herbert Becke hat sich mit seinen Bildern darüber hinweggesetzt, dass die meisten Fotos aus einer natürlichen Sichtweise (stehend, ca. 1,70 Meter über dem Erdboden) entstehen und zeigt die Sichtweise von Kleinkindern, einer Maus, eines Turnschuhs, von Etwas auf dem Untergrund, sozusagen aus dem „Boden der Realität“.

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Hierbei sieht man plötzlich Dinge, die man aus der Erwachsenenperspektive nicht wahrnehmen würde. Diese Bilder sind interessant, witzig und zum Teil eindrucksvoll, sie regen zum Nachdenken an.

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Fürchte den Sensenmann nicht

Wolfram „Wutti“ Wuttke – 01.03.2015

Wuttke (17.11.1961 – 01.03.2015) spielte in der Bundesliga für den FC Schalke, Borussia Mönchengladbach, den Hamburger SV, den 1. FC Kaiserslautern und den 1. FC Saarbrücken. Er bestritt insgesamt 299 Bundesligaspiele und erzielte dabei 66 Tore. 1988 holte Wuttke in Seoul mit der deutschen Olympia-Auswahl die Bronze-Medaille. Privat schien er wohl eher ein Flegel gewesen zu sein, der machte, was er wollte, unabhängig davon, was seine Trainer meinten. Überhaupt verlief sein Privatleben nicht positiv: Im Jahr 2000 erkrankte er an Brustkrebs, den er erfolgreich besiegte. Er lebte von Hartz 4. Im Februar 2015 fiel er nach einem Multiorganversagen als Folge einer Leberzirrhose ins Koma und starb am 1. März in einem Krankenhaus in Lünen.

 

Talus Taylor – 03.03.2015

Barbapapa-Papa ist tot

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Pentagramme – voll trve oder was?

Ein Symbol, das in der Schwarzen Szene seit jeher beliebt ist, ist das Pentagramm.

  Viele Bands nutzen es, manche auch in adaptierter Form, zum Beispiel HIM mit dem Heartagram, und kein Metaller fühlt sich ohne Pentagramm auf der Kutte so richtig trve. Man könnte fast meinen, das Pentagramm ist das Symbol für alles, was irgendwie „evil“, „trve“ und eben richtig „schwarz“ ist.
Leider liegt man damit auch so richtig falsch. Auch Dan Brown hat es in Sakrileg nicht unbedingt richtig getroffen: Das Symbol ist zwar uralt, hat aber nichts mit irgendwelchen Archetypen von Gut und Böse oder Mann und Frau zu tun.
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Entdeckungslust
(auch für Einheimische)

01-isartorEin Sonntagmorgen im Oktober 2014, ca. 15 Personen stehen innerhalb der rekonstruierten Mauern des Isartors in München. Wir erwarten unsere Führerin, die uns laut Programm der Münchner Volkshochschule die sichtbaren und unsichtbaren Reste der mittelalterlichen Münchner Stadtmauern zeigen soll. Pünktlich erscheint sie, die Anmeldeliste wird abgehakt, es kann losgehen. Weiterlesen

True or untrue

das-kleid1Vor einigen Wochen beschäftigte sich die Internetgemeinde mit einem wahren Kuriosum: Zur Abwechslung ging es mal nicht darum, welche Märchenfigur man in seinem früheren Leben war, nicht um „Heftige“ Beiträge oder um Katzen, sondern es ging schlicht und ergreifend um ein Kleid.
In welchen Farben seht ihr dieses Kleid? Das war die Frage, die über mehrere Tage hinweg die Leute fast zur Verzweiflung getrieben hat. In blau-schwarz oder weiß-gold, oder gibt es noch andere Alternativen? Bräunlich-weiß vielleicht? Eifrige Diskussionen wurden geführt, und der eine oder andere war arg enttäuscht, wenn er das Kleid völlig „untrue“ in gülden gesehen hat.

Fürchte den Sensenmann nicht

pratchett_terry_72dpi_7399„DON’T THINK OF IT AS DYING, said Death. JUST THINK OF IT OF LEAVING EARLY TO AVOID THE RUSH.“
Weise und auch ein wenig tröstende Worte desjenigen, der es wissen muss. Der Tod, eine der menschlichsten der zentralen Figuren aus Sir Terry Pratchetts Scheibenwelt-Kosmos, holt die Seelen der Menschen nach ihrem Ableben ab, begleitet sie wie ein guter Freund.
Zu so einem guten Freund ist Sir Pterry vielen Millionen Lesern im Laufe der letzten Jahrzehnte geworden. Durch sein schriftstellerisches Werk, seine klugen Interviews, seine schwarzen Fedora-Hüte, seine Faszination für die verschiedensten Dinge, sein Engagement für bedrohte Orang-Utans, seinen einzigartigen Witz, der kaum in andere Worte als seine eigenen zu fassen ist. Weiterlesen

Gar nicht so weiße Geschichten

Das Konzept ist einfach: Es gibt da eine deutschsprachige Band, die Letzte Instanz. Und deren Sänger, Holly Loose, der Geschichten schreibt, Geschichten in Form von Lieder-Texten. Außerdem gibt es unzählige Fans dieser Band, die sich durch diese Geschichten haben inspirieren lassen. Also was liegt näher, als diese Geschichten zu einer Sammlung zusammenzufassen und zu veröffentlichen?

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Wir brauchen einen ganz anderen Mut!

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Ausstellungen und Lesungen im Literaturhaus am Salvatorplatz, diesem hübschen Haus mit Gastronomie mitten in der Stadt und doch irgendwie ein bisschen versteckt, sind immer schön.
Am 4.3. ging ich zur Ausstellungseröffnung über Stefan Zweigs letzte Jahre im Exil. Lesen sollte München-Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl – ihn zu sehen ist auch immer ein Schmankerl für mich, live oder im TV. Der große Saal im 3. Stock – jeder muss am Thomas-Mann-Bären vorbei, um hineinzugelangen – ist rappelvoll. literaturhaus1

Alte Liebe rostet nicht? Doch!

Vor einigen Jahren kam der „Brauch“ auf, dass Verliebte zum Zeichen ihrer Liebe gravierte Schlösser an Brückengeländer hängen. Das sieht zuweilen ganz putzig und romantisch aus, und manche Schlösser machen auch Spaß, sie anzusehen. Ich habe mich selbst manchmal bei dem Gedanken ertappt: „Wäre doch irgendwie total süß, wenn wir beide …“

liebesschloss-koln

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Ein Trio, das Laune macht

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Ich hatte das sehr schöne Erstlingswerk Kellerkind von Nicole Neubauer gelesen und freute mich auf die Lesung im Einstein. Laut Programm sollte nicht nur Frau Neubauer (in Ingolstadt geboren, sie arbeitete in einer Wirtschaftskanzlei und ist nun freiberuflich tätig als Autorin, Lektorin und Rechtsanwältin in München) selbst lesen, sondern auch der renommierte Schauspieler Alexander Held (sehr viele gute Filme, u.a. Tannbach und auch einige Tatort-Folgen) und Thorsten Otto von „Bayern 3“ („Mensch Otto“) moderieren. Otto und Held kannte und mochte ich, Neubauer wollte ich kennenlernen.

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