Irgendwo zwischen bezaubernd und bedrückend

AmandaPalmer_ICanSpinARainbow-SOFTPACK_COVERZunächst muss ich gestehen: ich bin nicht der größte Dresden Dolls Fan, aber Amanda Palmers Soloalben Who Killed Amanda Palmer und Theatre is Evil sind beide absolut meine Kragenweite. Ich liebe Palmers strikte Weigerung, sich Genregrenzen unterzuordnen, dabei aber trotzdem wunderbare, handgemachte Musik zu produzieren, die angenehm fürs Ohr ist. An die Zusammenarbeit mit Edward Ka-Spel von den Legendary Pink Dots bin ich dennoch erstmal ohne Erwartungen herangegangen, insbesondere da ich mit Psychedelic generell nicht viel anfangen kann. Aber ich wollte mich einmal mutig über meine eigenen Genregrenzen hinauswagen und wurde mit einer sehr interessanten Erfahrung belohnt.

Weiterlesen

Die Vampirbetörerin
Yasmine Hamdan

In Jim Jarmuschs Film Only lovers left alive hat sie Tilda Swinton und Tom Hiddleston in ihren Bann gezogen, mit fast fatalen Konsequenzen. Auch um mich war es geschehen. Ich brauchte den Soundtrack nur wegen Yasmine Hamdan, obwohl nur ein Song von ihr darauf zu hören war. Mittlerweile ist ihr zweites eigenes Album erschienen: Al Jamilat. Yasmine Hamdan ist 1976 in Beirut geboren, in Dubai, Kuwait und Griechenland aufgewachsen, dann ist die Familie wieder nach Beirut zurück, sie selbst lebt seit zwölf Jahren in Paris. Sie kann also in gefühlt 1000 Sprachen singen, singt aber nicht eingängig für ein Publikum auf Englisch oder Französisch. Es ist ihr nicht so wichtig, ob man die Feinheiten der Texte versteht. Es geht ihr um das Gefühl in einem Song, um eine Vorstellung, um Fantasie. Musik soll auch etwas Geheimnisvolles haben. Nun, das hat das neue Album von Hamdan. Es sind nur 40 Minuten Spielzeit, aber unglaublich viel Verschiedenes spielt sich hier ab. Für mich gibt es keine Chance einen Text zu verstehen, aber man kann träumen, schwelgen, chillen und sich ein bisschen wiegen dabei, barfuß in der Wohnung. Die Singstimme ist arabisch, aber die Stücke bedienen sich an moderner westlicher Elektronik, an Pop- und Folkmusik.

Weiterlesen

Das Rad zwar nicht neu erfunden, aber ein recht solides Album

Ghost Bath - Starmourner - ArtworkIn letzter Zeit fällt auf, dass mehr und mehr Bands aus dem Post/Depressive Black Metal Genre ans Tageslicht treten. Ghost Bath ist eine bereits etablierte Formation aus North Dakota (USA), die vor kurzem ihr bereits drittes Studioalbum, Starmourner, veröffentlichte. Seit der Gründung im Jahre 2012 ging man unbeirrt seinen Weg. Die aktuelle Veröffentlichung erscheint unter der Flagge des amerikanischen Ablegers des mittlerweile zum Kult gewordenen Labels Nuclear Blast. Ist Starmourner ein würdiger Nachfolger des grandiosen Vorgängeralbums Moonlover aus dem Jahre 2015? Lest selbst! Weiterlesen

Aus der Gruft

Wenn Night Train To Nowhere sich nacNight Train to Nowhere coverh dem gleichnamigen Italo-Disco-Smasher von Brian Auger benannt haben, dann hört man zumindest nicht viele musikalische Ähnlichkeiten. Jedenfalls ist es ein Nebenprojekt von Xzvrey, der französischen Postpunk/Death Rock Band The Last Oath, bei dem Xzvrey mit Jean-Phillipp Torres zusammenarbeitet, der auch bei Vivid Atmosphere und Dark Line Spectrum tätig ist. Beide sind in der französischen Gothic Szene keine unbekannten Anfänger, und das hört man auf der EP Dance of horns. Weiterlesen

Der Soundtrack für den Sommer 2017?

Welle Erdball - Gaudeamus IgiturGaudeamus Igitur, zu Deutsch „Lasst uns also fröhlich sein“ ist das zwölfte Album in der 27-jährigen Bandgeschichte von Welle:Erdball. Letztes Jahr erschien bereits eine neue EP: 1000 Engel (Link). Und jetzt hat das Warten ein Ende, einige neue Songs von Welle:Erdball sind auf der 40-minütigen Scheibe. Im Booklet ist außerdem noch ein Aufkleber für die eigene Vespa und ein IQ Test dabei. Der Kauf lohnt sich also. Doch wie schaut es musikalisch so aus? Weiterlesen

Please dance with me

Pünktlich zum ersten April erschien daBleib Modern - Antagonism - Covers dritte Album Antagonism von Bleib Modern, und das ist alles andere als ein Aprilscherz. Als ich die junge Band vor einiger Zeit im Rahmen einer Decadance Veranstaltung in der Augsburger Ballonfabrik gesehen habe, haben sie mich direkt begeistert. Shoegaze, Gothic Rock, Postpunk, irgendwo dazwischen ist ihr Sound einzuordnen. Mittlerweile ist die Band zum Quintett erweitert worden, daher bin ich natürlich gespannt, wie sie sich in der Zwischenzeit entwickelt haben und wie Antagonism nun musikalisch ausfällt. Weiterlesen

Es lebe der Doom!

alunah-solennial-cover_1Wie der ein oder andere von euch mittlerweile weiß, habe ich eine Vorliebe für Doom Metal der atmosphärischen Art. Alunah aus dem schönen England (West Midland) ist eine jener Bands, die mir vor Augen führen, warum dies so ist. Gegründet 2008 mit dem Ziel, die Mystic und Folklore mit klassischem Doom der Marke Saint Vitus, Pentagram und Count Raven zu vermengen. Ihre aktuelle Veröffentlichung Solennial liegt mir zum Review vor, und ich möchte euch einen kurzen Höreindruck vermitteln. Weiterlesen

Can it even get worse than up to now

1701-electric_coast-album_2017-cover_rgbWenn man im erweiterten Sinne Punk Rock macht, besteht immer die Gefahr, sich von der Energie mitreißen zu lassen und lauter und schneller als die anderen sein zu wollen, denn dadurch verliert eine Band oft an Originalität und klingt am Ende beliebig und austauschbar. Dass es auch anders geht beweisen die erst 2014 gegründeten The Electric Coast aus Wermelskirchen aus dem Bergischen Land mit ihrem Debütalbum Warming Quilt. Adam Glosniki an der Gitarre und Andreas Krug am Bass kennen sich schon länger von diversen Projekten her, Adam beispielsweise hat vorher auch bei Equal Silence und Madam gespielt. Mit Thorsten von Stein an den Drums ist das Trio komplett. Weiterlesen

Ohrwurm-Gefahr

Palast_Palast_Cover_1000Mit der EP Hush wurde meine Synth-Pop-Begeisterung neu entfacht. Nach weniger als sechs Monaten erscheint heute das Debütalbum von Palast gleichen Namens in Form einer Silberscheibe und auf Vinyl. Ich durfte mir das Material schon vorab anhören, und ja, die Herren wissen wieder zu unterhalten! Weiterlesen

Unsere Seelen sind schwarz

Blutengel_-_Leitbild_(2500_x_2500)Bereits am 17.02.2017 ist das mittlerweile 17. Studioalbum von Blutengel erschienen. Auf diversen Portalen wird heiss diskutiert, top oder flop? Wie immer wird es bei Blutengel hierauf wohl keine eindeutige Antwort geben. Die Band, bestehend aus Frontmann Chris Pohl und Sängerin Ulrike Goldmann, polarisieren wie kaum eine andere Band in diesem Genre. Ich habe reingehört und gebe euch einen kleinen Einblick in Leitbild.

Weiterlesen