Metro 2035 (Band 3)

Metro-cover.do_Wir schreiben das Jahr 2035. Ein Atomkrieg hat die Erde zerstört. Die letzten Überlebenden der Menschheit haben sich in den Untergrund der Moskauer Metro gerettet.
Im letzten Band der Metro-Trilogie laufen die Handlungsstränge aus Metro 2033 und Metro 2034 erwartungsgemäß zusammen. Artjom, der Protagonist aus Metro 2033, lebt inzwischen wieder in seiner alten Station WDNCh und ist mit Anja verheiratet, der Tochter von Melnik, dem Befehlshaber des Ordens der Stalker. Als er die Schwarzen von der Oberfläche vernichtet hatte, hatte er dabei auch überraschende Funksignale empfangen.

Von Reue getrieben steigt er nun täglich an die Oberfläche, um den Kontakt zu suchen. Die Bewohner seiner Station fürchten jedoch die Radioaktivität, die er von oben einschleppen könnte. Bei einem Ausflug trifft er auf Homer, den Chronisten aus Metro 2034, der nun seine Geschichte festhalten will. Weil Homer einen Funker kennt, der angeblich Kontakt zur Außenwelt gehabt hat, machen sie sich auf die gefahrvolle Reise zu jenem Mann. Die Hanse, die ohnehin schwer bewacht ist, hat wegen einer Pilzinfektion eine strenge Quarantäne verhängt. Ein Mann namens Ljocha soll sie hineinbringen, doch sie werden natürlich festgenommen. Letztendlich können sie die Hanse nur passieren, indem Artjom sich als Mitglied des Ordens zu erkennen gibt. Bei der Weiterreise hat Artjom einen gehörigen Absturz und endet in den Armen einer Prostituierten, Sasha aus Metro 2034, wie sich herausstellt.
Sie gelangen schließlich ins Vierte Reich, wo die Faschisten die Reinheit der menschlichen Rasse propagieren und durch Strahlenschäden Behinderte und Kranke eliminieren. Artjom wird gezwungen, einen Terrorakt an einer Roten Station durchzuführen. Dort findet er auch den Funker, doch bevor er mit ihm reden kann, wird dieser getötet. Artjom kann zwar fliehen, wird jedoch radioaktiv verstrahlt. Ljocha kann ihn zu einer Station bringen, wo er medizinisch versorgt wird und Sasha wiedertrifft. Diese stellt ihm einen weiteren Stalker vor, mit dessen Hilfe er die Funkmasten an der Oberfläche finden will. Nach und nach entdeckt er das ganze dunkle Geheimnis, das über der Metro liegt. Artjom muss sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will. Wie wird das Buch von Homer enden, und werden die Menschen in der Metro am Ende die Wahrheit erfahren? Ist ein Leben an der Oberfläche vielleicht doch möglich?

Fazit: Zu Beginn ist Metro als eine erschreckend realistische Erzählung einer möglichen düsteren Zukunft gestartet, einer Dystopie, die wenig überlebenswert erscheint. In Metro 2035 entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden politischen Thriller mit überraschenden Wendungen, Intrigen und Verschwörungen, von denen die ahnungslose Bevölkerung natürlich nichts mitbekommt oder mitbekommen will. Da lassen sich durchaus Parallelen zur heutigen Zeit finden, wenn man will, und vielleicht übt Glukhovsky hier Kritik an der Obrigkeitshörigkeit der Bevölkerung, was man aber nicht auf Russland beschränken sollte. Es ist immer gut, Dinge zu hinterfragen. Wie würde man sich letzten Endes selbst verhalten?

 

Buch: Dimitry Glukhovsky – Metro. Die Trilogie
Heyne, Vö. 11.11.2019
Hardcover, Pappband, 1.616 Seiten
35,00 €, als Ebook 24,99 €, erhältlich über Randomhouse
Metro 2035 als Einzelband: https://www.randomhouse.de/Paperback/Metro-2035/Dmitry-Glukhovsky/Heyne/e445402.rhd
Homepage: https://www.randomhouse.de/Buch/Metro-Die-Trilogie/Dmitry-Glukhovsky/Heyne/e562344.rhd
https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd

Rezension zu Metro 2033 (Band 1)
Rezension zu Metro 2034 (Band 2)

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