Pure Black Metal Gewalt!

imagesNorwegen! Das war der erste Gedanke, der mir kam als ich die neue Scheibe Fórn der aus Deutschland (Bonn) stammenden Band Fyrnask einlegte. Das Ein-Mann-Projekt (ein Schelm, wer jetzt an Burzum denkt) bestehend aus Fyrnd, der im Alleingang alle Instrumente eingespielt hat, existiert bereits sein 2008 und hat bisher zwei wunderbare Alben veröffentlicht. Das neue Album Fórn erscheint nun über Ván Records, die meiner Meinung nach Garant für atmosphärischen Black Metal sind. Eins noch vorweg, das Album macht richtig Lust auf mehr.

Die Prozession (so möchte ich das mal beschreiben) beginnt mit einem transzendentalen Stück, das wohl als Intro gilt. „Forbaenir“ ist wie eine Wand, ich habe selten vorher etwas Atmosphärischeres und leicht ins Funeral Doomige gehende gehört. „Draugr“ beginnt rituell, nur um den Hörer kurz darauf mit Darkthroneschen Black Metal zu überrollen. Rasender mit soundtrackartigen kurzen Einschüben versehen, wird dem Oldschool Black Metal gehuldigt. „Niórdrättr“ ist ein Mix aus allem, was der Metal und der nicht Metal so zu bieten hat, Depressiver Black Metal gemischt mit vulkanartiger Wut. „Vi er dømt“ ist ein kurzes Intermezzo, Dark Ambient ala Cold Meat Industry. „Agnis Offer“ reiht sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein und macht es sogar noch atmosphärischer. Das kurze Stück „Urdmadr“ leitet zu einem der für mich besten Stücke des Albums über: „Blötan“ ist durch und durch böse. Hier wird geholzt, dass die Termiten freiwillig das Holz verlassen. „Fornsongvar“ ist ein weiteres athmosphärisches Zwischenstück, das dunkelste Stück des Albums. „Kenoma“ klingt maschinell kalt und ein wenig steril, Funeral Doom Metal der schwärzesten Sorte. Den Höhepunkt des Albums markiert jedoch das kurze, in das abschließende Stück übergehende „Havets Kjele“ und der darauffolgende Titel „Vitran“, sozusagen der Bonustrack. Ich fühlte mich beim Hören von „Vitran“ ein wenig an Bands wie Pantheist, Woods of Ypres und Woods of Desolation erinnert. Eine (un)göttliche Mischung!

Fazit: Für mich das Album 2016! Hier entsteht eine einzigartige Atmosphäre, die sich durch die Gesamtspielzeit von knapp 55 Minuten zieht. Ein musikalisch so zusammenhängendes Album habe ich selten gehört. Ein perfekter Sound für Freunde der oben genannten Bands. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Kann man Black Metal besser spielen? Unbedingte Kaufempfehlung!

Fyrnask – Fórn
Van Records, Vö.: 16.05.2016
Für 7 € zu beziehen im Bandcamp der Band

Tracklist
1. Forbænir
2. Draugr
3. Niðrdráttr
4. Vi er dømt
5. Agnis Offer
6. Urðmaðr
7. Blótan
8. Fornsǫngvar
9. Kenoma
10. Havets Kjele

Facebook: https://www.facebook.com/pages/Fyrnask/114847128596890

(2693)