Die gar nicht so stille Adventszeit

 

In wenigen Tagen ist Weihnachten, und wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, sollte das nun eigentlich die Zeit sein, in der man die Abende zu Hause im Kreise der Familie mit allerhand beschaulichen Aktivitäten verbringt. Gehört man zu der glücklichen Spezies „Homo metallicus“, hat man für zumindest einen vorweihnachtlichen Abend eine perfekte Ausrede, um der Gemütlichkeit oder dem Glühweinterror auf den üblichen Weihnachtsmärkten zu entgehen: Silver Dust, Rotting Christ und Moonspell geben sich im Backstage zu München die Ehre! Weiterlesen

Dankeschön bitteschön wunderschön!

Ein „Heavy Metal Wednesday“, und das Backstage Werk ist fast ausverkauft? Wie kommt das? Nun, wenn die finnischen Meister der todesmetallischen Melancholie Insomnium zum verträumten Haareschütteln bitten, dann hat man gefälligst zu erscheinen – selbst in diesen an Metal-Highlights wahrlich nicht armen Novemberwochen. Wer’s ein bisschen unmelodiös-brachialer mag, für den grunz-brüllen sich The Black Dahlia Murder heute durch den mittleren Bandslot, und Stam1na aus dem finnischen Thrash-Untergrund dürften die großen Unbekannten des Abends sein. Drei Bands, drei Stilrichtungen – das kann gutgehen, aber auch zu einem Wechselbad des Interesses werden im Publikum. Abwechslungsreich wird es jedenfalls sicher, und das schadet ja auch nichts. Weiterlesen

Die wilde Dreizehn

Unglaublich, wie die Zeit vergeht – schon zum dreizehnten Mal lädt MRW Concerts zum jährlichen Tanzt!-Festival. Fans von Mittelalter-Folk, Mittelalter-Rock und Anverwandtem bekommen hier einen Tag lang internationale und einheimische Genrevertreter vom Feinsten geboten, und die Stimmung auf der Bühne und im Publikum ist jedes Mal wirklich sensationell gut. Kein Wunder, waren in den letzten Jahren doch nationale Größen wie Schandmaul (Tanzt! 2018) oder Tanzwut (Tanzt! 2017), aber auch internationale Schmankerl wie Dalriada oder Nine Treasures vertreten. Diese Mischung ist den Veranstaltern auch dieses Jahr wieder gelungen, und man darf sich unter anderem auf eindringliche Momente mit Delva, Spaß mit Vogelfrey, wilde Piratenhatz mit den Schweden von Ye Banished Privateers oder den finalen Abriss von Folkstone aus Italien freuen. Weiterlesen

Und gleich ein weiterer Bericht von Gwen aus dem hohen Norden – diesmal aus Dänemark!

 

Von dänischen Harlekinen und deutschen Träumen

Was macht man als Exilösterreicherin am Nationalfeiertag? Genau: nach Odense auf Fyn fahren und als freiwillige Mitarbeiterin zu einem Synthkonzert gehen. Die ”Kulturmaschine” an der Farvergade 7 ist in wenigen Minuten vom Hauptbahnhof zu Fuß erreichbar und derzeit der einzige Club Dänemarks, in dem regelmäßig Synth-/EBM-Events stattfinden. An diesem Abend in Odense feiern wir das 13-jährige Jubiläum der Veranstaltungsreihe Klubb Golem. Dieses wurde sogar mit eigens gestalteten schwarz-weißen Flyern angekündigt, die aus einem mehrseitigen Cartoon mit Figuren aus der Goth-Szene bestehen – sehr schick! Entsprechend der Jahreszeit sind die Räumlichkeiten mit Skeletten, Kürbissen, aufgesprayten Spinnen und anderen Kuriositäten dekoriert. Auch die Gäste kommen teilweise verkleidet: als Katze, Skelett oder indischer Dompteur. Der Abend verspricht interessant zu werden! Weiterlesen

Schwarzes Bayern goes Skandinavien! Aufmerksame Leser*innen wissen ja von unserer Skandinavienaffinität (nicht zu vergessen die Berichte von unserer in Norwegen lebenden Korrespondentin ankalætha), und wir freuen uns sehr, Gwen als weitere Berichterstatterin aus dem hohen Norden – oder in Zukunft vielleicht auch aus Österreich – begrüßen zu dürfen. Välkommen!

4 x 4 = Synth!

Wenn Sebastian Hess und Henrik Wittgren eine Veranstaltung in Göteborg arrangieren, weiß man: Das wird ein Spaß. Sogar dann, wenn man als Freiwillige zum geordneten Ablauf des Festivals beiträgt. Gemeinsam mit einer lieben Freundin, Em, darf ich diesmal Merchandise verkaufen. Leider hat das auch zur Folge, dass man bei den Bandauftritten eher nur halb hinhören kann, weil man die meiste Zeit anderweitig beschäftigt ist. Für eine nicht ortsansässige Freiwillige beginnt der Arbeitsabend meistens mit Einchecken im Hotel oder Couchsurfen bei Freunden. Sebastian und Henrik sind so serviceorientiert, dass sie oft auch die Hotelbuchung organisieren bzw. allen Gästen ein Hotel in Veranstaltungsnähe zu vergünstigten Konditionen anbieten können. Diesmal wurde es das Hotel Flora, das mit der Straßenbahn vom Hauptbahnhof in wenigen Minuten erreichbar ist. Vom Grönsakstorget kommt man gemütlich zu Fuß zum Club. Weiterlesen

Im Rhythmusrausch

Nitzer Ebb treten wieder auf? Und es gibt sogar eine Tour? Da sind wir doch sofort dabei! Als die Ankündigung vor einem Jahr kam, waren nicht nur wir von Schwarzes Bayern euphorisch, ist es doch viele Jahre her, dass die Band uns hier in München beehrt hat. Auch sonst hat man sich sehr rar gemacht, und viele sind nach den EBM-Göttern ausgehungert. Doch die Ernüchterung folgte bei vielen Oldschool-Fans nach den Auftritten auf dem WGT und dem Amphi auf dem Fuß, denn die kalte, brutale EBM-Härte ist einem clubbigeren, technoideren und etwas leichter zugänglichen Sound gewichen. Skandal! Frevel! Daher gehen wir als Fans des schönen alten Testosteron-EBMs mit etwas gemischten Gefühlen in diesen Abend, wollen uns aber definitiv selbst von den „neuen“ Nitzer Ebb ein Bild machen. Dass Daniel Myer mit Liebknecht dabei ist, ist ein zusätzlicher Anreiz, denn mit einem Myer-Projekt kann man gar nichts falsch machen. Bleibt nur noch die Frage, wie viel Leute den Weg an einem Dienstag ins Backstage finden – beim Konzert 2010 war es überraschend leer … Weiterlesen

Moving bodies

Sechs Jahre Katzenclub – sechs Jahre vierteljährliche Partys mit liebevoll ausgewähltem Konzertprogramm, durchtanzten Nächten, spannenden musikalischen Neuentdeckungen auf dem kleinen Floor und oftmaligen Zeitreisen in die guten alten Tage des Pulverturms auf dem großen Floor. Kurz: Der Katzenclub ist aus dem schwarzen Kulturangebot Münchens nicht mehr wegzudenken. Letztes Jahr zum Fünfjährigen gab es die erste Ausgabe des eintägigen Festivals, die die Messlatte verdammt hoch gelegt und bei vielen Besuchern schon ein kleines WGT-Feeling hervorgezaubert hat. Das wollen die Veranstalter dieses Jahr natürlich gern wiederholen und haben uns wieder ein sehr feines Programm aus alten Katzenclub-Freunden (Dive, Invincible Spirit) und neuen Gästen (Geneviéve Pasquier, Thorofon, Qual, Geometric Vision, Tying Tiffany und Buzz Kull) zusammengestellt. Also, die Stiefel geschnürt und ab ins Feierwerk! Weiterlesen

Drowning in the pool

Die mittlerweile seit 39 Jahren bestehenden New Model Army haben kürzlich mit From here ihr 17. Album veröffentlicht. Ist es Zeit für den Kult, langsam müde zu werden? Natürlich nicht, denn From here ist die konsequente Fortsetzung des Weges, den die Band mit den letzen Alben Between dog and wolf (+ EP Between wine and blood) und Winter begonnen haben. Hiermit wird quasi eine Trilogie vollendet, und die will mit einer Tour ausführlich gefeiert werden. Für das Vorprogramm ist der Singer/Songwriter Zam Helga gebucht. Irgendwas klingelt da zwar, aber spontan ist er für uns leider ein Unbekannter. Weiterlesen

„Oooh oh oh oh oh oooh oh!“

P1200982Die Kanadier The Creepshow aus Montreal sind immer wieder gern gesehene Gäste in München und mit ihrer explosiven Mischung aus Psychobilly und Punkrock ein fester Garant für feine, energiegeladene und schweißtreibende Clubshows. Ihr letztjähriger Auftritt war grandios und ist noch immer in bester Erinnerung (Link zum Bericht), also auf ein Neues. Das Vorprogramm bestreiten die Österreicher Psycho Village, die schon 2017 auf der Tour mit dabei waren, wo ich allerdings leider verhindert war. Außerdem haben The Creepshow die befreundete Band The Anti-Queens aus Toronto als Support dabei, wobei Support hier doppelt zu verstehen ist. Zum einen als Support-Act, zum anderen als Unterstützung durch die Hauptband, um den Newcomern eine Bühne zu bieten und sie in Europa bekannter zu machen. Weiterlesen

666 m Kabel

Der heutige Konzertabend bedeutet gleich dreimal Neuland für mich, da ich mit allen drei Bands/Künstlern nicht vertraut bin. Rhys Fulber kenne ich jedoch als Soundtüftler von der EBM-Legende Front Line Assembly, die letztes Jahr eine beeindruckende Double-Headliner-Show zusammen mit Die Krupps absolviert haben (Link zum Bericht). Sein Dark-Techno-Solowerk ließ mich beim Reinhören überraschend aufhorchen, denn im Normalfall ergreife ich bei Techno die Flucht. Priest hingegen, die sich aus Ex-Mitgliedern von Ghost zusammensetzen, und bei denen im Vorfeld das Besetzungskarussel zugeschlagen hat, machen Synthie-Pop mit starken 80er-Jahre-Anleihen, und beim WGT hat es zeitlich leider nicht hingehauen. Craven, der den Abend eröffnet, ist mir zugegebenermaßen völlig unbekannt. Weiterlesen