Nach der Volldröhnung vom Samstag gibt es kein Erbarmen – auch der DEMM-Sonntag wartet mit lauter Hochkarätern auf drei Bühnen auf. Durchhaltevermögen ist gefragt, aber dafür hat man auch echtes Festivalfeeling, minus Schlammschlacht auf einem Zeltplatz und kann sich entspannt von Band zu Band treiben lassen. Oder doch nicht so entspannt, weil man eigentlich alles sehen möchte? Um euch die Planung hoffentlich ein wenig zu erleichtern, hier der Überblick über den Sonntag. 

Novembre (Werk, 15.45-16.30)
Altmeister des Doom und atmosphärischen Metals aus Italien um die Gebrüder Orlando – doch mit engen persönlichen und soundtechnischen Verbindungen nach Schweden. So hat Dan Swanö zum Beispiel die ersten beiden Alben produziert, ebenso wie den aktuellen Longplayer URSA aus dem Jahr 2016.

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Secrets of the Moon (Werk, 17.20-18.10)
Eines der deutschen Aushängeschilder in Sachen Black Metal, die aber von Anfang an schon immer ihren ganz eigenen Sound fabriziert haben. Mit dem Album Sun hat man sich ordentlich vom harschen Geknüppel früherer Zeiten entfernt, jedoch nichts an Faszination und hypnotischer Ausstrahlung eingebüßt.

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Naglfar (Werk, 19.10-20.00)
Naglfar aus Schweden – nicht zu verwechseln mit den Deutschen Nagelfar! – sind ebenfalls Urgesteine der Black-Metal-Szene und haben sich bis heute ihren melodisch angehauchten Black-Metal-Sound bewahrt. Das aktuelle, wenn auch nicht mehr niegelnagelneue Album Téras aus dem Jahr 2012 ist dafür das beste Beispiel.

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Belphegor (Werk, 21.00-21.50)
Die diabolischen Österreicher mischen auch schon seit Anfang der Neunzigerjahre die Szene mit ihrem höllischen Death- und Black-Gebräu auf. Nach einigen gesundheitlich herausfordernden Jahren scheint die Band jetzt wieder in bester Verfassung und hat im Herbst 2017 über Nuclear Blast ihr aktuelles Album Totenritual veröffentlicht.

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Paradise Lost (Werk, 22.50-005)
Letzten Herbst noch in München in der mittlerweile geschlossenen Theaterfabrik, jetzt auf der Werk-Bühne und als Headliner des Sonntags. Zu Nick Holmes und seinen Mannen muss man nicht mehr viel sagen, über die musikalischen Experimente der letzten Jahrzehnte sind sich alle einig, dass man sich nicht einig sein muss, und mit dem aktuellen Album Medusa spielen Paradise Lost ja auch wieder Metal. Alles gut also.

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Impure Wilhelmina (Halle, 15.00-15.40)
Sicher eine der ungewöhnlichsten Bands dieses Festivals – oder besser gesagt untypischsten -, aber auch eine der empfehlenswertesten. Frühes Erscheinen und ein Blick über den Tellerrand lohnen sich bei den Schweizern, die es auch schon seit zwanzig Jahren gibt. Das aktuelle Album Radiation ist bei Seasons of Mist erschienen und hat mit seinem düster-melancholischen Sound für Aufsehen in der Szene gesorgt.

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Anomalie (Halle, 16.35-17.15)
Die Österreicher kreieren laut eigener Aussage „atmospheric blackened soundscapes“, und das trifft ihren Sound perfekt. Hier kann man sich von den tonnenschweren Riffs, den leisen Zwischenparts und ganz viel Atmosphäre mitreißen lassen – und natürlich dem aktuellen Album Visions.

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Dawn of Disease (Halle, 18.15-19.05)
Death Metal aus Deutschland – hier werden keine Gefangenen gemacht. Im Gepäck haben sie das aktuelle Album Ascension.

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Dool (Halle, 20.05-20.55)
Die zweite ungewöhnliche Band im Billing, die hochgelobten Holländer von Dool. Die Band um Sängerin Ryanne mischt verschiedene Stile der Düstermusik und schafft dadurch etwas ganz eigenes. Augen schließen und darauf einlassen!

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Uada (Halle, 21.55-22.45)
Black Metal von der amerikanischen Westküste – da fallen einem als Erstes Wolves in the Throne Room ein, Uada hingegen haben sich dem etwas klassischeren Black Metal verschrieben. Bisher gibt es erst das Debütalbum Devoid of light, das jedoch schon sehr vielversprechend klingt.

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Desaster (Halle, 00.10-01.00)
Wer noch stehen und die Rübe schütteln kann, hat dazu bei Desaster und ihrem unverkennbaren Black-Thrash-Inferno die Gelegenheit. Spaß in den Backen, Metal auf der Bühne, Haare in der Luft – was will man mehr.

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Morgengrau (Club, 14.30-15.00)
Black Metal aus Plattling – seit einigen Jahren schon macht die Truppe die Bühnen unsicher und eröffnet den heutigen Tag im Backstage Club, das Album Staub zu Staub im Gepäck. Mehr lesen könnt ihr über die Band in unserem Band-der-Woche-Interview.

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Freitod (Club, 16.40-17.10)
Freitod aus Franken haben ihre Wurzeln im Black Metal, integrieren jedoch auch viele andere düstere, melancholische und traurige Elemente in ihren Sound. Das aktuelle Album Der unsichtbare Begleiter gibt einen guten Überblick über die Bandphilosophie, mehr über die Band könnt ihr in unserem Band-der-Woche-Interview nachlesen.

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Au-Dessus (Club, 18.20-19.00)
Die erste litauische Band auf dem DEMM und mit ganz eigenem metallischem Sound. Für Liebhaber weiter Soundlandschaften und leidenschaftlicher Stimmeruptionen. Seit 2014 aktiv, das aktuelle Album heißt End of chapter.

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Thaw (Club, 20.10-20.50)
Bei den Polen Thaw herrscht kein Tauwetter, sondern das genaue Gegenteil – klirrend kalte, mörderisch schwere Soundbrecher, die einem einiges abverlangen, das Durchhaltevermögen aber auch belohnen. Eine der experimentellsten Bands des Festivals.

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Furia (Club, 22.00-22.40)
Furia aus Polen sind alte Hasen im Black-Metal-Geschäft, Raserei wechselt sich mit eindringlichen, ruhigen Passagen ab. Nicht ganz leicht zu konsumieren, aber lohnt sich.

Nocturnal Depression (Club, 00.15-00.55)
Depressive Black Metal aus Frankreich schickt einen nach zwei langen Festivaltagen ins selige Bandkoma. Neben Shining sind Nocturnal Depression die wichtigsten Vertreter dieser Untergattung.

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Alle weiteren Infos unter facebook.com/darkeastermetalmeeting/ und mrw-concerts.de/

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