Das Rad zwar nicht neu erfunden, aber ein recht solides Album

Ghost Bath - Starmourner - ArtworkIn letzter Zeit fällt auf, dass mehr und mehr Bands aus dem Post/Depressive Black Metal Genre ans Tageslicht treten. Ghost Bath ist eine bereits etablierte Formation aus North Dakota (USA), die vor kurzem ihr bereits drittes Studioalbum, Starmourner, veröffentlichte. Seit der Gründung im Jahre 2012 ging man unbeirrt seinen Weg. Die aktuelle Veröffentlichung erscheint unter der Flagge des amerikanischen Ablegers des mittlerweile zum Kult gewordenen Labels Nuclear Blast. Ist Starmourner ein würdiger Nachfolger des grandiosen Vorgängeralbums Moonlover aus dem Jahre 2015? Lest selbst!

Das mit 72 Minuten Spielzeit vollgepackte Album fährt eine sehr druckvolle Produktion auf, was bei Depressive/Post Black Metal Veröffentlichungen ja leider eher selten der Fall ist. Das Intro „Astral“ ist ein kurzes, nur von Klavier lebendes Stück. „Seraphic“ beginnt mit einem Doppel Lead, wie man ihn aus den 90er Jahren aus Göteborg kennt. Man vermutet Melodic Death Metal, bekommt es aber nach einer kurzen Phase mit einem lupenreinen Black-Metal-Bollwerk inklusive verzweifelter Screams zu tun – erstaunlich melodisch und abwechslungsreich! „Ambrosial“ und „Ethereal“ schlagen in die gleiche Kerbe. Abwechselnd langsam und verträumt, und dann gelegentlich die Ausbrüche, bei denen das Tempo angezogen wird. „Celestial“ klingt so, wie der Titel vermuten lässt. Anfangs leicht folkloristisch wird hier aufgezeigt, was Post Black Metal ausmacht. Melancholie, Schwere und ein Feuerwerk an Melodien, die das ein oder andere mal zum Träumen verleiten. In der Mitte des Albums wurde das akustische Zwischenspiel „Angelic“ positioniert, das in den zweiten Teil der Veröffentlichung leitet. „Luminance“ strotzt nur so von Groove, verspielten Melodien und Homogenität. „Thrones“ ist mein Anspieltipp für euch! Dieses geniale Geknüppel in Kombination mit den immer wiederkehrenden Gitarrenläufen und dem Keyboard im Mittelteil hat definitiv Suchtpotential. „Elysian“ reiht sich nahtlos in das Album ein. Diesem Stück möchte ich mal das Etikett „majestätisch“ aufkleben. „Cherubim“ und „Principalitiers“ rocken gut nach vorne. In meinen Ohren sind das aber die zwei schwächeren Tracks. Als Letztes steht „Ode“ an, das analog zum Intro als Outro zu verstehen ist. Ein klassisches, sehr nett anzuhörendes Stück.

Fazit: Ein gutes, aber nicht überragendes Album. Von Depressive Black Metal erwarte ich normalerweise ganz anderes als hier geboten wird. Das Album ist gut, aber mir fehlen die Verzweiflung und die erdrückende Melancholie, die diese Art von Metal eben zu dieser Art von Metal machen. Doch für Neulinge, die sich in dieses Subgenre des Black Metal reinhören möchten, empfehle ich das Album allemal. Mir persönlich ist es einfach ein wenig zu fröhlich geraten, darum nur vier Headbanger.

Ghost Bath: Starmourner
Nuclear Blast, VÖ: 21.04.2017
Album http://www.nuclearblast.de/de/produkte/tontraeger/cd/cd-digi/ghost-bath-starmourner.html
CD Digipack 16,99€

Band http://www.ghostbath.com/
Facebook https://www.facebook.com/blackghostbath

Tracklist:
1 Astral
2 Seraphic
3 Ambrosial
4 Ethereal
5 Celestial
6 Angelic
7 Luminescence
8 Thrones
9 Elysian
10 Cherubim
11 Principalities
12 Ode

 

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