Als Einstimmung zum Tanzt! 2020 am 21.11. habe ich mich mal mit dem Setup des Abends beschäftigt. Wir hoffen natürlich, dass das Festival auch in Hinsicht auf die aktuelle Situation stattfinden kann, aber ein näherer Blick auf die Bands kann nie schaden. Den Anfang macht Corvidae, Dr. O hat sich meinen Fragen gestellt.
Man nehme also 2-stimmige Dudelsäcke, gepaart mit einer Prise knackigem Bass, verfeinert mit treibenden Gitarrenriffs, zermalmenden Drums, kraftvollen 3-stimmigen Gesängen, angerichtet auf einer Portion Symphonie, und schon entfaltet sich der bandtypische Sound. Weiterlesen

Kein billiges Sonderangebot

Hate-for-slae-PretendersThe Pretenders um Gitarristin und Sängerin Chrissie Hynde sind mit 1978 als Gründungsjahr eine der dienstältesten Überlebenden der britischen Punk-Invasion, auch wenn Chrissie aus Ohio stammt. Das strenge Punk-Korsett wurde schnell gesprengt, seitdem kultivieren sie ihren ureigenen alternativen Rock-Sound. Titel wie „Don’t get me wrong“ und „Back on the chain gang“ sollten allen ein Begriff sein, und auch wenn der große Durchbruch nie gelungen ist, besitzen sie im Kreise der Eingeweihten Kultstatus. Schlagzeuger Martin Chambers ist das einzige weitere verbliebene Gründungsmitglied, Girarrist James Walbourne, Bassist Nick Wilkinson und Keyboarder Carwyn Ellis vervollständigen das aktuelle Line-Up. Vor dem Vorgängeralbum Alone von 2016 hatten sich The Pretenders acht Jahre Zeit gelassen, dieses Mal mußten die Fans zum Glück nicht so lange warten, trotz der letztjährigen UK-Tour im Vorprogramm von Fleetwood Mac, die unter anderem auch ins legendäre Wembley-Stadion führte. Allerdings musste die Veröffentlichung vom elften offiziellen Studioalbum Hate for sale coronabedingt verschoben werden. Doch nun ist es endlich soweit. Weiterlesen

Deutschlands größte Freiluftgalerie

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Dass es in München mehr gibt als BMW, FC Bayern und Oktoberfest, das weiß ja jeder. Aber hättet ihr gewusst, dass sich Deutschlands größte Streetart-Freiluftgalerie tatsächlich in München befindet? Für die Interessierten ist das aber nicht sehr verwunderlich, da der Ursprung der deutschen Streetart-Geschichte in München liegt. Mit unscheinbaren Jungs in den 80er Jahren begann alles. Heute sind es große Namen in der Szene, Loomit, WON ABC und Co. Weiterlesen

Graffiti, Geheimnisse, Mord

Als Chefredakteurin des Wiener Boten weiß Sarah Pauli stets Bescheid, wenn sich etwas Ungewöhnliches in der Donaumetropole ereignet. So schreibt sie auch als Erste über das geheimnisvolle Kreuzsymbol, das plötzlich überall in Wien an Häusern und Sehenswürdigkeiten prangt. Und die Graffiti sind erst der Anfang eines unheimlichen Rätsels. Denn an einem nebeligen Tag wird in der Wiener Altstadt der Fahrgast eines Fiakers ermordet – und in der Kutsche findet man eine mysteriöse Zahlenreihe und darüber ein Kreuzzeichen … Weiterlesen

Hoods up! Hoods up!

1_MDBMoscow Death Brigade, die Underground-Sensation aus Moskau, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, nicht nur in Europa, sondern auch in der Punk-Gemeinde im fernen Thailand, wie ich im letzten Urlaub wieder feststellen konnte. Die Crew um Ski Mask G und Boltcutter Vlad findet also weltweit Beachtung, das sieht man auch in den Kommentaren der Videos auf Youtube.
Die Europa-Tour im April musste Corona-bedingt leider ausfallen, doch als Ersatztermin der neuen Tour ist nun der 27.09.2020 für das Münchner Backstage angesetzt. Mit dem aktuellen Maskenzwang dürften sie noch am wenigsten Probleme haben, da sie es gewöhnt sind, ihre Auftritte mit Sturmhauben zu bestreiten, um auf auf diese Weise ihre Identität vor den russischen Neonazis zu schützen. Hoffen wir also das Beste und widmen uns bis dahin dem neuen und dritten Album Bad accent anthems. Ich bin gespannt, welche Entwicklung Moscow Death Brigade eingeschlagen haben. Weiterlesen


Aus dem kleinen finnischen  Küstenstädtchen Kotka kommen Delta Enigma, die sich bereits 2010 gründeten . Sie fühlen sich im Alternative Metal  zu Hause. Zu ihren Einflüssen zählen Bands wie HIM, Asking Alexandria, The Rasmus oder Bullet  for my valentine. Sänger und Bandgründer Vin Valentino hat sich unseren Fragen gestellt.

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Eyes Of Another – „Faint young sun“

Eyes Of Another – das sind Colin van Eeckhout (Amenra), Lennart Bossu (Amenra, Oathbreaker) und Techno-DJ und Produzent Cellini, die mit „The faint young sun“ (VÖ. 28. Mai) ihren ersten gemeinsamen Song präsentieren. Der melancholische Track bewegt sich am Schnittpunkt unterschiedlicher Genres, verbindet pulsierende Elektronik mit Metal und wird von Colin H. van Eeckhouts wunderschönem Gesang begleitet – ein emotionales Musikstück aus fragilen Melodien und eindringlichen Riffs. Colin van Eeckhout, Lennart Bossu & Cellini ergänzen sich wunderbar mit ihren musikalischen Ideen und beschreiten neue  Wege jenseits von ihren Hauptprojekten, und „Faint young sun“ ist hoffentlich erst der Beginn einer noch lange währenden musikalischen Reise dieses spannenden Projekts!

Eyes Of Another im Netz:                          Bandcamp                         Facebook

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Das Green Book – Rassismus in den USA früher und heute

Cover-Overground-railroadSeit Wochen toben in den USA – und auch in anderen Ländern – emotionale Proteste gegen herrschende rassistische Strukturen und systematische Benachteiligung von BPoC und anderen Minderheiten. Auslöser war die völlig überzogene Gewalt seitens der Polizei bei der Festnahme des Schwarzen George Floyd, die schließlich in seiner grausamen Ermordung resultierte (ihr wisst schon, fast neun Minuten mit einem Knie im Nacken …) – ja, das ist jetzt bewusst so formuliert, denn wer die Videoaufnahmen gesehen hat, kann eigentlich zu keinem anderen Ergebnis kommen. George Floyds Tod ist in gewisser Weise symbolträchtig, aber nur ein Beispiel für jahrzehntelange, jahrhundertelange Diskriminierung von Schwarzen in den USA, die auch mit dem Civil Rights Act von 1964 nicht abgenommen hat und oft nicht mal subtiler geworden ist. Auch in Deutschland haben wir ein massives Rassismus-Problem, und um diese Strukturen zu verstehen, lohnt ein Blick in ein anderes Land und dessen rassistische Geschichte. Weiterlesen

Der mit dem BMX tanzt

Parking-DanceParking Dance ist das musikalische Projekt von Matthieu Bonnécuelle aus dem französischen Toulouse, das dieser 2017 ins Leben gerufen hat. Das ist jedoch nur eins seiner Talente, wie man seiner Homepage entnehmen kann. Er fährt außerdem BMX, arbeitet als Grafiker und macht Video-und Performance-Kunst. Die Kombination empfinde ich in der Form als überraschend, aber Vielseitigkeit ist an sich nie schlecht. Nach mehreren EPs hat Matthieu im Dezember seine erste volle LP auf Icy Cold Records veröffentlicht. Wer wegen BMX nun eine Art Skate Punk erwartet sieht sich schnell eines Besseren belehrt. „What more?“ fragt Matthieu mit Parking Dance – hören wir uns es an. Weiterlesen

He’s lost control

John-SavageJoy Division sind eine der wichtigsten subkulturellen Musikbands, deren Einfluss für Bands in den Bereichen Post Punk, Dark Wave, Gothic und Indie Rock bis heute ungebrochen ist. Und deren Sänger Ian Curtis wurde durch seinen Selbstmord zum Mythos. Eine Woche vor seinem 40. Todestag halte ich das Buch in meinen Händen, und so beschließe ich noch zu warten. Der 18. Mai erscheint mir nur allzu richtig, um mit dem Lesen zu beginnen.
Im vorliegenden Buch handelt es sich mitnichten um eine Biographie, auch wenn die Bandkollegen Peter Hook, Bernard Sumner und Stephen Morris natürlich eine prominente Stellung haben. Stattdessen kommen außer ihnen eine Menge weiterer Zeitzeugen zu Wort, die zum Teil aus dem engsten Umfeld von Joy Division stammen. Darunter sind unter anderem die beiden Frauen in Curtis‚ Leben, Deborah Curtis und Annik Honoré, Manager Rob Gretton und Tony Wilson, gemeinsame Gründer des Independent-Plattenlabels Factory Records, Tourmanager Terry Mason sowie Produzent Martin Hannett. Und so wird man auch als langjähriger Fan mit Einblicken überrascht, die man so noch nicht kennt. Weiterlesen