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Goth Pop for sad bastards

Vision-VideoVision Video ist eine amerikanische Band aus Athens, Georgia, und besteht aus Sänger und Gitarrist Dusty Gannon, Emily Fredlock am Keyboard, Bassist Dan Geller und Jadon Fusco, Drums. Nach mehreren digitalen Singles haben sie nun mit Inked in red ihr Debütalbum über Icy Cold Records veröffentlicht. Im kürzlich erschienenen Band-der-Woche-Interview (Link) hat Dusty die Musik selbst als „Goth Pop for sad bastards“ bezeichnet. Ja, da fühle ich mich doch durchaus irgendwie angesprochen. Grund genug für mich also, dem näher auf den Grund zu gehen. Weiterlesen

In diesem Album kann man sich verlieren

Afraid-to-leaveBleib Modern sind alte Bekannte im Webzine, hatte ich doch schon das Vorgängeralbum Antagonism von 2017 näher vorgestellt (Link zur Review). Auch live haben sie mich in der Vergangenheit schon mehrmals begeistert. Mehr als drei Jahre hat es nun gedauert, aber es liegt eine Pandemie dazwischen, und die Standorte München-Berlin der fünfköpfigen Band um Gründer Philipp Läufer machen die Zusammenarbeit auch nicht unbedingt einfacher. Um so mehr freue ich auf das neue Album Afraid to leave, das bei Icy Cold Records erschienen ist. Weiterlesen

Statement aus Frösön

PND-Cursed_Press_Frontcover_webDie von Venom und Disclose beeinflussten Schweden 偏執症者 (Paranoid) aus Frösön haben mit ihrem neuesten Werk Cursed ein Statement gesetzt, das den aktuellen Zustand der Band präsentiert. Damit dieser möglichst roh und unverfälscht bleibt, haben sich 偏執症者 (Paranoid) entschieden, Cursed zunächst nur digital zu veröffentlichen, um die Zahl der beteiligten Personen so gering wie möglich zu halten. Das Bandgefüge ist stabil und besteht aus Sänger und Gitarrist Henrik Låsgård, mit Bassist und zweiter Stimme Joakim Staaf-Sylsjö und Emil Bergslid am Schlagzeug. Sie haben sich laut Presse-Text neuen Einflüssen geöffnet wie traditionellem schwedischen Folk, mit dem ich mich leider gar nicht auskenne, verflucht. Weiterlesen

A cure in these pandemic times

NoTustInDawn_DeathRays_CoverDas Duo No Trust In Dawn hat sich 2016 zusammengefunden. Soykut Gür übernimmt dabei den musikalischen Part, während Rio Black, der auch noch mit Atomic Neon aktiv ist, der Band seine Stimme verleiht. Das Debütalbum As we fall ist ein Jahr später erschienen, und nun ist über Alice in… der Nachfolger Lost and apart erschienen. Mir ist das Duo bislang unbekannt, doch die Vergleiche zu The Cure, New Order und Depeche Mode, die in der Vergangenheit gezogen worden sind, haben mich neugierig gemacht. Dem Bandnamen zum Trotz höre ich das Album tatsächlich in der Morgendämmerung. Weiterlesen

Love them, love them to the end!

Über 30 Jahre gibt es Deine Lakaien, bestehend aus dem klassisch ausgebildeten Instrumentalisten und Komponisten Ernst Horn und dem ausdrucksstarken Sänger Alexander Veljanov. Sie sind aus der internationalen Electronic-Avantgarde- und Dark-Wave-Szene nicht mehr wegzudenken. Jeder hat für sich noch eigene Projekte, aber immer wieder finden sie die Zeit für ihre Hauptaufgabe, und diese ist uns mit ihrer gemeinsamen Musik zu erfreuen. Sechs Jahre nach ihrem letzten Studioalbum und zwei Jahre nach umfangreichen Werkschauen zum 30. Bandjubiläum wagen sie etwas ganz Neues. 

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Goth ’s not dead

A-Haunted-Place-Promo-Cover-ArtNeues von Pete Burns, dem englischen Kopf hinter Kill Shelter (Link zum Interview), der mich schon mit seinem letzten Album Damage begeisterte (Link zur Review). Dort war „In decay ft. Antipole and Delphine Coma“ mein Favorit, insofern bin ich entsprechend voller Vorfreude über die Zusammenarbeit mit Antipole, hinter dem sich der Norweger Karl Mortem Dahl verbirgt. Die Grundidee wurde 2019 auf dem Cold Transmission Festival in Köln geboren. Karl steuert sein Gitarrenspiel bei, und Allrounder Pete übernimmt Gesang und Texte sowie Bass, Gitarre, Synthesizer und das Programming auf A haunted place. Das Album wird u.a. mit „euphorischer Melancholie“ beworben und passt somit perfekt ins Programm von Manic Depression Records. Kann da noch etwas schiefgehen? Weiterlesen

Der Teufel, der mich rief

Urfaust_TeufelsgeistURFAUST wurde 2003 von dem Niederländer IX, gegründet, der neben dem Gesang auch Bass und Gitarre einspielt, und war anfangs stark von Black Metal beeinflusst. Zweites Bandmitglied ist Schlagzeuger VRDRBR. Der experimentelle Sound entwickelt sich im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung Anbient. Vor einigen Jahren haben sie mich mit ihrer Show auf dem Dark Easter Metal Meeting völlig geflasht, die im Wesentlichen aus Nebel, Weihrauch und Dunkelheit bestand, und die mich in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt hatte. Natürlich hatte ich im Anschluss auch deren Alben gehört, doch die Intensität des Live-Erlebnisses konnten diese bei mir leider nicht wecken. Mit dem nun bei Ván Records erschienenen neuen Album Teufelsgeist möchte ich einen neuen Anlauf wagen. Die limitierte Box, der ein eigens gebrannter Gin beilag, ist natürlich längst vergriffen, so dass ich Euch nichts darüber berichten kann, ob er lecker ist. Aber die Musik bleibt. Weiterlesen

Wie heißer Sommerasphalt

CD-ClosedMouth-ConversationPieceClosed Mouth wurde 2019 von dem Musiker Yannick Rault ins Leben gerufen, nachdem er zuvor mit verschiedenen Bands wie Triple Sun, Bluebeard’s Castle, So What ?, Sander & Melody und Twenty Years aktiv gewesen war. Mit Conservation piece veröffentlicht er bereits sein drittes Album, das über Icy Cold Records erschienen ist. Dennoch sind über Rault als Person kaum Informationen im Netz zu finden, also spare ich mir weitere einleitende Worte und lasse einfach die Musik auf mich wirken. Weiterlesen

Kein billiges Sonderangebot

Hate-for-slae-PretendersThe Pretenders um Gitarristin und Sängerin Chrissie Hynde sind mit 1978 als Gründungsjahr eine der dienstältesten Überlebenden der britischen Punk-Invasion, auch wenn Chrissie aus Ohio stammt. Das strenge Punk-Korsett wurde schnell gesprengt, seitdem kultivieren sie ihren ureigenen alternativen Rock-Sound. Titel wie „Don’t get me wrong“ und „Back on the chain gang“ sollten allen ein Begriff sein, und auch wenn der große Durchbruch nie gelungen ist, besitzen sie im Kreise der Eingeweihten Kultstatus. Schlagzeuger Martin Chambers ist das einzige weitere verbliebene Gründungsmitglied, Girarrist James Walbourne, Bassist Nick Wilkinson und Keyboarder Carwyn Ellis vervollständigen das aktuelle Line-Up. Vor dem Vorgängeralbum Alone von 2016 hatten sich The Pretenders acht Jahre Zeit gelassen, dieses Mal mußten die Fans zum Glück nicht so lange warten, trotz der letztjährigen UK-Tour im Vorprogramm von Fleetwood Mac, die unter anderem auch ins legendäre Wembley-Stadion führte. Allerdings musste die Veröffentlichung vom elften offiziellen Studioalbum Hate for sale coronabedingt verschoben werden. Doch nun ist es endlich soweit. Weiterlesen

Die Leiden des jungen Wimmer

Stefan-WimmerEs ist der heiße Sommer von 1985 im Münchener Vorort Pasing. Der fünzehnjährige Stefan ist leidenschaftlicher New-Wave-Anhänger und Mitglied der Kajal-Clique. Der Name ist Programm, und zur Schminke gesellen sich Schmuck und schwarze Klamotten. Der Kopf der Gruppe ist der ein Jahr ältere Roderick, und neben Meindorff ist auch noch Deibel dabei, der aber von den anderen immer wieder einmal verspottet wird. Sie hören Bands wie The Cure und Human League, Propaganda, Heaven 17 und Siouxsie and the Banshees. Weiterlesen