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How much is the fish?

Finntroll – der Soundtrack diverser Skandinavistenfeiern damals um die Jahrtausendwende, und die meisten von uns konnten die ersten beiden Alben fast auswendig. Schöne Erinnerungen, die ich bei dieser Tour mit Brymir und Skálmöld wiederaufleben lassen möchte. Wenn es da nicht ein paar Hürden gäbe … Zum ursprünglichen Termin im November kann der Tourtross wegen streikendem Bus nicht anreisen, der Termin wird großartigerweise ans Ende der Tour verlegt und nicht komplett abgesagt. Freude! Dann gibt es am Konzertabend allerdings eine monströse Einlassschlange einmal halb bis zur S-Bahn, aus der erst spät ersichtlich wird, dass sie … nicht zu Finntroll ins Werk führt, sondern nach nebenan in die Halle. Aber irgendwann ist auch das geschafft, und einem vergnüglichen finnisch-isländischen Abend steht nichts mehr im Weg! Weiterlesen

Grundsolider, ehrlicher Pagan Metal wie er sein soll!

Endlich möchte man sagen, ein neues Album der Deutschen Black Metal Institution (für mich auf jeden Fall) Odal. Die 1999 ins Leben gerufene Band, dessen Alleinherrscher Taaken (verantwortlich für alle Instrumente) uns im vier bis fünf Jahres Takt mit einem neuen Meisterwerk beglückt, veröffentlicht demnächst das neue Werk Welten Mutter. Nach dem letzten Album Geistes Unruh war sicherlich nicht nur ich gespannt, ob der hohe Standard gehalten oder gar noch verfeinert werden konnte. Hier folgend mein Höreindruck des Albums, das übrigens beim sehr feinem Label Eisenwald erschienen ist. Weiterlesen

Und sollst finden den Weg in der Nacht

Dämmerstund-CoverAn Pagan Metal scheiden sich ja schnell die Geister. Manche Bands setzen extrem auf den Spaßfaktor und wollen eine feuchtfröhliche Trinkhornparty feiern, mit Schunkelmelodien und viel „Ho ho ho“, vergessen aber dabei so ein bisschen den Pagan-Aspekt an dem Ganzen. Andere setzen mehr auf Inhalt und komplexere Songstrukturen, sprechen damit aber auch wieder ein fast völlig anderes Publikum an. Viele halten Pagan Metal gleich generell für überholt und ausgelutscht, und die einschlägigen Genrevertreter haben eh schon alles durchgekaut, was es hierfür je zu sagen gab. Ich persönlich finde, es gibt in jedem Genre Bands, die auch nach diversen Jahren noch relevant sind, und es gibt auch überall immer wieder frischen Wind mit ganz eigener Note. Bisher ist das dem Fünfer Mornir (der im Moment zum Vierer geschrumpft ist) meiner Meinung nach hervorragend gelungen, mit der EP Entfesselt aus dem Jahr 2015 und der letztjährigen Single „Hexer“, die mir mächtig Spaß gemacht hat. Jetzt ist es endlich soweit, und mit Dämmerstund liegt der erste Longplayer der Formation vor. Weiterlesen

Wenigstens in Jotunheim herrscht Winter

Ein Metal-Highlight jagt in diesem Februar das nächste, viele finden in den großen Locations wie Tonhalle oder sogar Olympiahalle statt. Mir hingegen ist nach ordentlichem finnischen Pagan Metal, der so wütend und finster wie die Eisriesen daherkommt und für Fans ein metallisches Walhalla darstellt. Meine Lieblinge Moonsorrow bitten zu einem Konzert außerhalb jeder Tour in die Backstage Halle, das letzte Album Jumalten aika ist auch schon von 2016 – so langsam wäre neues Material sehr schön, aber so deutet alles auf einen fetten Abend durch die Bandgeschichte hin, und das hat man ja nun auch nicht jeden Tag. Mit Groza hat man (nur) einen spannenden Opener organisiert, und ein Zwei-Band-Konzert ist eine wohltuende Abwechslung zu den sonstigen Marathonabenden. Also, Kamera geschultert und ab in die Backstage Halle. Weiterlesen

Nicht nur entfesselt, sondern auch verhext

Mornir-HexerPagan Metal, Folk Metal – wie auch immer man es nennt, es gibt viele Vertreter dieses Untergenres, und manche schrammen in meinen Augen haarscharf an der Peinlichkeit entlang. Der Fünfer Mornir aus Freising zum Glück überhaupt nicht, der seit einigen Jahren die Münchner Szene ordentlich aufmischt und auch schon überregional für Aufsehen gesorgt hat. Hier gibt es feine Härte und schönen Growl-Gesang auf die Lauscher, außerdem eine wunderschöne Geige, perfektes Midbang-Tempo und Melodien, die man ganz schlecht wieder aus den Gehörgängen bekommt. Eine erste EP namens Entfesselt gab es im Mai 2015, jetzt liegt mit der Zwei-Song-Single Hexer endlich Nachschub vor. Weiterlesen

Skål för helvete!

Zugegeben, das ist jetzt Schwedisch und nicht Färöisch, in dem ich leider nicht sattelfest bin, aber nachdem es in diesem Bericht sowieso um einen hochgradig internationalen Abend gehen wird, ist eine vierte Sprache auch schon egal. Mit Týr von den Färöern, Heidevolk aus den Niederlanden und Dalriada aus Ungarn hat man ein hervorragendes Tourpackage aus europäischem Pagan- und Folk-Metal geschnürt, das musikalisch bei den geneigten Fans keine Wünsche offen lassen dürfte. Nur um die Musik geht es an diesem Abend allerdings nicht, denn das Backstage wurde nachdrücklich aufgefordert, das Konzert von Týr nicht stattfinden zu lassen, da Sänger Heri Joensen Befürworter des färöischen Grindadráp ist, dem jährlichen, höchst umstrittenen Walfang auf den Atlantikinseln. Das Backstage hat sich für eine andere Lösung entschieden, den Auftritt nicht abgesagt, sondern der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd einen Stand und die große Videoleinwand auf dem Gelände gegeben, wo sie über den färöischen Walfang aufklären können. Ein guter Kompromiss, wie ich finde, und so mache ich mich erwartungsvoll auf den Weg ins Metalwohnzimmer. Weiterlesen

Den Ahnen zum Gruße

CoverEin Bekannter erwähnte letztens in einem Gespräch die Band Rabenwolf und machte sie mir gleich schmackhaft. Seiner Meinung nach wäre es genau die Art von Black Metal, die ich bevorzuge. Danach fielen Wörter wie „Pagan“ in Zusammenhang mit „Folk und Black Metal“. Rabenwolf aus Hamburg wildert als Septett agierend (alleine schon diese Tatsache macht alles noch viel spannender) bereits seit 2011 in der hiesigen Folk-Metal-Landschaft. Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums Aus alten Zeiten, das ich im Nachhinein gehört habe, haben sie die Messlatte sehr hoch gelegt. Anfang Februar nun erschien ihr aktuelles Werk … zu Staub, es war mir eine Ehre diesem Album zu lauschen und euch ein wenig darüber zu berichten. Weiterlesen

There are two places you can go: To hell or the hangman

Mit ihrem neuen Album im Gepäck Exile amongst the ruins (Link zur Review) rufen Primordial um Frontmann Alan AverillNemtheanga“ zur Heathen-Crusade-Tour, und zahlreich erscheinen die Fans zum Heiden-Kreuzzug, sodass im Gegensatz zur letzten Show 2016 (Link zum Bericht) von der Halle ins doppelt große Werk gewechelt werden muss.
Im Video der ersten Single „Stolen years“ präsentierte sich Nemtheanga ohne Asche im Gesicht, dafür mit Hipster-verdächtigem Bart. Insofern darf man gespannt sein, wie die Show heute ausfällt. Im Vorprogramm spielen die renommierten Der Weg einer Freiheit aus Würzburg und Moonsorrow aus Helsinki. Damit könnte man den Abend als kleines europäisches Festival bezeichnen. Weiterlesen

Grab Europe by the pussy!

Untergrund-Metal wird im Untergrund gespielt, und so müssen wir tatsächlich eine steile Kellertreppe hinabsteigen, um ins 8Below zu gelangen. Am Einlass werden alle gefragt, wegen welcher Band sie gekommen sind. Wolves Den machen das Rennen um die Publikumsgunst und werden daher heute als Headliner auftreten. Das 8Below füllt sich rasch, bis es etwa halb voll ist, und dann geht es um 21 Uhr auch schon los. Weiterlesen

Slawische Mystik im Pagan-Metal-Gewand

 

620_Arkona_CMYKMit ihrem Erstlingswerk Vozrozhdenie machten sich Arkona 2004 auf Anhieb einen Namen in der Pagan- und Folk-Metal-Welt. Auf diesem ersten Album konnten die Russen rasch ihren Erfolg ausbauen, und inzwischen haben sie sieben Longplayer, drei Live-Aufnahmen und drei Kompilations produziert. Dabei stehen unter der Thematik slawischer Mythen immer die charakteristische Stimme von Frontfrau Maria „Masha“ Archipowa sowie harte, erdige Sounds im Vordergrund. Jetzt hat die Band Vozrozhdenie komplett neu eingespielt und lässt die ersten Schritte Arkonas in ausgefeilter Produktion neu aufleben. Weiterlesen