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Audienz der Titanen

Opeth - Garden Of The Titans (Opeth Live at Red Rocks Amphitheatre) - ArtworkZu Opeth muss man nicht mehr viel sagen: Als innovative Death-Metal-Band gestartet, haben sich die Schweden um Frontcharismatiker Mikael Åkerfeldt kontinuierlich zu einer der einflussreichsten und perfektesten Prog-Metal-Bands der heutigen Zeit entwickelt – nicht zur Freude eines jeden Fans. Viele bedauern den Härteverlust, rümpfen die Nase über die Ausflüge in Siebzigerjahre-Sphären und vermissen den Druck der früheren Jahre. Auch wenn Opeth ja schon früh angefangen haben, Klargesang und akustische Elemente in ihren Sound mitaufzunehmen (oder mit Damnation gleich ein ganzes quasi akustisches Album aufnahmen), sehen viele die Band immer noch als abtrünnige Death Metaller. Was sehr schade ist, denn damit entgeht vielen die große Kunst dieser Formation, hochkomplexe Musik auf Grundlage vielfältigster Einflüsse zu erschaffen, die einen trotzdem ab dem ersten Ton mitreißt. Neben den hervorragenden Tonträgern seien hier vor allem die Live-Shows von Opeth empfohlen – was die Band auch weiß und uns mit Garden of the Titans ein weiteres Live-Album kredenzt. Doch braucht man das? Weiterlesen

Feuer, Nebel und Schnee

 

München, Freitagabend, 50 Zentimeter Schnee. Den Witterungsbedingungen zum Trotz machen sich etliche Schwarzgekleidete auf in die Tonhalle, der ehemaligen Pfanni-Kartoffellagerhalle, die seit 2003 als Konzerthalle dient (erst unter dem Namen Colosseum, dann schließlich als Tonhalle). Die Schlange am Einlass um halb sieben ist jedoch nicht so lang, wie gedacht; etliche werden sich den Weg in die Stadt bei den Wetterverhältnissen, die den Zug- und S-Bahn-Verkehr streckenweise zum Erliegen gebracht haben, gespart haben, Ticketpreis (42 Euro im Vorverkauf ist ziemlich happig) hin oder her. Diejenigen, die doch gekommen sind, erwartet ein Black- und Death-Metal-Abend der Extraklasse, denn Polens zugkräftigster Schwarzmetall-Export Behemoth legt auf der Ecclesia-Diabolica-Evropa-Tour in München einen Zwischenstopp ein. Tatkräftige Unterstützung gibt es von At the Gates und Wolves in the Throne Room – dafür nimmt man das Schneechaos doch gerne in Kauf!

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Experimentell und bewusstseinserweiternd

a3673207349_10Im extremeren Metal-Bereich bin ich ja im Regelfall wirklich nicht Zuhause. Es gibt aber wie immer Ausnahmen, bei denen etwas Besonderes passiert, das die Band aus der Masse heraushebt und für mich interessant macht. Die vorab veröffentlichte Instinct-EP der Kölner Band Ayahuasca ist so ein Fall, ich bin gespannt, ob das Debütalbum Beneath the mind meine geweckten Erwartungen erfüllt. Kurz zusammengefasst: Ayahuasca ist ein halluzinogen wirkender Tee, der aus einer Lianenpflanze und einem DMT-haltigen Kaffestrauch gebraut wird und seinen Ursprung bei Schamanen und Naturvölkern ganz Südamerikas hat. Den Namen nach haben einige Mitglieder der neunköpfigen Band südamerikanische Wurzeln, woher sich die Verbindung erklärt. Weiterlesen

Māori Metal!

Ganz kurzentschlossen bin ich zu diesem Konzertabend gegangen, denn Alien Weaponry entdeckte ich erst kurz vor meinem Urlaub. Gerade erst wieder zuhause habe ich zufällig am Konzerttag die nächsten Termine im Backstage ausgecheckt. Insofern habe ich auch keine Aufzeichnungen, auf die ich zurückgreifen könnte, weil ich nicht darauf vorbereitet war, einen Bericht zu schreiben. Noch dazu betreibt unsere Fotografin torshammare gerade Grundlagenforschung in Sachen Schwedenstahl und Zimtschnecken und ist nicht verfügbar… So I’m sorry, no pics, no playlists – und alles nur aus dem Kopf, der nun ein leichtes Schleudertrauma hat.
Die anderen beiden Bands sind mir unbekannt, also einfach mal überraschen lassen. Kurz vor acht ist gewaltig was los für einen Montagabend, zum Glück für mich ist es aber nicht ganz ausverkauft. Die Lokalmatadoren Asylum aus München haben das Pech, dieses exklusive Metal-Exotik-Package eröffnen zu müssen, denn mit Nervosa sind drei Brasilianerinnen am Start, Alien Weaponry stammen aus Neuseeland. Den T-Shirts nach zu urteilen sind gefühlte 80 % der Besucher wegen ihnen da, die Kiwis sind heute also der heimliche Hauptact. Weiterlesen

Scheiß auf Feenstaub, hier gibt’s Wackendreck!

2018-08-04_23-25-45_wacken_impressionenSchwarzes Bayern goes Wacken – das bedeutet zunächst einmal eine LAAAAANGE Fahrt von München in das wohl bekannteste Kuh-Dorf Schleswig-Holsteins. In unserem Fall über Nacht von Dienstag auf Mittwoch, was den Fotografen Andreas Brauner und mich zwar die Affenhitze besser aushalten lässt, aber ansonsten eine ziemliche Quälerei ist. Endlich angekommen – erstaunlicherweise ohne Anreisestau und mit perfekt ausgearbeitetem Verkehrsleitsystem – heißt es erstmal gut zwei Stunden in der Knallsonne auf unsere Presse-Armbändchen warten, und anschließend die richtige Stelle auf dem riesigen Campingplatz zu finden, um uns unserem Camp, dem „Ponyhof“, anzuschließen. Der Name ist Programm, den Dreh- und Angelpunkt des Camps bildet ein ausgemusterter Militärtruck, der mit diversen Stoff-Ponys in allen Größen verziert ist. Ansonsten gibt es viele Zelte und einen großen Pavillon mit drei Kühlschränken, Küchenzeile mit Spüle und Holzofen und mehrere Paletten voll Nahrung, Getränken und allem, was man womöglich in diesen vier Tagen brauchen könnte. Wir sind also bestens versorgt und arbeiten EINMAL mit Profis!

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 Ein musikalisches Acht-Gänge-Menü

Manche Menschen mögen sich ja am Abend vor einem Festivalbesuch hinsetzen und die Running Order durchgehen, damit ja keine Lieblingsband verpasst wird. Dieses Problem stellt sich beim Sick Midsummer glücklicherweise nicht, da es nur eine Bühne gibt, sodass wir unsere Planung auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist: das Essen. Wann es Kuchen, wann es Dal und wann es Chili gibt, will gut geplant sein, schließlich stehen uns gerade einmal zehneinhalb Stunden zur Verfügung, um uns einmal durch die Speisekarte zu fressen. Pro Gang haben wir zwanzig Minuten Zeit, so lange brauchen die Helferlein zum Bühnenumbau. Das setzt uns gewaltig unter Druck, aber auch in diesem Jahr haben wir es einmal mehr geschafft und weder eine Band, noch eine Speise ausgelassen! Weiterlesen

Don’t be a pussy!

Wer kennt noch die Anfangstage von MTV? Vanessa Warwick? Headbangers Ball? Wer bei diesen Namen leuchtende Augen bekommt, ist goldrichtig auf dieser Tour, die an den Spirit vergangener Tage anknüpfen will, aber auch Metalheads jüngeren Datums bekommen so die Chance, die Bands abzufeiern, bei deren Gründung sie vielleicht noch nicht mal auf der Welt waren. Die Veranstalter der Tour haben hier mit Deserted Fear, Insomnium, Overkill und den Cavalera-Brüdern ein Package geschnürt, das auf den ersten Blick musikalisch nicht besonders gut zusammenpasst, aber Generationen von Metalfans verbindet und eine echte Lehrstunde des extremeren Heavy Metals ist. Nach dem Legendenaufmarsch im Backstage der letzten Wochen darf man sich diesen Abend natürlich auch nicht entgehen lassen, und da mir doch tatsächlich Overkill und die Cavaleras live noch fehlen (ich trau’s mich kaum zuzugeben), finde ich mich pünktlich um halb sieben im Backstage Werk ein. Weiterlesen

Symphonischer Wahnsinn

Zornheym-CoverSymphonic Metal war bislang so gar nicht meine Baustelle, da ich zuviel Bombast-Kitsch und Pseudo-Operngesang überhaupt nicht ausstehen kann. Aber das tolle Video aus der Psychiatrie zu „The opposed“ hat mich neugierig gemacht. Noch dazu ist Zornheym eine Allstar-Band, deren Musiker der Hauptsongwriter Zorn aus aktiven oder ehemaligen Mitgliedern von illustren Bands aus dem Extrem-Metal-Bereich wie Dark Funeral, Devian, Diabolical und Facebreaker um sich geschart hat. Mit Bendler von Facebreaker als Vocalist ist auf jeden Fall klar, dass ich mir um Operngesang schon mal keine Sorgen machen muss. Weiterlesen

In den dunklen Hügeln Yorkshires … haben sich fünf düster drein blickende Schwarzmetaller zusammengetan und sich dem Symphonic Black Metal verschrieben. Kull bestehen aus ehemaligen Mitgliedern der Black Metal Größen Bal-Sagoth und Death Metallern von Dyscaphia und sind bei näherer Betrachtung garnicht mal so gruselig, sondern erzählen von sich, Donnergrollen und David Hasselhoff.

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Among Rats Logo

Sick Midsummer Festival? Ja, genau, dieses Jahr zum achten Mal am Bäckerberg im schönen Österreich. Im Vorlauf dazu werden wir euch wieder die Bands vorstellen, die auf dem Ablaufplan stehen. Den Anfang machen die Lokalmatadoren Among Rats. Manuel hat sich unserem Fragenkatalog gewidmet und erzählt euch mehr über sich und seine vier Kollegen, die am 08.07. einen Heimvorteil genießen können. Weiterlesen