The Sacral Side of Doom

Zugegeben, ich habe die britische Metalszene ein wenig außer Acht gelassen, da es in den letzen Jahren aus meiner Sicht nicht allzu viel Nennenswertes hervorbrachte. Aus eben jenem Land (Newcastle upon Tyne, dem schönen Nordwesten Englands) stammen Arð, das Alleinunternehmen des unter anderem von Winterfylleth bekannten Mark Deeks. Während Winterfylleth dem Atmospheric Folk Black Metal fröhnen, wandert Mark hier auf doomigen Pfaden. Ein Genre, das bei mir offene Türen einrennt. Auf dem vor kurzem erschienenen Album Take up my bones verbindet Deeks episch melancholischen Doom Metal und eine selten zuvor gehörte sakrale Infusion. Mir fiel tatsächlich nur die Band Pantheist und ihre Frühwerke „Don’t mourn“ ein. Das Album ist mal wieder auf dem immer besser werdenden Label Prophecy Productions erschienen. Lasst euch von mir im Folgenden dieses Wahnsinnswerk näher bringen. Weiterlesen

Machinals Tarantulae ist ein französisches Elektro-Industrial-Projekt, das 2014 von Justine Ribière gegründet wurde. Das Kernstück der Musik ist die Viola da Gamba mit ihrem charakteristischen, etwas verträumten Klang nach Vergangenheit. Nach dem ersten Album Tabularium (2016) entwickelte sich das Projekt weiter und wird seitdem von Miss Z (PUNISH YOURSELF) unterstützt. Das Duo kreiert einen kraftvollen, dichten und dunklen Elektro-Industrial-Sound mit magischer und eindringlicher Atmosphäre. 

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Skurrile Mordermittler

Die Produzenten der schwedischen Krimiserie Midsommar haben sich neuen Stoff aus dem gleichen Metier vorgenommen: Agatha Christies Hjerson, die Geschichte rund um den gleichnamigen schwedischen Detektiv aus der Feder von Agatha Christies fiktiver Schriftstellerin Ariadne Oliver, in die Jetztzeit versetzt. Leider läuft dazu keinerlei Werbung im ZDF (oder ich habe sie noch nicht gesehen), deshalb mache ich euch darauf aufmerksam.

©ZDF

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Frollein Tod berichtet

… aus ihrem Arbeitsalltag und lässt uns auch Anteil haben an ihrem Privatleben. Judith Brauneis war noch sehr jung, als sie sich entschieden hat, „Frollein Tod“ zu werden. Sie folgte dem Ruf des Todes, der sich scheinbar mit ihr anfreunden wollte, und richtete sich in der Pathologie der TU München ein. Fachlich, sachlich, aber ebenso locker und mit einer extra Prise Humor erzählt die Leichenpräparatorin von ihrer Arbeit mit den Toten und wie sie dadurch zu ihrer wahren Bestimmung fand. Frau Brauneis schildert offen und einfühlsam, wie sie in ihrer begleitenden Tätigkeit als Notfallseelsorgerin stark genug wurde, Tragödien ins Gesicht zu blicken und sanft genug, denen, die leiden, Unterstützung und Mitgefühl zu schenken. Weiterlesen

Das Mädchen in Rot

Gleich in den ersten Zeilen stellt sich uns die Hauptdarstellerin vor. Eine junge Frau mit wilden Locken, ganz in Rot. Unwillkürlich stelle ich mir Ronja, die Räubertochter, vor. Doch dieses Mädchen hier trägt ein blutverkrustetes Beil bei sich, mehr als einmal benutzt, und gleich auf den ersten Seiten benutzt sie es wieder. Es ist ein regelrechtes Gemetzel, das sie anstellen muss, um einen aufdringlichen Kerl loszuwerden. Leider ist es immer so: Es versucht sich jemand an sie heranzumachen, ganz freundlich, und am Ende geht es so aus, dass sie ausgeraubt werden soll, wenn nicht schlimmeres. Dies ist leider so, seit sie allein im Wald unterwegs ist. Wie kam das, warum ist das so? Weiterlesen

Ein guter Abschluss

Joachim Witt schließt mit einem weiteren Kapitel, Rübezahls Reise, 2022 das musikalische Buch ab, das mit Rübezahl (2018 – Rezension) begann und mit Rübezahls Rückkehr (2020 – Rezension) eine Fortsetzung fand. Der 72-jährige Sänger und Musiker stellt seine Wandlungsfähigkeit wieder unter Beweis und zeigt sich von einer mystischen, wilden aber auch romantischen Seite. Für die Umsetzung von Witts musikalischen Plänen musste wieder eine Crowdfunding-Kampagne gestartet werden, um seine Unabhängigkeit von Dritten zu gewährleisten. Weiterlesen

Ellereve ist das Solo-Projekt von Elisa Giulia Teschner (Sängerin der Band VARO), das sie 2019 gründete. Nach ihrer ersten EP Heart murmurs (2020) hat die Künstlerin mit „Ruins“ und „How not to“ zwei weitere großartige Tracks veröffentlicht. Ellereve kreiert mit ihrer Musik intensiven Dark-Pop, der in Dunkelheit und Melancholie gehüllt ist. Elektronische Kaskaden, hallgeladene Gitarren und Elisas eindringlicher Gesang sind emotional geprägt, agieren dynamisch und bringen die Welt der Gefühle auf den Punkt. Die Veröffentlichungen machen Lust auf mehr und uns neugierig auf Ellereve!

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Foto: © Laura Patricia

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Make Art not War

 

Die Welt schaut auf die Ukraine. Menschen protestieren gegen den Krieg. Politiker *innen gehen mit Sanktionen gegen Russland vor. Musiker*innen geben Benefizkonzerte, Theater spenden ihre Eintrittsgelder an die Flüchtlinge, und Streetart-Künstler verwandeln graue Wände in blau-gelbe Solidaritätsbekundungen.

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