Der Samstag war lang und intensiv, das eine oder andere Bier zirkuliert noch in der Blutlaufbahn, und die Allgemeinfitness lässt noch keine große Planung zu? Kein Problem, wir helfen euch auch am Sonntag, nicht den Überblick über das Bandangebot und die Autogrammstunden zu verlieren!

Helheim (Werk, 15.45-16.30)
Die Könige des wahren Viking Metal – ohne Trinkhörnergepose, ohne Sauflieder, stattdessen bekommt man hier authentischen Inhalt in schwarzmetallischer Verpackung. Die Norweger – benannt nach dem Reich der nordischen Totengöttin Hel – treiben bereits seit 1992 ihr Unwesen und haben immer wieder mit genrefremder Instrumentierung für Aufsehen gesorgt. Ende April erscheint das neue Album Rignir, das hoffentlich live auch berücksichtigt wird

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Harakiri for the sky (Werk, 17.20-18.10)
Die Österreicher haben bereits 2017 auf dem DEMM die Backstage Halle abgerissen, jetzt dürfen sie das Werk aufmischen. Schwerer (Post) Black Metal im Midtempo mit ordentlicher Verzweiflungsschlagseite (nicht umsonst heißt „Harakiri“ im Japanischen „Selbstmord“) am Ostersonntag – was will man mehr? Die aktuelle Scheibe Arson ist von 2018.

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Taake (Werk, 19.10-20.00)
Letztes Jahr mussten die Norweger Taake ihren Auftritt wegen anderweitiger Verpflichtungen absagen (und Helheim dadurch gleich mit, da weitestgehend dieselbe Live-Mannschaft), dieses Jahr wird Mastermind Hoest zuverlässig seinen ganz persönlichen Black-Metal-Wahnsinn im Backstage verbreiten. Nachdem die Band im Oktober schon auf regulärer Tour in München war, hat man jetzt ein Oldschool-Set versprochen. Das aktuelle Album Kong vinter von 2017 wird aber vielleicht trotzdem berücksichtigt – lassen wir uns überraschen. Auch, ob das Banjo dabei ist.

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Unleashed (Werk, 21.00-21.50)
Wem nach dem ganzen Black Metal der letzten anderthalb Tage der Sinn nach Death Metal alter Stockholmer Schule steht, ist bei dem alten Schlachtschiff Unleashed genau richtig. 1989 von Johnny Hedlund gegründet und als Teil der großen Vier des klassischen schwedischen Death-Metal-Sounds betrachtet (Dismember, Grave, Unleashed und Entombed), hat die Band unermüdlich hochklassige Alben mit meist starkem Wikingerbezug veröffentlicht, The hunt for the white christ kam letzten Herbst heraus. Wunderbares Ostersonntagsprogramm und Garantie für umfassende Nackenschmerzen.

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Triptykon (Werk, 22.50-00.05)
Nach 2014 sind die Schweizer Triptykon um Tom Gabriel Fischer endlich mal wieder beim DEMM. Schließlich hat dieser das mittlerweile zum inoffiziellen Motto des Festivals avancierte Zitat geprägt: „Es ist schön, am Ostersonntag für den Herrgott zu spielen!“ Wo er recht hat, hat er recht, und der tonnenschwere Extrem-Metal des Quartetts wird eine ganz besondere Stimmung ins Werk zaubern. Auch ohne aktuelles Material (Melana chasmata ist von 2014).

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Karg (Halle, 15.00-15.40)
Karg ist das Ein-Mann-Projekt des Österreichers J.J., das seit 2006 die Grenzen des (Atmospheric) Black Metals auslotet. Ursprünglich aus dem Tennengebirge stammend, hat es den Musiker schließlich nach Wien verschlagen, der Bezug zu den Bergen bleibt jedoch in der Verwendung des Heimatdialektes auf dem letzten Album Weltenesche erhalten. Ein spannender Künstler, der hoffentlich vor zahlreichem Publikum den Festivalsonntag in der Halle eröffnet.

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Possession (Halle, 16.35-17.15)
Die belgischen Black’n’Deather gibt es seit 2012, sie verarbeiten in ihren EPs und dem aktuellen Album Exorkizein von 2017 Hexerei- und Exorzismusthemen. Verpackt ist das Ganze in bösartiges Getrümmer, das einem noch den letzten Schlaf aus den Augen fegen sollte.

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https://ironboneheadproductions.bandcamp.com/album/possession-exorkizein

Waldgeflüster (Halle, 18.15-19.05)
Wer bei Atmospheric Black Metal nach ganz viel Atmosphäre sucht, sollte sich die Münchner Waldgeflüster dick im Festivalplan anstreichen. Zarte, naturverbundene Töne werden hier mit klarem Gesang und großen Black-Metal-Weiten verbunden. Ganz fui Gfui, wie der Bayer zu sagen pflegt. Im Gepäck haben Waldgeflüster – die übrigens schon 2013 beim zweiten DEMM dabei waren – ihr brandneues Album Mondscheinsonaten.

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Nocte Obducta (Halle, 20.05-20.55)
Nocte Obducta – „Unter dem Schleier der Nacht“ – sind ebenfalls alte Bekannte auf dem DEMM, 2015 haben sie bereits ihre ganz eigene Version von introvertiertem Black Metal mit deutschen Texten präsentiert (Sänger Thorsten „der Unhold“ Hirsch war mit seiner anderen Band Agrypnie natürlich auch schon öfter dabei). Seit 1995 unter dem Namen Nocte Obducta aktiv (mit Unterbrechungen), hat es die Band auf mittlerweile stolze zwölf Alben gebracht. Der letzte Longplayer Totholz ist von 2017.

https://www.facebook.com/Nocte-Obducta-189142951148369/

Dornenreich (Halle, 21.55-22.45)
Wer es introvertiert mag, darf gleich seinen guten Platz in der Halle verteidigen, denn die Szene-Urgesteine Dornenreich (aktiv seit 1994) aus Österreich geben sich die Ehre. Musikalisch in vielen Gegenden beheimatet, wandern Dornenreich sowohl auf akustischen als auch auf metallischen Pfaden, garniert mit ausdrucksstarken deutschen Texten. Wir sind gespannt, was uns bei diesem Auftritt geboten wird. Das letzte Album Freiheit von 2014 war zwar recht ruhig, aber nicht weniger intensiv.

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Darkened Nocturn Slaughtercult (Halle, 00.10-01.00)
Nach ihrem Auftritt 2015 beim DEMM verbreiten Darkened Nocturn Slaughercult um Frontfrau Onielar wieder unheilige Stimmung und ziehen diejenigen, die noch stehen können, in blasphemische Untiefen hinab. Blutiger, antichristlicher Black Metal, roh und ohne musikalische Experimente, authentisch und extrem. Das neue Album Mardom ist gerade erschienen, der Auftritt auf dem DEMM ist das Releasekonzert.

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Convictive (Club, 14.30-15.00)
Post Black Metal aus Oberhausen eröffnet den Festivaltag im Club. Die noch recht junge Band (seit 2014 aktiv) föhnt dem Publikum mit harschen Blastbeats und markerschütterndem Gesang die Haare nach hinten, wenn es nicht gerade einen Teppich aus atmosphärischer Weite ausbreitet. Die EP Öffnung stammt von 2016.

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Thormesis (Club, 16.40-17.10)
Black Metal mit viel Atmosphäre und Tiefgang spielen die Franken Thormesis. Aktiv seit 2006, das sechste Album – bezeichnenderweise The sixth betitelt – hat gerade das Licht der Welt erblickt. Auch dem Pagan Metal ist man nicht abgeneigt, aber auch hier schunkel- und trinkhornfrei.

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Infestus (Club, 18.20-19.00)
Ein bisschen weniger atmosphärisch und ein bisschen heftiger geht es bei Infestus zu, ohne dabei andere Einflüsse zu vernachlässigen. Seit 2010 als Solo-Projekt von Gründungsmitglied Andras geführt, hat sich Infestus immer weiter vom klassischen Black Metal wegentwickelt, besitzt aber immer noch genug Wucht, um die Magenwände erzittern zu lassen. Das beweist auch das aktuelle Album Thrypsis aus dem Jahr 2018.

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Firtan (Club, 20.10-20.50)
Seit 2013 treiben die Lörracher ihr Unwesen und haben sich mit ihrer Mischung aus Black und Progressive/Post Rock einen sehr guten Ruf erspielt. Das aktuelle Album Okeanos wurde im Frühjahr 2018 veröffentlicht und von Markus Stock produziert.

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Lik (Club, 22.00-22.40)
Wer nach der ganzen Atmosphäre mal wieder ordentlich was auf die Mütze braucht, ist bei den Stockholmern Lik genau richtig. Ganz unleichenhaft („lik“ heißt „Leiche“ auf Schwedisch) bolzen sich die Herren seit 2014 durch klassischen Schweden-Death-Metal, dass es eine helle Freude ist. Das aktuelle Album Carnage ist seit 2018 draußen und erfreut jedes Oldschool-Deather-Herz

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Dawn of Disease (Club, 00.15-00.55)
Letztes Jahr hatten sie eindeutig den falschen Bandnamen, denn da hat eine Krankheit sie von ihrem Auftritt beim DEMM abgehalten. Hoffen wir mal, dass dieses Jahr alle fit sind und uns mit tiefer gestimmtem, schön schnellem Death Metal ein Gutenachtheadbangen kredenzen. Das aktuelle Album Ascension gate von 2017 eignet sich dazu jedenfalls hervorragend.

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Autogrammstunden:
18.00 Lik
18.30 Karg
19.00 Harakiri for the Sky
19.30 Dornenreich
20.00 Triptykon
20.30 Waldgeflüster

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