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Im perfekten Zusammenspiel vereint das Trio Speck den repetitiven, treibenden Charakter des Krautrock und des psychedelischen Soundspektakels des Space Rock und setzt noch eins drauf: mit viel Energie, Dynamik und unerwarteten Wendungen. Aufgenommen wurde die LP Eine gute Reise bewusst in absoluter Heimregie. Weiterlesen

Melancholie deluxe

cover-AVATARIUM-Death-Where-Is-Your-StingSchon ein paar Monate hat Death, where is your sting – ein Zitat aus dem ersten Korintherbrief der Bibel – auf dem Buckel, das aktuelle Album unserer Lieblings-Doom-Rock-Band aus Schweden. Im Oktober 2022 ist der fünfte Langspieler der Truppe um Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell erschienen, drei Jahre nach The fire I long for und zwei Jahre nach dem Live-Album An evening with Avatarium. Entstanden ist es während der Corona-Jahre mit all ihren Herausforderungen und oft lebensverändernden Ereignissen, erstmals ist Jennie-Ann für alle Texte verantwortlich, Bandgründer Leif Edling hat sich endgültig aus dem Schaffensprozess zurückgezogen. Nachdem sich Avatarium auf den letzten Alben stetig weiterentwickelt und ihre ganz eigene Mischung aus Psychedelic, Heavy Rock, Doom und Americana perfektioniert haben, sind wir gespannt, wohin die musikalische Reise mit diesem Album führt. Weiterlesen

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cover-The-Damned-DARKADELICNach dem großartigen Live-Album Night of a thousand vampires (Link zur Review) haben The Damned die Pandemie-Zeit genutzt und an neuen Songs gearbeitet. Drummer Pinch hat die Band verlassen, für ihn ist Will Taylor neu eingestiegen. Weiter dabei sind Bassist Paul Gray, Keyboarder Monty Oxymoron und natürlich die Gründungsmitglieder von 1976 Gitarrist Captain Sensible sowie Sänger David Vanian. Nun wird das zwölfte und neue Werk Darkadelic der Welt präsentiert, das bei earMusic erschienen ist. Weiterlesen

Ground control to Milan Tom

Das bereits 1980 gegründete Künstlerkollektiv Laibach muss ich wohl nicht wirklich vorstellen, daher nur kurz: Sie sind ein Teil der Bewegung Neue Slowenische Kunst (NSK), die 1984 ins Leben gerufen worden ist. Ein immer wiederkehrendes Motiv in ihrem langen Schaffen ist die Ästhetik und Symbolik, Sprachgebrauch und die Musik totalitärer Systeme. Laibach sind ein ewiges Mahnmal daran, dass faschistische Elemente noch immer in der Gesellschaft vorhanden sind und leider wieder überall auf der Welt aufleben.
2019 haben sie die Musik für die finnische Nazi-Persiflage Iron Sky: The coming race beigesteuert. Das Stück „Love is Still Alive“ haben sie auf einer EP gleich achtmal bearbeitet, die nun live präsentiert wird. Weiterlesen

Zwischen Dissonanz und hyperaktiven Duracell-Häschen

A_Place_to_Bury_Strangers_See_Through_YouDie „lauteste Band New Yorks“ hatte ich euch schon letztes Jahr mit der EP Hologram vorgestellt (Link), nun hat A Place To Bury Strangers, die Band um Gründer, Sänger und Gitarrist Oliver Ackermann, ihr sechstes Album See through you auf dem eigenen Label Dedstrange herausgebracht. Die weiteren Mitstreiter sind Drummerin Sandra Fedowitz und Bassist John Fedowitz von der Band Ceremony East Coast, der auch schon mit Ackermann zusammen bei Skywave gespielt hat. Das Probehören muss aus technischen Gründen leider ohne Röntgenbrille erfolgen. Weiterlesen

Wundertüte

cover-TEKE-TEKE-ShirushiTEKE::TEKE, bitte, was? Aber von Beginn an: TEKE::TEKE wurde im kanadischen Montreal vom Gitarristen Serge Nakauchi-Pelletier, Drummer Ian Lettre und Posaune-Spieler Etienne Lebel gegründet. Rhythmus-Gitarrist Hidetaka Yoneyama, Bassist Mishka Stein, die Multi-Instrumentalistin Yuki Isami und Sängerin Maya Kuroki vervollständigen die Band. Als solche haben sie mit Coverversionen im Surf-Stil der in der westlichen Welt sträflich unbekannten japanischen Legende an der Gitarre, Takeshi Terauchi, begonnen. Doch dieses Konzept wurde schnell zu eng, sodass sie ihren Sound in der Breite weiterentwickelten, was schließlich in das Debütalbum Shirushi gemündet ist.
Zugegeben, ich habe von Surf Rock keine Ahnung und von japanischem Folk noch weniger. Aber ich finde den Sound von TEKE::TEKE so abgefahren, dass ich mich dennoch an eine Rezension wagen muss. Weiterlesen

Wie im Nebel

a2389555485_10Aus Oslo in Norwegen stammt die Formation Mayflower Madame, die 2016 ihr Debüt Observed in a dream veröffentlichten. Das Trio besteht aus Sänger Trond Fagernes, der darüber hinaus auch Gitarre und Bass spielt, Gitarrist Håvard Haga und Drummer Ola J. Kyrkjeeide. Bereits letzen Sommer ist das mittlerweile dritte Album Prepared for a nightmare bei Icy Cold Records erschienen. Ich weiß nicht, ob es irgendeinen Bezug gibt, aber Mayflower war übrigens der Name des Schiffes, mit dem die ersten Siedler nach Amerika kamen. Folgen wir also der Dame ins Ungewisse. Weiterlesen

Eine längst fällige Hommage

coverPaul Roland hat vor ein paar Jahren auf dem Wave-Gotik-Treffen, von den meisten Besuchern unbeachtet, in der hinteren kleinen Agra-Halle eines der besten Konzerte meiner bisherigen WGT-Laufbahn gespielt. Und diese Laufbahn jährte sich erst kürzlich zum immerhin zwanzigsten Mal.
Nun mag sich der eine oder die andere wahrscheinlich fragen, wer überhaupt Paul Roland ist, daher folgt an dieser Stelle ein kurzes Porträt. Weiterlesen

Doomed, psychedelic and stoned

These Hands Conspire sind eine 2013 in Berlin gegründete Band, von der nach nur zwei Demo-Songs mit THC-Photo[1]Sword of Korhan nun das Debütalbum vorliegt.
Um einen eigenen Stil zu kreieren, unterwerfen sie sich keinerlei Beschränkungen und bedienen sich musikalisch schamlos gleich bei mehreren Genres. Klassischer Heavy Metal der 80er Jahre wird zusammen mit psychedelischen Elementen der 70er geköchelt, und abgeschmeckt wird das Süppchen mit ein wenig Stoner Rock und einer ordentlichen Portion Doom. In dieser Fusionsküche offenbaren sich neue Möglichkeiten, und diese kann man sich in der Tat auf den Ohren zergehen lassen.
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You gotta hang on to the trip you’re on …

 

 

motorpsycho-1Das Backstage Werk füllt sich anfangs nur langsam, auch wenn die Seitenränge abgehängt sind. Man kann sich bequem ganz vorne an die Absperrung stellen, ohne dass einem der Platz streitig gemacht wird. Um kurz nach acht, der Saal ist inzwischen relativ gut gefüllt, läuft der Roadie zum letzten Mal über die Bühne und positioniert die letzte Gitarre, die Spannung im Publikum steigt, Motorpsycho betritt die Bühne.

Nach einem knappen „Guten Abend“ legen die Norweger mit „Year Zero“ los. Der Song beginnt ruhig, die Bühne ist in blaues Licht getaucht. Man hat Zeit, erst einmal die Bandmitglieder zu studieren. Mir als Motorpsycho-Neuling fällt erst einmal auf, dass der Bassist Bent Sæther (übrigens ein Linkshänder) in der Mitte der Bühne steht – das wundert mich allerdings nicht lange: Bent ist nicht nur Bassist, sondern auch Leadsänger von Motorpsycho. Weiterlesen