Vertonte Schwermut

Es ist Herbst! Warum diese Jahreszeit so wichtig ist, erfahrt ihr im Laufe meiner Review. Der Name ColdWorld kursiert bereits seit dem Jahr der Gründung 2005 im Black Metal Underground. Das alleinige Mitglied Georg Börner (für alle Instrumente verantwortlich) und sein Projekt ColdWorld gehören für mich seit je her zur Speerspitze des Deutschen Depressive Post Ambient Black Metal (diese Bezeichnung ist nicht weit hergeholt oder gar übertrieben). Alben wie das 2016 erschienene Autumn beinhalten ihre ureigene Magie und Melancholie. Das Ende September veröffentlichte neue Album Isolation hatte ich sehnlichst erwartet. Hier für euch ein kleiner Eindruck der musikalischen Reise in das Album. Weiterlesen

Gebrochene Stille

In unserem Interview (hier) zum Sound der letzten Dekade hatte Wolfram Bange angekündigt, dass das neue Phasenmensch-Album „sicher anders als seine Vorgänger ist, und dass das Thema Natur eine sehr wichtige Rolle spielen wird“. Beides macht neugierig auf die Umsetzung, und gleich der erste Hördurchgang lässt keine Zweifel aufkommen. A prenatural silence ist anders – das Album ist ein Soundtrack zu Jeff VanderMeers Roman „Annihilation“, der den Impuls und das Konzept für die musikalische Vorlage geliefert hat.

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Lasst uns tanzen!

2014 wurde das Electro/Synth/Wave-Trio RROYCE beim „Battle of the Bands“ einer Szenezeitschrift von den Lesern auf den dritten Platz gewählt, sie spielten auf dem Hexentanz-Open-Air, dem Blackfield Festival und absolvierten ihre „Electronic Transformers Tour“, bei der sie hier ihren ersten Longplayer Dreams & doubts & fears präsentierten. Seitdem ist viel passiert. Nach dem dritten Studioalbum Patience und einer Tour mit Welle:Erdball Ende 2019 mussten RROYCE pandemiebedingt für zwei Jahre von der Überhol- auf die Standspur zurück. Mit dem vierten Output Rroarr geht die Band wieder aufs Gaspedal zurück und begeistert ihre große Fangemeinde. Weiterlesen

The music’s for the sad man

Alphaville sind eine ganz besondere deutsche Band, die 1983 von Marian Gold, Bernhard Lloyd und Frank Mertens in Münster gegründet worden ist. Mit „Big in Japan“, „Sounds like a melody“ und insbesondere „Forever young“ haben sie weltweite Hits erschaffen, die nicht nur die Stimmung der damaligen Zeit einfangen, sondern auch die Erinnerung an die achtziger Jahre bis heute nachhaltig prägen. Ihr Synthesizer-Sound ist ebenso eigen wie die Stimme von Marian Gold, der nun nach 40 Jahren Bandgeschichte zusammen mit Max Knoth und Christian Lohr die größten Hits neu arrangiert hat, und die vom Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt worden sind. Klassik statt Synthies, da bin ich wirklich gespannt, wie sich die Songs auf Eternally yours im neuen Gewand präsentieren. Weiterlesen

Synthie-Pop?!

Die Einflüsse, die in Verbindung mit der Musik der Plastic Mermaids genannt werden, sind vielfältig. Von Frank Zappa über David Bowie, Flaming Lips, Tame Impala bis zu klassischen Komponisten ist vieles dabei. Eine Besonderheit der Band: Sie bauen und vertreiben ihre Effektgeräte selbst. Aber die große Frage ist: Synthie-Pop oder nicht Synthie-Pop? Weiterlesen

Goth ’s not dead – again

MD148-KILL-SHELTER-COVERMuß man zu Pete Burns noch viel schreiben, schließlich habe ich ihn mit seinem Projekt Kill Shelter schon wiederholt im Webzine vorgestellt. Er ist Multi-Instrumentalist und Produzent in Personalunion in Edinburgh und darüber hinaus auch als Remixer tätig. Wieder einmal hat er sich neue Mitstreiter aus dem schwarzen Musikspektrum gesucht und in sein neues Album Asylum eingebunden, das abermals bei Manic Depression Records erschienen ist. Weiterlesen

Eine runde Sache

ArtworkIm italienischen Parma wurde die Band Caronte 2010 gegründet, um sich fortan dem Doom Metal zu widmen. Dabei entwickeln sie ihren Sound stets weiter und integrieren auch Elemente aus dem Psychedelic und Stoner Rock in ihre Musik. Um Dorian Bones, dem Mann am Mikrofon, gruppieren sich die beiden Gitarristen Tony Bones und Gianmarco Rossi, Bassist Henry Bones und Mike De Chirico an den Drums. Nach diversen Alben und EPs präsentiert ihre neue EP Circle über Ván Records vier Songs, die in enger Zusammenarbeit mit vier weiteren Bands bzw. Künstlern entstanden sind. Weiterlesen

De-Industrial

Zwei Wörter, die ich mit Sylvgheist Maëlström (noch) mehr als mit anderen Industrial- und Rhythm&Noise-Acts verbinde, sind „Dystopie“ und „Räumlichkeit“. Die vorherigen zwei Alben Norillag und Pripyat stellten mir postapokalyptische Landschaften in den Kopf, in denen unter einem leeren Himmel, vor einem ausgeräumten Horizont, unendlich weit weg, jeder verrostete Zahn des liegengebliebenen Schaufelbaggers einzeln zu klingen beginnt. Wie wird sich dann erst das neue Album anhören, nach und während all der Desaster dieser letzten paar Jahre? Schnell noch mal über das wie immer wunderbare Cover-Design aus dem Hause Hands gefreut und losgehört. Weiterlesen

Loud and free!

Mit bislang vier Studioalben und zahllosen mitreißenden Live-Konzerten hat die schwedische Band Thundermother ihr Potential bereits unter Beweis gestellt. Auf ihrer aktuellen CD Black and Gold präsentieren sie einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere. Es ist ein Album mit zwölf großartigen Rocksongs, die vielschichtig und abwechslungsreich sind. „Aus unserer Sicht sind sämtliche Stücke der neuen Scheibe eigenständige Hits“, sagt Gitarristin und Bandgründerin Filippa Nässil. Sie und ihre drei Bandkolleginnen Guernica Mancini (Gesang), Emlee Johansson (Schlagzeug) und Mona Lindgren (Bass) ergänzen sich perfekt. Weiter Filippa: „Es ging darum, nach unserer 2020er Veröffentlichung Heat wave den nächsten Schritt zu machen. Deshalb wurde an allen wichtigen Stellschrauben gedreht, um mit Black and Gold ein noch höheres Level zu erreichen. Wir haben komplette Demoversionen für insgesamt 20 Songideen ausgearbeitet und sie Freunden und Kollegen vorgespielt, um durch deren Bewertung die zwölf stärksten Tracks auszuwählen.“ Weiterlesen

Neues aus der Eisfabrik


Bereits Ende Februar haben die frostigen Gestalten aus der Eisfabrik ihr nun schon 6. Album Life below zero abgeliefert. Die 2011 als Kunst-Musik-Projekt gegründete Gruppe, bestehend aus Charly Barth-Ricklefs (Gesang, Dr. Schnee), Gerrit Thomas (Keyboard, Der Frost), Jan Bertram (Keyboard, °Celcius) und Schlagzeuger René Dornbusch, haben einen neuen Sound kreiert und konnten diesen durch den Support von Projekt Pitchfork und Mono Inc. bald schon einem größeren Publikum präsentieren, und das kam an! Die Fangemeinde wächst seitdem beständig, und bereits seit 2016 mit Erscheinen des Albums Achtzehnhundertfroren spielen sie erfolgreich ihre eigenen Tourneen. Auch wenn die Tour zum aktuellen Album aufgrund von gesundheitlichen Problemen von Charly, alias Dr. Schnee, kurz nach dem Release abgesagt werden musste, werden ihre Fans sehnsüchtig auf ein Wiedersehen warten und sich bis dahin sicher mit dem neuen Album trösten. Weiterlesen