Loud and free!

Mit bislang vier Studioalben und zahllosen mitreißenden Live-Konzerten hat die schwedische Band Thundermother ihr Potential bereits unter Beweis gestellt. Auf ihrer aktuellen CD Black and Gold präsentieren sie einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere. Es ist ein Album mit zwölf großartigen Rocksongs, die vielschichtig und abwechslungsreich sind. „Aus unserer Sicht sind sämtliche Stücke der neuen Scheibe eigenständige Hits“, sagt Gitarristin und Bandgründerin Filippa Nässil. Sie und ihre drei Bandkolleginnen Guernica Mancini (Gesang), Emlee Johansson (Schlagzeug) und Mona Lindgren (Bass) ergänzen sich perfekt. Weiter Filippa: „Es ging darum, nach unserer 2020er Veröffentlichung Heat wave den nächsten Schritt zu machen. Deshalb wurde an allen wichtigen Stellschrauben gedreht, um mit Black and Gold ein noch höheres Level zu erreichen. Wir haben komplette Demoversionen für insgesamt 20 Songideen ausgearbeitet und sie Freunden und Kollegen vorgespielt, um durch deren Bewertung die zwölf stärksten Tracks auszuwählen.“ Weiterlesen

Neues aus der Eisfabrik


Bereits Ende Februar haben die frostigen Gestalten aus der Eisfabrik ihr nun schon 6. Album Life below zero abgeliefert. Die 2011 als Kunst-Musik-Projekt gegründete Gruppe, bestehend aus Charly Barth-Ricklefs (Gesang, Dr. Schnee), Gerrit Thomas (Keyboard, Der Frost), Jan Bertram (Keyboard, °Celcius) und Schlagzeuger René Dornbusch, haben einen neuen Sound kreiert und konnten diesen durch den Support von Projekt Pitchfork und Mono Inc. bald schon einem größeren Publikum präsentieren, und das kam an! Die Fangemeinde wächst seitdem beständig, und bereits seit 2016 mit Erscheinen des Albums Achtzehnhundertfroren spielen sie erfolgreich ihre eigenen Tourneen. Auch wenn die Tour zum aktuellen Album aufgrund von gesundheitlichen Problemen von Charly, alias Dr. Schnee, kurz nach dem Release abgesagt werden musste, werden ihre Fans sehnsüchtig auf ein Wiedersehen warten und sich bis dahin sicher mit dem neuen Album trösten. Weiterlesen

Hunger nach Leben

TCS_Hunger_CoverMit ihrem letzten Album Machine (Link zur Review) hatten die Schweden Then Comes Silence echt Pech, denn als es veröffentlicht wurde, schlug überall der Lockdown zu. Und so saß man in Stockholm fest, ohne Möglichkeit auf Tour zu gehen und es live zu präsentieren, was naturgemäß unter den Nägeln brennt. Stattdessen haben Alex Svenson (Gesang, Bass und Keyboards), Jonas Fransson (Schlagzeug), Hugo Zombie (Gitarre) und Mattias Ruejas Jonson (Gitarre und zweite Stimme) Online-only-Shows gestreamt und den vier apokalyptischen Reitern gewidmete Cover-Versionen einstudiert. Doch statt schlussendlich die Machine doch noch zu starten, konzentriert sich die Band auf das Danach, auf den Hunger nach Leben. Weiterlesen

Post Punk aus Bandung, ID

Bei ihrem Konzert Anfang Juni auf der Bühne des Stattpark Olga hatten sie den Raum von der zweiten bis zur letzten Minute kollektiv am Tanzen.Völlig unmöglich, sich der musikalischen Hochenergie zu entziehen, dem geklöppelten Geknüppel und den Melodien, sich weniger mitreißen zu lassen als die Band selbst und besonders als Karina am Mikro, und warum sollte eins auch? Ein paar Tage drauf höre ich mir zuhause ihre neue EP an, in Ruhe, denk ich. Ruhe, Ruhe, Pustekuchen! An einem richtig schlechten Tag allein in meiner Küche kann ich wieder kaum anders als tanzen. Das starke Fläschchen Medizin heißt Panoptic Litter, die Band heißt Bananach, spielt Garage (Post) Punk und wohnt in Bandung in Indonesien, wenn sie nicht gerade irgendwo anders Krach machen. Weiterlesen

Die dritte Expedition

1_coverDie beiden Klangtüftler und guten Freunde Andreas Davids (xotox, Natura Est) und Sven Phalanx (Schattenspiel, Schwarzwald) sind ungeheuer produktiv – nicht nur mit ihren eigenen Projekten, sondern auch mit dem gemeinsamen Baby. Nach Broken galaxies und A psychedelic trip into space liegt seit Januar 2022 bereits die dritte Reise ins Weltall vor, diesmal auf dem bulgarischen Label Mahorka. Beide Alben waren entspannte und spannende elektronische (Ambient-)Trips durch die unendlichen Weiten, voller charmanter Details wie zum Beispiel stimmungsvoller Sprachsamples. Space Ambient Pop haben Andreas und Sven ihr ureigenes Musikgenre getauft, und damit da keine Zweifel aufkommen, heißt das dritte gemeinsame Album auch so. Dann wissen wir also, was uns erwartet? Steigen wir ein und finden es heraus. Weiterlesen

Schenk mir doch deine Tränen

549243Seit nunmehr fünfzehn Jahren sind Die Dorks aus dem beschaulichen Marktl am Inn als Punk-Band aktiv und haben sich musikalisch von den typischen Drei-Akkorde-Songs zu einem harten und toughen Sound entwickelt, dessen Höhepunkt in dem letztjährigen Studioalbum Die Maschine von morgen gipfelte. Sängerin Lizal Dork drischt dabei in die Saiten, Mark von Elend malträtiert den Baß, und Bons Dork knüppelt auf die Felle, so verknüpfen sie Punk und Metal miteinander. Normalerweise.
Doch nun haben Lizal und Mark zu Akustikgitarren gegriffen und präsentieren der Welt eine ungewöhnlich ruhige Seite auf der Akustik-EP Sind das noch wir?, die vier Songs voller emotionaler Tiefe und Melancholie beinhaltet. Weiterlesen

Skacore!

8kalacasJa, mit Ausrufezeichen, denn anders wird es dieser musikalischen Dampfwalze nicht gerecht. Dabei mag ich den Klang von Blechblasinstrumenten eigentlich nicht und habe daher naturgemäß auch meine Schwierigkeiten mit Ska. Aber lassen wir das und widmen uns den 8 KALACAS, die sich 2003 im kalifornischen Orange County gegründet haben. Das vierte Album Fronteras wurde im Winter 2019 in LA aufgenommen und ist pandemieverzögert nun erst bei Atomic Fire Records herausgekommen. Das Line-Up besteht aus den beiden Sängern Sr. Kalaca und Getse, Schlagzeuger Adam, Sick am Bass, Gitarrist Steve und most important Trompeter Choriz und Gio mit der Posaune, die für das gewisse Etwas sorgen. Richtig gezählt, das sind nur sieben Mitglieder. Der achte Schädel gehört vermutlich El Muerte. Weiterlesen

Ein Nachhall des Winters

Winter-Severity-Index-DisgeloDas italienische Cold-Wave-Duo Winter Severity Index hat sich 2013 in Rom gegründet, mit ihren ersten beiden Alben haben sie sich eine Art Geheimtipp-Status im Underground erspielt. Sängerin Simona Ferrucci spielt dabei Bass und Gitarre und programmiert die Drums, während Alessandra Romeo Synthesizer und Keyboard bedient. Sechs Jahre haben sie sich für ihr drittes Album Disgelo Zeit gelassen, das nun bei Manic Depression Records / Icy Cold Records erschienen ist. Die Songs schrieben sie aber bereits vor der Pandemie. Weiterlesen

The Sacral Side of Doom

Zugegeben, ich habe die britische Metalszene ein wenig außer Acht gelassen, da es in den letzen Jahren aus meiner Sicht nicht allzu viel Nennenswertes hervorbrachte. Aus eben jenem Land (Newcastle upon Tyne, dem schönen Nordwesten Englands) stammen Arð, das Alleinunternehmen des unter anderem von Winterfylleth bekannten Mark Deeks. Während Winterfylleth dem Atmospheric Folk Black Metal fröhnen, wandert Mark hier auf doomigen Pfaden. Ein Genre, das bei mir offene Türen einrennt. Auf dem vor kurzem erschienenen Album Take up my bones verbindet Deeks episch melancholischen Doom Metal und eine selten zuvor gehörte sakrale Infusion. Mir fiel tatsächlich nur die Band Pantheist und ihre Frühwerke „Don’t mourn“ ein. Das Album ist mal wieder auf dem immer besser werdenden Label Prophecy Productions erschienen. Lasst euch von mir im Folgenden dieses Wahnsinnswerk näher bringen. Weiterlesen