Metro 2033 (Band 1)
Wir schreiben das Jahr 2033. Ein Atomkrieg hat die Erde zerstört. Die letzen Überlebenden der Menschheit haben sich in den Untergrund der Moskauer Metro gerettet. Diese fungiert wie ein Atomschutzbunker. Luft- und Wasserfilter sorgen für Schutz vor der Radioaktivität an der Oberfläche. Die einzelnen Metrostationen haben sich unterdessen zu einer Art von Kleinstaaten entwickelt, in denen einige zehntausend Überlebende ihr voriges Leben mehr oder weniger aufrechtzuerhalten versuchen. Rubel oder Dollars sind jedoch bedeutungslos geworden. Die einzige Währung, die jetzt zählt, sind Patronen.
Die einzelnen bewohnten Stationen haben sich meist spezialisiert, zum Beispiel auf Pilz-, Schweine- oder Hühnerzucht, andere sorgen für Stromversorgung durch Wasserkraft oder sind auf Reparaturen aller Art spezialisiert. So hat sich ein umfassender Warenverkehr durch das Tunnelsystem entwickelt, der durch den Zusammenschluss der Hanse auf den Ringlinien streng kontrolliert wird. Sogenannte Stalker sind die einzigen, die sich an die Oberfläche trauen, um dringend benötigte Güter aller Art aus dem zerstörten Moskau herbeizuschaffen. Und das auch nur mit Schutzanzügen, Atemmasken und natürlich schwer bewaffnet, denn die Natur hat neue und an den radioaktiven verstrahlten Lebensraum perfekt angepasste Lebensformen entwickelt, für die der Mensch nur eine Ergänzung im Speiseplan darstellt.
Der Hauptprotagonist Artjom ist 23 und kennt quasi nichts anderes als seine Metrostation. An das Leben an der Oberfläche in der frühen Kindheit kann er sich nur noch bruchstückhaft erinnern. Doch das Leben hier unter der Erde ist ständig bedroht, denn eine neue mutierte und nur entfernt an Menschen erinnernde Lebensform dringt vom Botanischen Garten von der Oberfläche aus ein. Wie lange werden die Menschen die Station noch halten können? Um Hilfe zu organisieren, muss Artjom seine Station verlassen und erstmalig ins Zentrum der Metro reisen, zur Polis. Doch der Weg ist voller Gefahren, die nicht nur im Dunkel der Tunnel lauern, denn auch die Stationen sind meist schwer bewacht und Reisende nicht überall gern gesehen. Wird Artjom seine Mitmenschen auf der Station retten können?
Fazit: Allein schon das Cover hat mich in den Bann gezogen, das einfach nur eine Atemmaske auf mattschwarzem Grund zeigt. Ganz so, als träte ein Stalker langsam aus dem tiefel Dunkel eines Tunnels ans spärliche Licht heraus, was perfekt die Atmosphäre des Buches wiederspiegelt.
Ich habe Metro 2033 kaum weglegen können. Die Geschichte ist hochgradig spannend und lässt kaum eine Atempause, so ereignisreich läuft alles ab. Während man Artjoms Weg durch den Untergrund verfolgt, hilft zum Glück ein Plan der aktuellen Metro die Orientierung zu behalten, wo er gerade unterwegs ist. Der Plan ist sehr detailreich und erläutert anschaulich, welche Gruppierungen jeweils die Station bewohnt oder besetzt. Fast schon nebenbei erschafft Dimitry Glukhovsky dabei eine im wahrsten Sinne des Wortes extrem düstere und endzeitliche Zukunft, neben der sich Mad Max beinahe wie ein fröhlicher Kindergeburtstag ausmacht. Eine Zukunft, die einem angesichts der derzeitigen Machthabenden der Welt bedrohlich real erscheinen mag.
In der vorliegenden Gesamt-Trilogie sind übrigens zusätzlich zwei Bonusgeschichten enthalten.
Dimitry Glukhovsky: Metro. Die Trilogie
Heyne, Vö. 11.11.2019
Hardcover, Pappband, 1.616 Seiten
35,00 €, als Ebook 24,99 €, erhältlich über Randomhouse
Homepage: https://www.randomhouse.de/Buch/Metro-Die-Trilogie/Dmitry-Glukhovsky/Heyne/e562344.rhd
https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Metro 2033 als Einzelband: https://www.randomhouse.de/Paperback/Metro-2033/Dmitry-Glukhovsky/Heyne/e281516.rhd
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