Die norwegischen Experimentalheroen haben wieder zugeschlagen

Ulver coverEin neues Ulver-Album ist die kalorienarme, aber umso spannendere Version eines Überraschungseis – Spiel, Spaß, Spannung, Soundsphären und viel, viel Staunen bringt jede neue Veröffentlichung mit sich. Mittlerweile stehen Ulver schon längst nicht mehr für den Black Metal der frühen Tage (auch wenn der unbenommen immer noch sehr toll ist), sondern für sphärische, experimentelle Soundlandschaften (Perdition City), Filmsoundtracks (Lyckantropen Themes) und sogar Messen (I.X – VI.X). Nichts ist unmöglich im Universum der Norweger, und das macht sie so einzigartig. Mit dem aktuellen Werk ATGCLVLSSCAP (und das sagen wir jetzt alle fünfmal hintereinander auf …) ist ihnen wieder ein Geniestreich gelungen – obwohl das Album kein in dem Sinn neues Material enthält, ist es brandneue Musik. Weiterlesen

Kentucky groovt in D-Moll

 

CoverAgonal aus Jackson/Kentucky wurde 2010 vom alleinigen Bandmitglied Jon Francis (Vocals, Guitars und Keyboards) gegründet. Seit der Gründung spielte man bereits vier Alben ein. Musikalisch bewegt sich Agonal im Fahrwasser von Dark the Suns und Swallow the Sun. Man merkt dem Album zu keiner Sekunde an, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt handelt, da alles recht flüssig aus den Boxen schallt. Die beiden von mir zitierten Bands sollen grob als Wegweiser dienen, um ein wenig auf die Musikrichtung von Agonal hinzuweisen. Das aktuelle Album hört auf den Namen Death Defeated und bietet bei knapp einer Stunde Spielzeit melodischen Death/Doom/Gothic Metal. Weiterlesen

Muss Metal immer laut sein?Phantasma

Eine neue Metaloper wurde von Charlotte Wessels (Delain), Georg Neuhauser (Serenity) und Oliver Philipps (EVERON) 2015 ins Leben gerufen. Das Projekt hat den wunderschönen Namen Phantasma, ihr Debütalbum hat das Trio The Deviant Hearts getauft. Ich habe mir die Scheibe mal zu Gemüte geführt, um zu schauen, ob das Album auch wunderschön klingt.
Fest steht zumindest: Die Texte der Songs sind sehr gut geschrieben, es wurde perfekt abgemischt. Die Kompositionen stehen von der Qualität her den anderen Kriterien in nichts nach. Also alles paletti, in den Laden rennen und CD kaufen?

Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber trotzdem gut

Dominanz ist einISP002-Dominanz-Noxious-digipak.indde Extreme Metal Band aus Norwegen mit Black-Metal-Einflüssen“, sagt die Band über sich selbst. Andernorts wird mir das Trio aus Bergen, bestehend aus Gitarrist Jørn Inge Tunsberg (Hades (Almighty)), Drummer Frode Gaustad (Ex-Thy Grief) und Roy Nordaas Mathisen (Bass und Keys), als Industrial Black Metal verkauft. Auch wenn mich beide Etiketten eigentlich eher abschrecken, bei diesen Namen wurde ich unweigerlich neugierig auf Dominanz‘ zweites Album Noxious, zumal sich darauf Beiträge von Gastmusikern wie Abbath, Lars Skulstad und Olav Iversen finden. Weiterlesen

Liebe, Tod und Teufel

Beyond the Black frontSongs of Love and Death ist das Debütalbum der deutschen Symphonic-Metal-Band Beyond the Black. Ende letzten Jahres hörte ich eins ihrer Lieder im Radio und war sofort begeistert: Die Mischung aus Kraft, Ruhe und musikalischer Eindringlichkeit haben mich sofort lauter drehen lassen. Ich möchte euch diese Herrschaften einfach nicht vorenthalten:

Eigenwillig mit einer Marschmelodie macht „In the Shadows“ den Anfang. Es ist ein Aufbruch, Weiterlesen

Portugal rockt!

 

Ravensire-CoverEpic / Power Metal und ich – das passt normalerweise nicht so wirklich gut zusammen. Ab und zu gibt es aber eine Band, die zu mir durchdringt und die mich tatsächlich begeistern kann – Grand Magus, Falconer, Doomsword, aber auch durchaus mal das eine oder andere Hammerfall-Lied. Ravensire aus Portugal würde ich jetzt nicht direkt mit den genannten Bands vergleichen, aber sie vereinen genügend Facetten auf sich, um neugierig werden zu lassen. Eine angenehm tiefe Stimme – check. Episches Woohoooo – check. Melodien, die ins Ohr gehen, rasante Gitarrenläufe – check. Wer also sind Ravensire, die mir bisher unbekannt waren? Seit 2011 ist die Truppe aktiv, hat 2013 das Debüt We will march veröffentlicht und lässt am 5.2.16 den Nachfolger The Cycle goes on auf die Hörer los. Lohnt sich die Scheibe? Lest selbst. Weiterlesen

Lieder vom Märchenonkel

Unheilig

Unheilig, die Band um den mysteriösen Sänger, genannt Der Graf, der mit schwarzem Nagellack und weißen Vampirkontaktlinsen begann, und der es geschafft hat, sein Privatleben zu hüten: Diese Band hat mehrmals schon einen Rücktritt angekündigt, ein letztes Album, ein allerletztes Konzert. Nun gaben sie ein Konzert in Hamburg, das unter dem Motto „MTV Unplugged“ aufgenommen wurde. Wer nun an einen Grafen auf einem Barhocker und drei ihn begleitende Klampfen denkt, der irrt. Es ist nämlich dennoch ein großes Orchester und großes Kino.

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Hochmelodische Ode an die Dunkelheit

 

frontDie aus Finnland stammende Dark/Doom Metal Formation Dark the Suns besteht bereits seit 2004 aus einer vierköpfigen Besetzung, wobei ein Mitglied weiblich ist und auf den Namen Eliisa Vainio hört. Das erste Lebenszeichen gab die Formation 2005 mit dem Demo „Sleeping Beauty“ von sich. Nach mittlerweile drei veröffentlichten Alben auf diversen Labels liegt mir hier eine Compilation zur Review vor, die ausgewählte Songs aus all ihren Alben enthält. Man bedenke, dass die oben erwähnte Dame den Part der Female Vocals übernimmt. So dürfte wohl klar sein, worum es hier musikalisch geht: Gothic/Doom Metal vom Feinsten!  Weiterlesen

Rasende Düsterkeit

Die vier Herren von Sekoria, Tobias Forneberg (Bass, Gesang), Felix Piroth (Gitarre, Gesang), Matze Markwart (Gitarre) und Mathias Tröster (Schlagzeug), fanden 2010 zusammen, um den Black Metal um eine epische Komponente zu erweitern. 2012 erschien das in Eigenregie produzierte Debüt Iter Stellarum, es folgten Gigs mit Kollegen wie Milking The Goatmachine oder Vyre und ein Besetzungswechsel, ehe im November 2015 Album Nummer zwei, Im Reich der Schatten, via Kernkraftritter Records erschien. Gut eine Stunde lang wird der geneigte Hörer mit abwechslungsreichem, symphonisch-epischem Black Metal beschallt, der es einerseits in sich hat, andererseits aber auch noch Raum für Verbesserungen lässt. Weiterlesen

Doom Metal von der grünen Insel

 

Mourning_Beloveth_Cover

Die irischen Doomster Mourning Beloveth gehören seit ihrer Gründung 1995 zu den führenden Bands ihrer Heimat. 1996 veröffentlichten sie ihr erstes Demo Burden, auf dem es musikalisch im Vergleich zu heute etwas Death Metal lastiger zur Sache ging. Es folgten Alben wie The Sullen Sulcus und A Disease for the Ages, auf denen sie ihren heutigen Sound perfektionierten. Nun liegt das neu erschienene Werk Rust & Bone zur Rezension vor, und ich sperre schon mal die Lauscher auf, was da denn kommen mag. Weiterlesen