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Dankeschön bitteschön wunderschön!

Ein „Heavy Metal Wednesday“, und das Backstage Werk ist fast ausverkauft? Wie kommt das? Nun, wenn die finnischen Meister der todesmetallischen Melancholie Insomnium zum verträumten Haareschütteln bitten, dann hat man gefälligst zu erscheinen – selbst in diesen an Metal-Highlights wahrlich nicht armen Novemberwochen. Wer’s ein bisschen unmelodiös-brachialer mag, für den grunz-brüllen sich The Black Dahlia Murder heute durch den mittleren Bandslot, und Stam1na aus dem finnischen Thrash-Untergrund dürften die großen Unbekannten des Abends sein. Drei Bands, drei Stilrichtungen – das kann gutgehen, aber auch zu einem Wechselbad des Interesses werden im Publikum. Abwechslungsreich wird es jedenfalls sicher, und das schadet ja auch nichts. Weiterlesen

Wo das Tageslicht stirbt

Tulpa_a3204014035_10Tulpa ist eine italienische Viererband aus Parma, die 2017 von Sänger und Gitarrist Alessandro Coletta (Nocturnal Depression), Bassist Andrea Artusi (Arcana Liturgia) und Drummer Kyoo Nam „Asher“ Rossi (Forgotten Tomb, Caronte, Whiskey Ritual) gegründet worden ist. Der zweite Gitarrist Matteo Cordani ist nach dem ersten Auftritt dazugestoßen. Ihre erste EP Fear of fades ist 2017 erschienen, und diese machte mich nun mit ihrem Blackened Crust Punk auch neugierig, als die Rezensionsanfrage für das Debütalbum Unhealed in der Redaktion eingetrudelt ist.
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Währenddessen in Freiburg

Bjoern_Peng_feat_Rawside_intoxication_Cover_web-1024x1024Was macht eigentlich Björn Peng gerade? Wie immer: viel, und einiges davon geht demnächst in die Veröffentlichung. Noch dieses Jahr stehen diverse Remixe und Features an: Für Soman gab es einen Remix von „Triballistic“, zu hören ab dem 27. September 2019 auf dessen EP Autumn Light (digitaler Release auf itunes und spotify). Dann wird auf dem ersten Album von Rue Oberkampf (bei uns unlängst Band der Woche) ein Björn-Peng-Remix von „Agitation“ zu finden sein, der Ankündigung nach auf der noisigen Seite angesiedelt. Doppelte Vorfreude auf den 4. Oktober, an diesem Tag erscheint Christophe-Philippe bei Young and Cold Records.

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Pulp Fiction in Brandenburg

Scharnow_cover.do_Als Mitglied der legendären Band Die Ärzte ist Bela B Felsenheimer einem breiten Publikum bekannt geworden, insofern muss man ihn kaum groß vorstellen. Doch auch mit seinen Solo-Aktivitäten ist er erfolgreich, und das nicht nur musikalisch. Er ist als Schauspieler, Radiomoderator und Synchronsprecher tätig, betreibt mit EEE einen Comicverlag und hat sein eigenes Rock ’n‘ Roll Plattenlabel B-Sploitation gegründet. Nach ein paar Kurzgeschichten und einem Filmdrehbuch (Nicht von dieser Welt) hat er nun mit Scharnow seinen ersten Roman geschrieben. Weiterlesen

Angekettet

coverNach der Entdeckung der wunderbaren griechischen Band Ghostland (Link zur Review) habe ich einen tieferen Blick in den dortigen Untergrund geworfen und bin mit der Band Chain Cult fündig geworden. Das Trio aus Athen ist neu auf der musikalischen Bühne – so neu, dass sich nicht viel über die Band herausfinden lässt. Auch ihre Facebook-Seite bietet abseits von Konzertankündigungen und ein paar Gruppenfotos keine Informationen zu den Musikern hinter Chain Cult. Gut, wenn sonst nichts ablenkt, dann muss die Musik um so mehr für sich sprechen. Und das tut sie. Weiterlesen

No sleep til Brooklyn

Beastie_Boys_Seite_01Uff, das ist echt ein Wälzer, der mindestens so viel wiegt wie das überdimensionale VW-Kettengehänge von Michael Diamond seinerzeit. Aber groß und dick wie es ist, hat das Beastie Boys Buch auch viel zu bieten. Es gibt viele Fotos, die oft auch doppelseitig erscheinen und verschiedene sonstige Schnipsel. Mit langen Listen von Lieblingsliedern kann sich der Leser eigene Mixtapes erstellen, und man kann sogar einige Kochrezepte nachkochen. Am Ende vom Beastie Boys Buch findet man ein Register zum Nachschlagen und originellerweise einen Stadtplan von Downtown Manhattan, auf dem alle wichtigen Stationen eingezeichnet sind, von Ausgehspots über Aufnahmestudios bis hin zu den Privatwohnungen. Weiterlesen

Für immer Punk – Part 4/4

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Immortal Bar, Bangkok

Typhoon, den wir in der Mohawk Bar kennengelernt hatten, hat uns sein Kommen schon angekündigt, und so machen wir uns mit dem Taxi auf zur Immortal Bar. Nicht weil wir so dekadent sind, sondern weil das der einfachste und zugleich billigste Weg ist. Dort angekommen sehen wir ihn gerade noch mit zu Spikes gestylten Haaren in den 7Eleven ums Eck reinstolpern, also lauern wir ihm erst auf und holen uns dann auch noch ein Kaltgetränk. Vor der Immortal Bar treffen wir auf seine Freunde von der Band Chaos Of Society. Die Jungs haben schicke bunte Irokesenhaarschnitte, keine Ahnung wie das bei der Luftfeuchtigkeit hier hält. Überhaupt ist gutes Styling wichtig, mit ihren Nietenwesten sehen sie aus, wie man sich gute Punks eben vorstellt. Typhoon trägt sogar eine Lederjacke trotz der Wärme, wir haben nachts noch ca. 28° Celsius. Weiterlesen

Für immer Punk – Part 1/4

Wenn ich auf Reisen bin, werden vorher die Einzelstationen der Reiseroute standardmäßig auf Gothic, Punk, Rockabilly, Psychobilly und Metal abgeklopft. Auf Subkultur im Ausland bin ich immer neugierig. Manchmal hat man dabei Glück und wird fündig, manchmal eben auch nicht. In Chiang Mai entdecke ich die Mohawk Bar, und am letzten Abend ist in Bangkok im Metal-Club Immortal scheinbar eine Hardcore Show. Na bitte!20181102_211148 Weiterlesen

Krach aus Japan made in Sweden

Paranoid_CoverWenn man die Kanji sieht, die japanischen Schriftzeichen, hält man 偏執症者 (Paranoid) automatisch erst einmal für eine dieser obskuren japanischen Krachbands. Umso überraschter bin ich, dass die Mitglieder aus Frösön am schwedischen Östersund stammen und vorher in Bands wie Mob 47, Brottskod 11 und den legendären Warvictims gespielt haben. Henrik Låsgårdh spielt die Gitarre und Joakim Staaf-Sylsjö den Bass, außerdem teilen sie sich den Gesang. Drummer Emil Bergslid vervollständigt das Trio, das Crust Punk/D-Beat mit metallischem Einfluss spielt und sich außerdem von japanischem Hardcore beinflusst zeigt, was dann auch die Schriftzeichen erklärt. Nach dem Debütalbum Satyagraha erscheint nun das zweite Album Heavy Mental Fuck-Up!. Da im hiesigen Kulturkreis aber nur die wenigsten Kanji lesen können, gibt es die Liedtitel zum Glück in lateinischen Buchstaben. Weiterlesen

Hardcore Punk meets Techno

coverIm Gegensatz zur Electronic Body Music, die stets mit textlichen Inhalten kombiniert ist, konnte ich mit der Techno-Bewegung nie etwas anfangen und empfand diese immer als monoton und inhaltsleer, ganz zu schweigen von ihren Anhängern. Selbstverordnete Pseudohappiness dank Pillen sind nicht mein Ding. Um so mehr bin ich von HC Baxxter aus Hannover überrascht (der auch mit SNARG unterwegs ist), dessen Name bereits perfekt zusammenfasst, was einen musikalisch erwartet. Hardcore Punk meets Techno. Kleben wir also wahlweise Rave-Punk oder Technocore auf die Schublade und ziehen diese ganz weit über alle Genregrenzen hinweg auf. Weiterlesen