Kunst-Barrikade gegen Müll

  

Der Gärtnerplatz ist schon seit etlichen Jahren ein richtiger Hotspot, was das Feiern in München anbelangt. Erst recht jetzt zu Corona-Zeiten, wo man sich noch nicht in größeren Gruppen innen treffen darf, wo man außen auch sicherer ist. In den schön bepflanzten, hübsch angelegten Blumenrabatten vor dem Staatstheater am Gärtnerplatz wird abends getrunken, gepicknickt, gelärmt – und Müll hinterlassen. Nicht nur Anwohner fühlen sich gestört, auch das Gärtnerplatztheater findet es nicht so lustig, auf ihren Stufen vor dem Eingang regelmäßig Unrat vorzufinden. Es hatte eine Idee. Für die Dauer der Sommerferien war ein Bauzaun geplant, der die Feierbiester abhalten sollte, der das Theaterportal vor Vandalismus schützen sollte. Da aber eine Absperrung arg abweisend wirkt, hat sich das Gärtnerplatztheater etwas einfallen lassen: Es ließ die 65 Quadratmeter große Fläche zur Open-Air-Galerie umgestalten. Weiterlesen

Von John, Paul, George und Ringo

Abbey Road Cover

Vor 54 Jahren war München im Ausnahmezustand. Nein, kein Attentat und auch nichts Politisches. Die Zeitschrift „Bravo“ brachte die Beatles zu einer sogenannten Blitztournee in den Circus Krone Bau in die Landeshauptstadt, und die Fans waren unbändigbar, die Infrastruktur an ihrer Grenze und die Ordnungskräfte am Rande der Verzweiflung. Dieser legendäre Konzerttag, der 24. Juni 1966, wird im ersten Teil der Ausstellung dokumentiert. Herbert Hauke, Gründer des Rockmuseums München, hat eine faszinierende Retrospektive erstellt mit historischen Fotos, Dokumenten und Zeitzeugeninterviews. Weiterlesen

Deutschlands größte Freiluftgalerie

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Dass es in München mehr gibt als BMW, FC Bayern und Oktoberfest, das weiß ja jeder. Aber hättet ihr gewusst, dass sich Deutschlands größte Streetart-Freiluftgalerie tatsächlich in München befindet? Für die Interessierten ist das aber nicht sehr verwunderlich, da der Ursprung der deutschen Streetart-Geschichte in München liegt. Mit unscheinbaren Jungs in den 80er Jahren begann alles. Heute sind es große Namen in der Szene, Loomit, WON ABC und Co. Weiterlesen

Werke von Street-Art-Aktivisten im Original in München: Banksy, Blu, Escif, Liqen, Mark Jenkins u.a!

Wieder einmal hat ein Ladenlokal mitten in der Münchner Innenstadt aufgegeben. Man kann sich nicht einmal mehr daran erinnern, was es dort zu kaufen gab. Ein Gutes haben diese maroden, leergeräumten Räume: Man kann sie temporär für etwas anderes nutzen. Für Temporary Art in diesem Fall. Weiterlesen

Da schaust!

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Die Fotosammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst über 17 Millionen Bilder. Daraus hat man sich für 270 Bilder entschieden, wobei die in München entstandenen Fotos im Mittelpunkt der Ausstellung München. Schau her! stehen. Sie ist in sechs Bereiche gegliedert. Weiterlesen

The Return of the Resi

Was macht ein Theater, das bis auf weiteres nicht so spielen darf, wie es das eigentlich tun möchte? Welche Möglichkeit gibt es, dem Publikum doch irgendwie ein bisschen Kunst, Nähe und Live-Erlebnis zu bieten, abseits von virtuellen Lösungen?
Das Residenztheater bietet nun an zwei Juni-Wochenenden (6./7./13./14.6.) als kreativen Ausweg den Weg tief ins Innere seiner Räumlichkeiten am Max-Joseph-Platz. Unter dem Namen „Theaterparcours“ wird man in diversen, im Zehnminutenabstand startenden Vierergruppen innerhalb rund einer Stunde kreuz und quer durchs Resi-Gebäude geführt, selbstverständlich unter Einhaltung von Maskenpflicht und Abstandsregeln; an sechs ausgewählten Orten, darunter einige, die dem Zuschauer normalerweise nicht zugänglich sind, geben Schauspieler*innen des Ensembles kleine szenische Darbietungen, größtenteils aus dem aktuellen Resi-Repertoire.

Copyright: Residenztheater München

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Von Diven, Göttinnen, galaktischen Kreaturen und Kriegerinnen

Thierry Mugler, das war für mich bislang hauptsächlich der Schöpfer dieses köstlichen Parfüms namens „Angel“, dem ich seit Anfang der 90er Jahre verfallen bin. Die Ausstellung in der Kunsthalle München belehrte mich eines Besseren und überraschte mich überaus positiv. Weiterlesen

Black lives matter!

Banksy ist der bekannteste Unbekannte in der Street Art Szene. Aber worauf man sich immer verlassen kann: Seine Graffitis erscheinen überraschend, und sie haben aktuelle Hintergründe. Mit seinem neuen Werk hat er sich dem Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt angeschlossen. Auf seinem Instagram Account veröffentlichte Banksy ein neues Kunstwerk. Es zeigt wohl einen Gedenkort: Neben dem Bild eines Schwarzen sieht man abgelegte Blumen und Trauerkerzen. Weiterlesen

Der Zeitreisetunnel

Gilching hat eine neue Westumgehung. Schon bei den Untersuchungen des Erdreichs vor dem Bau der Umfahrung kamen, vor allem im Bereich Römerstraße, Gräber, Knochenfunde, und Grabbeigaben zu Tage, die Einblicke über die Vergangenheit vor Ort gaben. Es gab Hinweise auf römische Siedler vor rund 2000 Jahren. Der Verein Zeitreise hat ein eigenes Museum hierzu in Gilching bekommen. Nun hat man an den Wänden des fertiggestellten Fußgänger- und Radfahrertunnels auch noch bildlich historische Szenen anbringen lassen. Projektleiter war der Gilchinger Streetart-Künstler Melander „Lando“ Holzapfel. Unser Münchner Graffiti-Meister Loomit hat die Gestaltung der Geschichte übernommen. Er hat sich hierbei genau an die historischen Vorbilder gehalten, unterstützt vom Archäologen Hans-Peter Volpert, sodass die ausgewählten Szenen geschichtlich Hand und Fuß haben.

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Kunst in den Zeiten des Coronavirus

Geht es euch wie mir? Seid ihr auch total ausgehungert auf alles, was sich außerhalb eurer eigenen vier Wände abspielt? Endlich mal was anderes außer Serien schauen und essen? Ab 11. Mai öffneten sukzessive die Museen, ich wollte es unbedingt bald ausprobieren, wie so ein Besuch in den Zeiten des Coronavirus wohl sein würde. Miss Übervorsichtig – also ich – hat sich also online ein Zeitfenster gebucht und ist an einem Freitagmittag zum Haus der Kunst gefahren. Mitgebrachte Taschen wurden entweder in von dort gestellte Plastiktaschen gepackt oder sollten in Schließfächern deponiert werden. Fotos machen? Ja, ohne Blitz. Also, los ging die Tour, mit einer bereits vorab in der U-Bahn angewärmten Mund-Nasen-Maske. Schön wenig Leute waren dort (schön für uns, schlecht für das Museum), entspannt konnte man herumschlendern, Fotos machen, vor Exponaten verweilen. Das Aufsichtspersonal war entspannt und hat sich gefreut, wenn man gegrüßt hat zum Anfang und beim Abschied. Und was war dazwischen? Weiterlesen