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Nazi Goths Fuck Off

The Cassandra Complex ist eine der “Legendary four”, alle aus Leeds, alle zur selben Zeit, alle mit einem Gothic Sound auf ihre ureigene Weise. Die anderen drei sind The Sisters Of Mercy, The Mission und Red Lorry Yellow Lorry, nur nebenbei. Nach dem lang ersehnten neuen Album The Plague von 2022 haben The Cassandra Complex ihr legendäres Album Sex & Death nach dreißig Jahren neu aufgenommen und 2024 als Death & Sex veröffentlicht. Die Tour dazu begann schon im letzten Herbst und wird nun im Frühjahr fortgesetzt. Im Vorprogramm sind auch SJÖBLOM aus Stockholm wieder dabei, auf die wir uns besonders freuen. Weiterlesen

Totgesagte leben länger

Cathedrel-in-Flames-Count-to-9Die Anfänge von Cathedral In Flames, einer Gothic Rock Band aus Prag, reichen bis in die Zeit des Kalten Kriegs in den Achtzigern zurück. Und dennoch sollte es bis Dezember 2019 dauern, bis mit der EP Children of the blackest hole der erste Tonträger veröffentlicht worden ist. Die Band besteht aus Sänger Phil Lee Fall und Gatsby, der als Komponist Gitarre, Bass und Keyboard spielt. Unterstützt werden sie dabei von Sängerin Ambra von Bernstein und Gitarrist Billac de Ville. Gemeinsam präsentieren sie das neue Album Count to nine über Musicraft. Weiterlesen

Grenzen verschwimmen

COVER-ALBUM-Aus dem italienischen Bologna stammt das 2015 gegründete Trio European Ghost. Für Texte und Gesang zeichnet sich Cristiano Biondo verantwortlich, Bassist Giuseppe Taibi programmiert außerdem die Drums und bedient ebenso zusätzlich den Synthiesizer wie Gitarrist Mario D’Anelli. Der Titel ihres neuen Albums No Peace, No Sleep, No Shelter ist von dem italienischen Dichter Emanuel Carnevali entlehnt, der den haluzinogenen Traum eines amerikanischen Einwanderers beschrieben hat. Bereits das Vorgängeralbum Collection of shadows hatte mich begeistert (Link zur Review), um so mehr bin ich nun gespannt, wohin die Traumreise geht. Weiterlesen

Ein schwarzes Duracell-Häschen

FINAL_DIGITAL_COVER_TMC_RDThe Midnight Computers ist ein französisches Trio aus Lyon, auf das manch eine*r vielleicht schon durch die Zusammenarbeit mit Venim Carnim aufmerksam geworden ist. Die Band besteht aktuell aus Sänger Jonathan Cast, der gleichzeitig die Synthesizer bedient, Bassist Théo Chapuis und Alex, der die Drums programmiert. Gemeinsam haben sie das Spektrum von Cold Wave bis Post Punk erkundet, und das Resultat ist das zweite Album Romantic desaster, das bei Manic Depression Records erschienen ist. Weiterlesen

Flashback in die Neunziger

GhostingAls gerade einmal 15-Jähriger gründet Sascha Tayefeh 1989 in Koblenz die Gothic-Band Ghosting zusammen mit Andreas Rudel, denn die wenigen damals erhältlichen Platten von The Cure, The Sisters of Mercy und Dead Can Dance hatte er schon totgenudelt. Neue Musik zu entdecken ist ohne das noch nicht existente Internet sehr schwierig, also macht Sascha diese kurzerhand selbst. Der Auftritt in seiner Stammdisco bringt direkt einen Plattenvertrag mit Glasnost Rec./EFA, und das Debütalbum Romantic Death wird von Bruno Kramm (Das Ich) aufgenommen. Das Best-Of-Album Black Pearls, das über Alice in… veröffentlicht worden ist, zeichnet die weitere Entwicklung nach. Weiterlesen

Prayer at the ruins

WSOBM_CoverDie Band White Snake of a Blackened Maze besteht aus den uralten Geschöpfen Wirogl und Wesdor, die den Menschen in Menschengestalt erscheinen. Eine Ewigkeit lang beobachten sie schon die Menschheit und haben viele Kriege und Königreiche kommen und untergehen sehen. Der Stamm der weißen Schlangen, dem Wirogl und Wesdor angehören, verbirgt sich im schwarzen Labyrinth der Weisheit. Ihr Debüt By the rivers of heresy ist ein Konzeptalbum, das sie den zahllosen Opfern der Religionskriege und der Unterwerfung für die Gottheit Amon widmen. Reichlich Mystik also, doch davon sollte man sich nicht verwirren lassen. Weiterlesen

„Billy Idol and Glenn Danzig meet The Sisters Of Mercy in a barfight.“

TheNecromancersUnion_CoverZitat Presseinfo, Klappe zu, kaufen. Hier könnte die Rezension eigentlich schon enden. Aber das wäre ja auch irgendwie blöd, also halte ich mich an den üblichen Ablauf.
The Necromancer’s Union ist das neue Projekt von Daniel Belasco aus dem kanadischen Niagara On The Lake, Ontario, mit dem er seine Leidenschaft für Horrorfilme und Gothic Rock der Achtziger Jahre auslebt. Mit seinem Hauptprojekt Glass Apple Banzai widmet er sich ebenfalls stark Achtziger-lastigem Synthwave und Synthiepop. Petrichor wurde auf seine zwei 2019 digital veröffentlichten EPs aufmerksam, die für das nun erschienene Debütalbum Flesh of the dead von Daniel noch einmal neu eingespielt und mit einem neuen Track ergänzt wurden. Also rein in die Kneipe, in der der das Fleisch von Toten serviert wird. Weiterlesen

Next stop Krakow

MekongMekong, da denke ich sofort an den großen Fluss, der nacheinander durch China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam fließt, sich also einmal quer durch Südostasien schlängelt. Und da es sich hier ja aber um eine Band handelt, kommt mir zwangsläufig die französische New-Wave-Rock-Band Indochine in den Sinn. In diesem Fall weist Mekong allerdings ins polnische Krakow und ist das musikalische Projekt des in Portugal geborenen Renato Alves. Der Gesang ist aber im international verständlichen Englisch gehalten. End of the world ist sein Debütalbum und im Mai auf Icy Cold Records erschienen. Weiterlesen

A cure in these pandemic times

NoTustInDawn_DeathRays_CoverDas Duo No Trust In Dawn hat sich 2016 zusammengefunden. Soykut Gür übernimmt dabei den musikalischen Part, während Rio Black, der auch noch mit Atomic Neon aktiv ist, der Band seine Stimme verleiht. Das Debütalbum As we fall ist ein Jahr später erschienen, und nun ist über Alice in… der Nachfolger Lost and apart erschienen. Mir ist das Duo bislang unbekannt, doch die Vergleiche zu The Cure, New Order und Depeche Mode, die in der Vergangenheit gezogen worden sind, haben mich neugierig gemacht. Dem Bandnamen zum Trotz höre ich das Album tatsächlich in der Morgendämmerung. Weiterlesen

Goth ’s not dead

A-Haunted-Place-Promo-Cover-ArtNeues von Pete Burns, dem englischen Kopf hinter Kill Shelter (Link zum Interview), der mich schon mit seinem letzten Album Damage begeisterte (Link zur Review). Dort war „In decay ft. Antipole and Delphine Coma“ mein Favorit, insofern bin ich entsprechend voller Vorfreude über die Zusammenarbeit mit Antipole, hinter dem sich der Norweger Karl Mortem Dahl verbirgt. Die Grundidee wurde 2019 auf dem Cold Transmission Festival in Köln geboren. Karl steuert sein Gitarrenspiel bei, und Allrounder Pete übernimmt Gesang und Texte sowie Bass, Gitarre, Synthesizer und das Programming auf A haunted place. Das Album wird u.a. mit „euphorischer Melancholie“ beworben und passt somit perfekt ins Programm von Manic Depression Records. Kann da noch etwas schiefgehen? Weiterlesen